Kapitel 1: Erinnerungen

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*Elevation von U2*

Es ist der Sommer 2017, die Sonne scheint auf eine große Schule, durch dessen Fenster einige Schüler sichtbar sind. Doch einer sticht heraus: Jan, er hat braune mittellange Haare, blaue Augen und trägt, wie häufig, eine schwarze Cargo-Hose, schwarze Sportschuhe und ein schwarzes ACDC-Shirt. Jan hört gerade mit seinen Over-Ear-Kopfhörern den Song „Elevation". Die Musik dröhnt so laut, dass sich seine Lehrerin (eine alte Schachtel mit blonden lockigen Haaren und einer großen roten Brille) es mitbekommt und in seine Richtung geht.

Die Lehrerin stupst Jan leicht an seiner Schulter an und sagt in einem strengen Ton: „Machst du jetzt wohl die Musik aus?" Jan schaut nach oben und zieht seine Kopfhörer vom Kopf herunter. Er fragt frech: „Warum sollte ich? Wir sind jetzt eh die letzte Woche an dieser Schule." Die Lehrerin bekommt einen verärgerten Blick und sagt: „Na dann kannst du direkt vor die Tür gehen, für den Rest dieser Stunde!"

Jan packt seine Sachen in die Tasche, macht sein Skateboard am Rucksack fest und steht auf. „Gut, wenn Sie es so möchten." Mit einem frechen Grinsen verlässt Jan den Klassenraum, während seine Mitschülerin Jessica nur die Hand vor den Kopf schlägt. Leise sagt sie: „Du Idiot." Jessica hat blonde Haare, blaue Augen und trägt eine blaue Jeans mit Löchern, weiße Markenschuhe, sowie ein weißes Oberteil. Die Lehrerin gibt ihm einen wütenden Blick, bis Jan die Tür des Klassenraumes hinter sich zuknallt.  

*Ende Elevation*

Draußen auf dem Gang bleibt Jan einen Moment stehen und hört den gedämpften Stimmen, die aus dem Klassenraum dringen zu. Er zuckt die Schultern und entscheidet sich dann, den Ärger hinter sich zu lassen. Mit einem lässigen Schwung seines Rucksacks geht er den Flur entlang. Um nicht vom Lehrerzimmer aus sichtbar zu sein, geht er Richtung Hinterausgang.

*Start Only you can Rock me*

Jan spürt den kraftvollen Beat in seinen Adern pulsieren und schließt kurz die Augen, um das erste Gitarrenriff auf sich wirken zu lassen. Dann wirft er sein Skateboard auf den Boden und wartet kurz, bis der Song die richtige Stelle erreicht hat, um loszulegen. Die Vorfreude steigt und als es so weit ist, stößt sich mit einem kräftigen Ruck ab und rollt mit dem Bord über die Straße.

Die Musik und der Fahrtwind verschmelzen zu einem Rausch, während er schwungvoll über den Bürgersteig gleitet. Die Welt verschwimmt am Rande seines Blickfeldes, während er in den Genuss von Geschwindigkeit und Freiheit eintaucht. Er fühlt sich wie der König der Straße, während er mit den treibenden Rhythmen durch die Stadt fährt.

In den engen Kurven spürt er die Kraft und Präzision seiner Bewegungen, die mit der Musik harmonieren. Mit jedem Schwung und jeder Kurve lässt er sich von den Klängen des Songs leiten und taucht immer tiefer in den Rausch des Fahrens ein. Die Landschaft verändert sich, als er vom Beton auf die weichen Wege des Parks wechselt.

Jan lässt die Bäume und Blumen des Parks an sich vorbeiziehen und atmet tief die frische Sommerluft ein. Er fährt vorbei an stillen Teichen und genießt die Natur in vollen Zügen. Die Sonne scheint ihm warm ins Gesicht, der Himmel ist strahlend blau - ein perfekter Tag zum Skaten.

Dann kommt er zu einer kleinen Brücke, die über einen Fluss führt. Hier haben sich einige seiner Freunde versammelt, hören Musik und trinken entspannt Alkohol. Als Jan zu ihnen rollt, ruft einer seiner Freunde: „Hi Jan!"

*Ende Only you can rock me*

Jan steuert direkt auf seine Freunde zu, um kurz bevor er sie berührt abzuspringen, den Fuß auf das Board zu kicken und das Skateboard in der Luft zu fangen. „Was geht?", fragt Jan krampfhaft lässig in die Runde. Einer seiner Freunde antwortet kühl: „Ach so wie immer, nichts und bei dir?" 

„Ich bin wieder aus dem Unterricht herausgeflogen, aber mittlerweile interessiert mich das nicht mehr" , versucht Jan cool rüber zu bringen. Er hat ein niedriges Selbstbewusstsein und versucht das mit der gestellten Coolness zu verstecken.

„Hast du etwa wieder einen Flammenwerfer gebastelt?", fragt ein anderer seiner Freunde, „Nein, das habe ich nur einmal gemacht... ich habe diesmal bloß Musik gehört", antwortet Jan leicht beschämt. „Aha, wie langweilig", sagt einer von seinen Freunden und lacht schelmisch. Er schaut bloß auf den Boden und antwortet darauf nicht.

„Hat einer von euch Lust, heute zu skaten?", fragt er seine Freunde. Seine Freunde schauen sich gegenseitig an. Keiner wirkt so, als hätte jemand Lust, aber einer seiner Freunde kommt in seine Richtung. „Wenn du später Skaten möchtest, könntest du auch direkt mit auf das Festival kommen, also das über Bun"

Buch 1: The FlareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt