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                                                           𝐓𝐑𝐀𝐔𝐌 𝐎𝐃𝐄𝐑 𝐑𝐄𝐀𝐋𝐈𝐓Ä𝐓?


𝐆𝐄𝐍𝐄𝐕𝐈𝐄𝐕𝐄. Die Vögel begrüßten mit ihren sinnlichen Singstimmen den neuen Tag, während die Strahlen der warmen Morgensonne die Welt erleuchtete. Der vorherige Tag machte mir sichtlich zu schaffen. Vielleicht war es nur ein entsetzlicher Traum, den ich geträumt hatte, aber schnell begriff ich, dass die Beschämtheit Realität war. Demnach beschloss ich, mich keineswegs aus meinem Gemach zu bewegen, sondern einfach hier zu ruhen, bis niemand mehr an das Geschehen dachte.

Bewusst ignorierte ich das Klopfen an meiner Zimmertür, während ich die Decke über meinen Kopf zog und unter dieser verschwand. Wenn ich niemanden sehe, dann sieht mich ebenfalls niemand, nicht wahr?

»Miss Rosenthal?«, ertönte Maries Stimme, die ihren Kopf durch den geöffneten Spalt der Tür steckte. Es dauerte einige Augenblicke, bis sie den Raum betrat und hinter sich die Tür schloss. Ich hatte weiterhin die Hoffnung, dass man einfach denken würde, ich wäre nicht anwesend und somit meine Ruhe bekommen, die ich benötigte.

»Ich sehe sie. Ein schlechter Ort um sich zu verstecken.«, auf Maries Worte hin, zog ich die Decke von meinem Gesicht und blickte sie an, ehe mir ein genervter Seufzer von den Lippen fiel. Wir kannten uns seit Kindertagen, weshalb Marie mir immer ansah, wenn das Leben mich betrübte.

»Ich bleibe heute in meinem Gemach. Spare dir deine Kraft für etwas anderes auf.«, meine Stimmlage hatte einen Hauch von Enttäuschung über sich, doch davon ließ sie sich natürlich nicht abbringen.

»Der gestrige Abend muss für sie wohl ein enttäuschendes Erlebnis gewesen sein.«, Maries Worte ließen all meine verdrängten Gedanken zurück in den Kopf wandern. Anscheinend hat es mittlerweile ganz England mitbekommen, was mein Gemüt nicht gerade aufbaute.

»Atemberaubend. Nun weiß es wohl ganz England.«, seufzend setzte ich mich in eine aufrechte Position, während ich meine Arme über die Decke legte und Marie erblickte. Wieso musste das ausgerechnet mir passieren?

»Nun, ihr Kleid spricht in Taten.«, sagte sie, als sie das Kleid auf dem Stuhl erblickte, wie es dort mit Dreck beschmutzt lag und vor sich hin sauerte.

»Ich wünschte, es wäre alles nur ein Traum und all das wäre nicht passiert. Ich fühle mich so beschämt. Ich kann mich doch nicht mehr auf den Straßen Londons zeigen ohne das mit dem Finger auf mich gerichtet wird.«, mein Blick wanderte vom beschmutzten Kleid zu Marie, welche sich auf die Bettkante niederließ.

»Mit den Jackson-Geschwister ist nie zu spaßen. Es gibt keinen Ball, kein Fest bei welchem sie keinen Teil einer Tragödie sind, besonders wenn sie frisches Fleisch wahrnehmen.«, erklärte Marie. Immerhin hatte ich nun einen Namen zu den unangenehmen Frauen am Vortag.

»So lange wie ich in meinem Bett liege, kann mir nichts passieren.«, stellte ich fest, doch Marie schüttelte ihren Kopf. »Ich denke, es wäre besser, wenn sie aufstehen würde. Sie wollen Lord Bridgerton bestimmt nicht länger warten lassen.«, mit ihren Worten zog sie meine Aufmerksamkeit auf sich. »Wie meinst du das?«, »Lord Bridgerton genießt im Wohnbereich die Aufmerksamkeit von Lady Rosenthal solange wie sie sich für den Tag bereit machen.«, erklärte sie ein weiteres Mal.

Ich kann doch nicht nach dem Ball gestern der Familie unter das Auge kommen, welchen ihn veranstaltet hatte, erst recht nicht nach so einem Drama. »Du kannst Lord Bridgerton ausrichten, dass ich heute nicht zur Verfügung stehe.«, sprach ich, währenddessen strich ich über den Samt der Bettdecke.

»Nun machen sie sich nicht kleiner, als sie sind, Miss Rosenthal. Sie gehen da runter und hören sich an, was er zu sagen hat.«, nach ihren Worten, begriff sie, in was für einem Tonfall sie mit mir sprach, doch mein überraschter Gesichtsausdruck änderte sich, nachdem ich über ihre Worte nachdachte. Anscheinend habe ich diesen Tritt in meinem Gesäß benötigt.

Es dauerte etwas, bis ich zurecht gemacht war und mir der vorherige Abend nicht mehr angesehen werden konnte. Nervös schritt ich die große Treppe herunter und machte mich auf den Weg in den Wohnbereich, in dem ich erwartet wurde.

»Lord Bridgerton. Mutter.«, begrüßte ich die Beiden und schenkte Ihnen einen Knicks, ehe ich den Stoff meines Kleides wieder richtete. Mein Blick wanderte zu meiner Mutter, die ein sanftes Lächeln auf den Lippen trug.

»Miss Rosenthal. Sie sehen am frühen Morgen umwerfend auf.«, sprach Lord Bridgerton, doch seine Worte schmeichelten mir wenig, denn diesen Mann hatte ich den Ball verdorben.

»Mir wurde gesagt, sie haben nach mir geschickt.«, mein Blick beharrte auf seinen, derweil legte ich meine Hände vor meinem Bauch ineinander und war auf den Grund seines Besuches gespannt.

Er nickte. »Ich wollte mich im Namen meiner Familie für die Unangenehmlichkeiten des gestrigen Abend entschuldigen.«, wieso wollte er sich dafür entschuldigen? Immerhin waren sie keineswegs in der Sache beteiligt gewesen, sondern ich und diese Jackson-Schwestern.

»Nun, ich denke eine Entschuldigung meinerseits wäre nötiger, denn ich war der Grund weshalb es dies Theatralik am Abend gab.«, stellte ich klar, doch er schüttelte mit seinem Haupt. »Nein. Ganz und gar nicht, Miss Rosenthal. Sie tragen keine Schuld bei sich. Ich hatte meiner Mutter von Anfang an ans Herz gelegt die Familie Jackson nicht einzuladen, doch meine Mutter hat ein zu großes Herz.«, auf seinen Lippen zierte sich ein Lächeln, dem ich entgegnete.

»Demnach habe ich ein Vorhaben.«, seine Worte schenkten ihm meine komplette Aufmerksamkeit. »Die Familie Bridgerton lädt Sie und Ihre Familie zu einem ausgefallenen Nachmittag in unser Heim ein. Ich hoffe doch, dass Sie die Einladung annehmen werden?«. Ich zögerte etwas und machte mir Gedanken darüber, ob ich diesen Schritt wirklich wagen sollte, aber vielleicht konnte ich somit die Geschehnisse des Abends aus der Welt tragen.

Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. »Es wäre mir ein Vergnügen, wenn wir mit Ihnen einen Tag verbringen würden.« Ihm stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, womöglich machten sie sich wirklich Gedanken darüber und fühlten sich der Schuld bewusst, doch das brauchten sie nicht.

»Dann werden wir Sie morgen um 4 bei uns begrüßen. Miss Rosenthal. Lady Rosenthal.«, nickte er, ehe er aus der Tür hinaus verschwand.

Mein Blick harrte auf der Tür, während meine Gedanken in meinem Kopf einen Rummel besuchten.

Es fühlte sich richtig, aber zugleich auch wirklich falsch an. War es die richtige Entscheidung?



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𝘽𝙇𝙐𝙀 𝘿𝙄𝘼𝙈𝙊𝙉𝘿 ♘ 𝑏𝑒𝑛𝑒𝑑𝑖𝑐𝑡 𝑏𝑟𝑖𝑑𝑔𝑒𝑟𝑡𝑜𝑛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt