𝘽𝙇𝙐𝙀 𝘿𝙄𝘼𝙈𝙊𝙉𝘿 ♘ 𝑏𝑒𝑛𝑒𝑑𝑖𝑐𝑡 𝑏𝑟𝑖𝑑𝑔𝑒𝑟𝑡𝑜𝑛

»𝟐𝟐«

                                                                      𝐌𝐈𝐒𝐒 𝐒𝐇𝐈𝐌𝐌𝐄𝐑

Auf einer eingezäunten Rennbahn führte ein Mann Zügeln, während hinter dem weißen Zaun Zelte aufgebaut waren. Auf einem weißen Banner stand in roter Schrift: ROYAL ASCOT PFERDERENNEN.

𝐆𝐄𝐍𝐄𝐕𝐈𝐄𝐕𝐄. »Mister Thomas Shimmer darf ich Ihnen vorstellen. Mister George Rosenthal und seine hinreißende Schwester Genevieve Rosenthal.«, stellte Lady Danbury uns einen fremden Mann vor. »Hoch erfreut. Würden Sie mir die Ehre erweisen und mich begleiten?«, Thomas blickte zu mir. Er hatte rehbraune Augen und volle Lippen. Mein Bruder und seine Frau entfernten sich. »London ist gewiss anders als Paris. Sie sind doch von dort angereist. nicht?«, »Ja.«, »Ich war schon dort ein wundervoller Ort. Sie vermissen ihn sicher schrecklich.«, während wir liefen, blickte ich stets nach vorn, doch als er stoppte und sich zu mir umdrehte, blickte ich ihn an. »Jede Sekunde eines jeden Tages.«, lächelte ich und sah umher. So schnell mein Lächeln auf meinen Lippen lag, verschwand es eilig, als ich Benedict entdeckte. Er nickte mir zu, doch ich wandte mich seufzend ab. »Wir sollten schauen, wo sich unsere Plätze befinden.«, schlug ich Thomas vor, bevor ich sah, wie die Bridgertons uns schmunzelnd nachsahen.

                                                                                          ♘

»Na eilt euch, wir sind schon spät dran.«, widerwillig trat ich aus der Kutsche, denn meine Mutter war der Überzeugung, dass es uns allen gut tun würde, wenn sich die Rosenthals und die Bridgertons wieder einmal zu einem aufregenden Nachmittag treffen würden. Mein Blick wanderte die Fassade des Herrenhauses empor, ein anerkennendes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Doch das Lächeln verschwand, als ich das neue Traumpaar Londons entdeckte. Gewiss versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen. Ich strich über den Saum meines Kleides und atmete durch, ehe ich mich zu Anthony wandte. »Genevieve!«, ertönte mein Name über seine Lippen, woraufhin ich lächelte. »Darf ich dir Lady Bridgerton vorstellen?«, ich schenkte der neuen Gräfin einen Knicks, bevor sie voller Freude ihre Arme um mich legte. »Freut mich dich kennenzulernen. Ich habe schon so viel von dir gehört.« Mein Blick wanderte zu Anthony, der schmunzelnd zu mir blickte. »Gewiss. Doch hoffentlich nur das Schlechte. «, scherzte ich. »Ich bin erfreut, dass sich die Tradition fortsetzt, immerhin hast du das letzte Jahr ziemlich gefehlt.« Anthonys Worte brachten mich für einige Sekunden zum Nachdenken, war es richtig hier zu sein?

»Und wer ist das?«, eine weibliche; mir unbekannte; Stimme unterbrach die Unterhaltung, als mein Blick auf sie fiel, wäre ich am liebsten umgedreht und verschwunden. »Das ist Genevieve Rosenthal. Unsere älteste Freundin.«, erklärte Anthony der Frau, die mich mit einem herabschauenden Blick begutachtete, als wäre ich ein Ausstellungsstück. »Ist das so...«, der Unterton in ihrer Stimme stellte einiges klar. »Vermögt ihr mich nicht vorzustellen, Graf?«, »Verzeiht. Das ist Lady Shimmer. Thomas Shimmers Schwester.«, da fiel bei beiden wohl der Apfel nicht weit vom Stamm. »Erfreut.«, spielte ich höflich und hoffte, dass ihre Anwesenheit schnell wieder erlisch. »Ich habe gehört, dass sie immer noch Jungfer sind. Wie geschieht sowas?«, ihre aufdringliche Frage, war mir stehts unangenehm. »Nun, nicht jeder kann das Glück seines nennen, aber ich komme auch gut ohne einen Mann zurecht.«, erklärte ich und hätte ihr am liebsten eine verpasst. »Gewiss. Ich bin froh, die Bekanntschaft eines Mannes wie Mr. Bridgerton gemacht zu haben.«, ich war mir unsicher, ob sie mich mit ihren Worten verspotten wollte, oder ob dort Ernsthaftigkeit dahinter steckte. »Ich bin mir sicher, dass Mr. Bridgerton eine gute Partie ist.«, stimmte ich ihr zu. »Verzeihen Sie mich. Mein Gatte vermisst mich sicherlich schon...«, sprach sie, während sie sich umdrehte und Benedict zuwank. »Juhuu..hier bin ich..« und lief zu ihm herüber. Unangenehm. Ich bemerkte die genervten Gesichter der Beiden, doch dass ich mich dazu äußerte, lag nicht in meinem Standpunkt.

Dieser Nachmittag sollte mir noch in Gewissem bleiben, denn was geschah, damit hätte ich nie gerechnet.