𝘽𝙇𝙐𝙀 𝘿𝙄𝘼𝙈𝙊𝙉𝘿 ♘ 𝑏𝑒𝑛𝑒𝑑𝑖𝑐𝑡 𝑏𝑟𝑖𝑑𝑔𝑒𝑟𝑡𝑜𝑛

»𝟐𝟎«

                                         𝐃𝐄𝐑 𝐆𝐄𝐈𝐒𝐓 𝐃𝐄𝐑 𝐕𝐄𝐑𝐆𝐀𝐍𝐆𝐄𝐍𝐇𝐄𝐈𝐓

Benedict. Es war wieder der Tag der Tage, der angebrochen war. Der Ball des Juwels, dieses Mal hatte die Königin eines ausgewählt, doch mir sprach die Frau nicht zu. Im letzten Jahr hatte ich einige Zeit nachzudenken, über mich, meine Kunst und wie meine Zukunft aussehen soll. Wie dem auch sei. Mein Bruder Anthony war der festen Überzeugung, dass ich dieses Jahr eine Frau finden sollte, denn so langsam schritt meine Uhr voran, doch störte es ihn wahrscheinlich mehr, als mich selbst. Auf eine Art genoss ich es, umgarnt zu werden, doch war mir zuvor nicht bewusst gewesen, wie viel innerlichen Stress das mit sich brachte. Doch bis jetzt war keine dabei, welche mir zugesagt hat. »Bruder, du musst schon die Initative ergreifen, es wird bestimmt keine Frau einfach so vor deine Füße fallen...«, doch wie von meinem Bruder vorhergesehen, geschah dies. Mein Blick wanderte auf das junge Geschöpf, welches mir förmlich zu Füßen lag. Ich kniete und reichte ihr meine Hand, während ich ihr half, ihren wohlgeformten Körper zu erheben, blickte ich ihr in die Augen. Verloren hatte ich mich für einen kurzen Moment, ehe mein Bruder mich aus der Trance holte. »Manchmal vertu auch ich mich.«, grinsend berührte er meine Schulter und ging seinen Weg hinfort. »Verzeiht der Herr.«, entschuldigte die junge Frau sich, doch es kümmerte mich nicht. »Es ist nichts passiert. Miss..?«, »Miss Shimmer.«, »Es freut mich, ihre Bekanntschaft zu machen.«, sprach ich und drückte ihr einen Kuss auf ihren Handrücken.

                                                                                          ♘

Die Tage vergingen, Miss Shimmer und ich lernten uns weiter kennen und beschlossen in den Park zu gehen. Ich genoss ihre Anwesenheit, was ich schon lange nicht mehr getan habe. Die Familien bereiteten sich in dem Park aus, während wir gemeinsam den Weg entlang schritten. Wir lachten, hatten Spaß, doch plötzlich spürte ich ein Gefühl, das ich nicht beschreiben konnte. Mein Blick wanderte den Weg entlang und dort erfasste es mich. Für einen kurzen Augenblick dachte ich, dass mir mein Atem stehen blieb. Diese rötlichen Haare würde ich durch tausende von Menschen sofort wiedererkennen. Mein Herz fing an zu rasen, als unsere Blicke sich trafen. Ihr Lächeln entzückte mich, doch es verschwand von ihren Lippen und ich wollte wissen, weshalb. Ich folgte ihrem Blick und schaute auf Miss Shimmer, die ihren Arm um meinen geschlungen hatte. Ich warf meinen Blick zurück zu Genevieve, doch bevor ich was sagen konnte, war sie verschwunden. So schnell wie ein Geist, oder war sie nur eine simple Erscheinung gewesen?