Prolog

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Der Regen prasselte unaufhörlich gegen die Fensterscheibe und hinterließ ein rhythmisches Trommelgeräusch, das in der nächtlichen Stille widerhallte. Das einzige andere Geräusch im Raum war das leise Schnarchen meiner Mitbewohnerin und besten Freundin Stella. Der Vollmond strahlte durch das Fenster und tauchte das Zimmer in ein sanftes, silbernes Licht, das die Konturen der Möbel und den zarten Vorhang schattenhaft auf die Wände warf.

Das Zimmer selbst war eine Mischung aus gemütlicher Unordnung und persönlicher Geschichte. Bücher stapelten sich auf dem Nachttisch, und eine halb geöffnete Schublade enthüllte einen flüchtigen Blick auf Notizbücher und alte Briefe. Die warme Decke, unter der ich lag, bot wenig Trost gegen die Kälte der Gedanken, die mich wachhielten.

Ich lag dort, unfähig zu schlafen, während meine Gedanken unaufhörlich um das kreisten, was ich getan hatte. Warum hatte ich so gehandelt? Die Frage nagte an mir, bohrte sich immer tiefer in mein Bewusstsein. Eine Schwere lastete auf meiner Brust, und ich fühlte mich, als ob ich in einem Strudel aus Reue und Verwirrung gefangen wäre.

Nie hätte ich gedacht, dass mein Leben so aus den Fugen geraten könnte. Solche Geschichten kannte ich nur aus Büchern oder Filmen, in denen das Chaos stets eine gewisse Distanz zur eigenen Realität hatte. Doch nun war es meine Realität, und die Erkenntnis traf mich wie ein kalter, unbarmherziger Windstoß. Die Nacht schien endlos, und der Schlaf blieb ein ferner Traum, während ich mich fragte, wie ich jemals wieder Frieden finden könnte.

Verbotene Frucht | GERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt