Kapitel 11

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Elena

Gedankenverloren stehe ich am nächsten Morgen in der riesigen Küche und schneide das Gemüse fürs Mittagessen.

Heute Morgen bin ich schweißgebadet aufgewacht und musste abermals duschen. Nicht nur, um den Traum, der mich gejagt hat, zu verarbeiten. Auch den Sex mit Damian. Allein beim Einseifen meines Körpers kamen die Erinnerung wieder hoch. Seine Lippen auf meinen und seine Hände, die mich berührt haben. Mein Körper bebt immer noch und allein die Vorstellung hat ein verlangendes Pochen zwischen meinen Schenkeln hinterlassen. Seltsamerweise tat mir am nächsten Morgen nichts weh, obwohl Damian alles andere als sanft war. Ich dachte zumindest, dass ich wund sein werde, aber nichts. Nicht mal meine Muskeln haben geschmerzt.
Und dann war noch dieser Traum, in dem ich gefallen bin. Über mir der dunkle Himmel, der durch Blitze geteilt wurde. Die Luft hat gebrannt, während ich tief und endlos hinabgestürzt bin. Und plötzlich waren da Azaels braune Augen, die mich beruhigt haben. Seine Worte, die mich aus diesem Alptraum geholt haben. Auch wenn ich mir das alles nur eingebildet habe, es wirkte so real.

Als ich heute Morgen unter der Dusche stand und feststellen musste, dass ich mir die Männer nicht eingebildet hatte, musste ich überlegen, wie es weitergeht. Azael bittet mich, in die Stadt zu fahren, wo ich keine Ahnung habe, wo ich anfangen sollte? Oder erst einmal hierbleiben und hoffen, dass meine Erinnerungen zurückkommen?

Die erste Option könnte mich vielleicht weiterbringen, aber was ist, wenn mir niemand helfen kann? Wenn ich am Ende des Tages ohne eine Info dastehe. Allein in einer mir fremden Stadt. Ohne Übernachtungsmöglichkeit und ohne eine warme Mahlzeit. Die zweite Option schien mir sicherer. Hier hatte ich ein weiches Bett, zu essen, und ich hatte Zeit, meine Gedanken zu ordnen.

Ich beiße mir auf die Unterlippe, während ich die Karotten weiter schnitt. Und die drei Männer machten mich ebenfalls neugierig. Ich könnte so etwas über sie herausfinden und vielleicht verrät es auch etwas über mich. Allein das der Sex gestern mit Damian mir auf eine Art und Weise gefallen hat, bedeutet doch, dass ich kein prüdes Ding bin. Die Grobheit, wie er sich genommen hat, was er begehrt, lässt meine Mitte wieder verlangend pochen. Würden Azael und Camio auch so sein? Oh, Gott! Ich habe doch jetzt nicht wirklich überlegt, mit allen dreien ...

Ich schüttle den Kopf und spüre die Hitze in meine Wangen steigen. Dennoch bekomme ich das Bild nicht aus dem Kopf, wie Damian seine große Hand um meinen Hals legt, mich an sich zieht und besitzergreifend küsst. Camio, der hinter mir kniet, und seine Finger immer wieder tief in meiner nassen Spalte versenkt. Und Azael, der neben uns steht, meine Brüste knetet und seine Freunde beobachtet.

Ich keuche und lasse das Messer auf die Karotte sinken, als ein Schmerz durch meinen Finger gleitet.

Scheiße!

Fluchend ziehe ich meine Hand an meinen Körper und stecke den Zeigefinger instinktiv in den Mund. Der Eigengeschmack breitet sich sofort auf meiner Zunge aus.

»Verdammt noch mal«, brumme ich und lasse meinen Finger aus meinem Mund gleiten, um den Schnitt zu betrachten.
Er ist nicht sonderlich tief, doch das Blut quillt nur so heraus. Ich greife nach einem sauberen Tuch und drücke es auf den Schnitt, ehe ich mich nach einem erste Hilfe Kasten umblicke. Ich finde einen unter der Spüle und krame umständlich ein Pflaster hervor. Als ich das Tuch entferne, um das Pflaster zu platzieren, blicke ich verwirrt auf meinen Finger. Da wo eben noch ein Schnitt war, ist nichts.

Irritiert drehe ich meinen Finger hin und her. Ich hatte mich doch geschnitten? Allein das Blut auf dem Tuch beweist es, aber egal wie sehr ich den Finger betrachte, da ich nicht einmal ein Kratzer. Verwirrt begutachte ich alle meine zehn Finger und keiner weist auch nur eine Schramme auf.
Das kann doch nicht real sein? Ich habe mir das nicht eingebildet!

Fallen Angels - Wir sind dein Untergang (Spicy🌶 Romantasy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt