Kapitel 13

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Während wir durch die Gänge der Schule schlendern, erzähle ich Madison von unserem Ausflug zum Strand gestern. "Du wirst es nicht glauben, aber Jason ist doch noch gekommen, obwohl er gesagt hat, dass er keine Zeit hat", beginne ich und bemerke, wie Madison interessiert zuhört. "Aber er war nicht allein. Er hatte dieses Mädchen namens Jess dabei."

Madison zieht eine Augenbraue hoch. "Jess? Ist sie nett?"

Ich schüttle den Kopf und mache eine abwertende Geste. "Nicht wirklich. Sie war ziemlich eingebildet und hat die meiste Zeit damit verbracht, sich am Strand zu sonnen."

Madison rollt mit den Augen. "Typisch. Ich kann mir vorstellen, dass sie auf unserer Schule ist. Ich glaube, ich kenne sie. Sie ist genauso eingebildet, wie du sagst."

Ich nicke zustimmend. "Ja, das kann gut sein. Aber trotzdem war es ein netter Tag. Aiden war auch da."

Ein Lächeln huscht über Madisons Gesicht. "Aiden? Der von der Party, oder?"

Ich nicke. "Ja, genau. Er ist auch mitgekommen und hat mir sogar beim Eincremen geholfen."

Madison lacht. "Na, da hat er ja eine gute Gelegenheit genutzt, um dich besser kennenzulernen."

Ich grinse. "Ja, vielleicht. Jason hat mir sogar gesagt, dass er nur wegen mir gekommen ist."

Madison lächelt mich an. "Das klingt süß. Also war es trotzdem ein guter Tag, oder?"

Ich nicke und lächle zurück. "Ja, definitiv." Ein nachdenklicher Ausdruck huscht über mein Gesicht. "Aber ich verstehe einfach nicht, warum er vor anderen so gemein ist und so tut, als würde er mich nicht kennen. Aber wenn wir alleine sind, ist er total süß."

Madison legt beruhigend eine Hand auf meine Schulter. "Vielleicht hat er Gründe, die wir nicht kennen. Aber wichtig ist doch, wie er sich dir gegenüber verhält, wenn ihr allein seid."

Ich nicke nachdenklich, dankbar für Madisons Worte. "Ja, du hast recht. Ich werde versuchen, nicht darüber nachzudenken."

Gemeinsam gehen wir weiter zu unseren Klassenzimmern.

Während der Pause schlendere ich alleine durch den leeren Gang, tief in Gedanken versunken. Plötzlich werde ich unsanft zur Seite gezogen, und bevor ich reagieren kann, stehe ich schon vor Jason, der mich mit einem geheimnisvollen Ausdruck ansieht.

"Hey, Hello Kitty", flüstert er mit einem verschmitzten Grinsen, während er meinen Arm festhält, um sicherzustellen, dass niemand in der Nähe ist.

"Jason, was... was machst du hier?" stammele ich, mein Puls beschleunigt sich bei seiner plötzlichen Erscheinung.

Er löst seinen Griff leicht, behält mich jedoch fest im Blick. "Ich wollte sicherstellen, dass es dir gut geht", sagt er leise und lässt meinen Arm langsam los.

Eine Mischung aus Verwirrung und Überraschung überkommt mich. "Wieso... wieso jetzt plötzlich?"

Jason zuckt mit den Schultern, ein kleines Lächeln spielt um seine Lippen. "Nur weil ich es wollte", antwortet er kryptisch und rückt näher. Sein Blick bleibt auf mir haften, während er meine Wange sanft mit seinen Händen berührt. Ein elektrisierendes Gefühl durchströmt meinen Körper, und für einen Moment fühle ich mich in die Spannung zurückversetzt, die zwischen uns herrschte, als wir im Dunkeln des Schrankes waren. Nur diesmal ist alles hell um uns herum.

Verblüfft von seiner plötzlichen Zärtlichkeit und seinem intensiven Blick stehe ich da, mein Herz pochend in meiner Brust. Eine Flut von Gefühlen und Erinnerungen überkommt mich, und ich bin mir nicht sicher, wie ich darauf reagieren soll.

My brother's friendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt