Kapitel 13

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Elena

Ich bin dermaßen erledigt, dass ich noch eine Weile durchatmen muss, ehe ich mich dem Gemüse widme. Der Sex mit Azael war berauschend, dominant und grob. Als er mich plötzlich von hinten nahm, hatte ich Angst. Doch dann habe ich in seine braunen Augen geblickt und die Angst war weg. Ich habe ihm vertraut. Einem völlig fremden Mann.

Ich seufze. Wie bei Damian hat es sich gut angefühlt. Viel zu gut. Wie ein süchtig machender Cocktail aus Lust und Leidenschaft. Aus Dominanz und Unterwürfigkeit. Ich dachte nicht, dass mir diese Rolle gefallen würde, denn ich spüre in mir immer noch dieses Feuer, einer starken Frau.

Ich säubere mich, bevor ich die Leggins, die sicherlich irgendeiner Verflossenen gehört, wieder anziehe. Es sind nur wenige Minuten vergangen und schon fühle ich mich nicht mehr wund. Diese Heilfähigkeit ist wirklich bemerkenswert und vorteilhaft.

Gerade als ich mich dem Essen wieder widmen möchte, klingelt es an der Tür.

Ich trockne meine Hände ab und trete in den Flur.

»Ich mach auf«, brülle ich nach oben, damit die Männer nicht runterkommen müssen.

Vielleicht ist es ja nur der Postbote.

Ich öffne die Eingangstür und stehe einem besorgt wirkenden jungen Mann entgegen. Er sieht mich hektisch an, die braunen Haare wild zerzaust und ein Smartphone in der Hand.

»Hey«, begrüße ich ihn. »Kann ich helfen?«

»Wo ist sie?«, fragt er nervös und versucht, an mir vorbei ins Haus zu blicken.

Ich sehe ihn irritiert an. »Wer?«

»Wo. Ist. Sie?«, möchte er nun mit energischer Stimme wissen.

Meine Verwirrung wächst. Ich habe keine Frau in diesem Haus gesehen. Wen meint also dieser Mann?

»Tut mir leid«, antworte ich höflich. »Sie müssen sich wohl irren. Hier ist keine andere Frau.«

Ich möchte ihm die Tür vor der Nase schließen, als er bestimmend einen Fuß hineinsetzt.

»Verarsch mich nicht«, brüllt er wütend. »Wo ist meine Freundin? Ich weiß, dass sie hier ist.«

Er zeigt mir den Bildschirm seines Smartphones, das eine Markierung auf der Karte zeigt.

»Ihr habt sie entführt«, behauptet er.

»Ich weiß wirklich nicht, was Sie meinen«, versuche ich ihn zu beruhigen.

»Senna?«, brüllt er ins Haus. »SENNA!«

Ich drücke gegen die Tür. »Sie sollten jetzt gehen.«

Der Typ jagt mir eine Heidenangst ein. Und das nicht nur mit seinem Aussehen, als wäre er die ganze Nacht auf den Beinen gewesen.

»Nicht ohne sie«, knurrt er und plötzlich blitzt ein Messer in meinem Sichtfeld auf.

Erschrocken, weiche ich zurück und lasse die Tür los. Sofort nutzt er die Chance und tritt ins Haus.

»Bitte beruhigen Sie sich«, versuche ich es mit besonnener Stimme.

Doch der junge Mann wirkt ruhelos, wie er mit tiefen Augenringen und hektischen Bewegungen vor mir steht. Das Messer in der einen Hand, während die andere durch seine verwirrten Haare gleitet.

»Ihr habt sie getötet«, schluchzt er. »Oder?«

Ich verstehe ihn einfach nicht. Wen meint er?

»Elena!« Ich drehe mich um und erkenne Azael, der hinter mir auf den Stufen steht.

Fallen Angels - Wir sind dein Untergang (Spicy🌶 Romantasy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt