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Nach dem Läuten springe ich schnell auf, um dieses Zimmer zu verlassen. Die Gegenwart dieses Mannes bringt mich um den Verstand. Bevor ich aber das Zimmer verlassen kann hält mich seine Stimme auf. „Jennifer, komm doch bitte kurz her!" Widerwillig erfülle ich seinen Wunsch und trete zum Lehrerpult. Er lehnt sich mit einem sexy Blick über den Tisch und sieht mich unter seinen langen und zugleich dichten Wimpern an. Ich starre fasziniert zurück. Was für wundervolle Augen! „Ich wollte mich für deine Hilfe bedanken. Wegen der Namen", erklärt er ruhig. Wann habe ich ihm geholfen? Ach ja, stimmt, er hat immer wieder nach den Namen meiner Mitschüler gefragt. „Keine Ursache, ich helfe Ihnen gerne, Mr. Brown", entgegne ich höflich, um endlich hier rauszukommen. „Du kannst mich gerne Joshua oder Josh nenne." Was?! „Ähm, nein danke. Sie sind mein Lehrer.", entgegne ich und verlasse schnell das Klassenzimmer. Puh, was für eine anstrengende Schulstunde, und das ist erst der Anfang.

Ich liege gerade im Bett und denke über den vergangenen Schultag nach, als Claire und Matt ins Zimmer platzen. „Wir zwei gehen jetzt shoppen!", verkündet Claire energisch. „Waren wir nicht letzte Woche schon shoppen?", frage ich verwirrt. „Ja, aber da wussten wir noch nicht, dass unser neuer Lehrer so heiß ist." „Und du brauchst echt neue BHs, Jen. Dir stehen zwar schlichte BHs, aber es geht eben nichts über BHs mit Spitze.", bemerkt Matt. „Och, Jenny, stell dich nicht so an. Du brauchst bestimmt neue Unterwäsche, nach dem Flirtangriff von Mr. Brown. Deine ist bestimmt ganz nass geworden." Claire zwinkert mir zu. „Also, wenn ihr Unterwäsche kaufen wollt, dann komm ich mit. Als Styleberater und Kritiker" Meine kleine Kuscheltier-Eule, die ich von meiner Mutter aus Frankreich bekommen habe, findet ihr Ziel: Matts Dickschädel. Wie kann er nur so etwas anbieten?

„Ich fasse es nicht, dass ich mich darauf", ich zeige mit meiner Hand auf den Unterwäscheberg auf meinem Arm, „Eingelassen habe." „Wie gut, dass unsere Eltern über bestimmte finanzielle Mittel verfügen. Und jetzt zieh dich um, ich glaube, ich habe gerade Matt und Mr. Brown am Schaufenster entlanglaufen sehen", hetzt Claire mich. Seufzend begebe ich mich in eine freie Umkleidekabine und probiere die Teile an. Die Höschen sitzen perfekt, aber ich muss alle BHs eine Nummer größer holen. Ich wusste gar nicht, dass meine Brüste so gewachsen sind. Als ich endlich fertig bin, ist Claire noch in der Umkleidekabine, also beschließe ich, mich auf einen bequemen Sessel neben dem Eingang zu setzen. Die Türklingel bimmelt genau in dem Moment, in dem ich die herausgesuchte Unterwäsche auf den freien Stuhl neben mir fallen lasse. Mrs. Und Mr. Porter, zwei unserer Lehrer, kommen hereinspaziert und laufen zielstrebig auf die Dessous-Ecke zu, in der ich mich gerade befinde. Schnell krame ich meine Sonnenbrille aus der Handtasche und setze sie auf. Mein Grinsen verberge ich hinter einem Saisons-Katalog, nachdem ich meine Haare unauffällig hochgesteckt habe. Was haben zwei Lehrer um die 60 bitte in einem Victoria's secret Shop zu suchen. Der Vorhang vor Claires Kabine geht endlich auf und sie lässt sich erschöpft neben mich fallen. „Oh Gott, ist das anstrengend" „Psst!! Da sind die Porters!!", flüstere ich ihr zu. Ungläubig sieht sie in die Richtung, in die ich zeige. „Was? Oh mein Gott! Wir müssen hier raus!" Schnell packen wir unsere Sachen und hasten zu Kasse, die gegenüber des Einganges liegt. „Das macht dann genau 64 Pfund", sagt die freundliche, aber etwas überarbeitete Kassiererin. Ich strecke ihr meine Kreditkarte hin und bete, dass sie schnell macht. Ich kenne 'Gimme! Gimme! Gimme! ' schon seit meiner ABBA Zeit vor fünf Jahren auswendig. „Vielen Dank für ihren Einkauf und besuchen sie uns bald wieder, Miss Rose!" „Hey, gehen wir noch ins Starbucks? Matt hat mir gerade gesimst, dass er und Mr. Brown da sind.", sagt Claire, nachdem sie ihr Zeug bezahlt hat. „Ja, klar. Du willst aber auch keine Gelegenheit verpassen, um ihm dein Dekoltee ins Gesicht zu halten, oder?", bemerke ich, als Claire ihr Top weiter runter zieht. „Nein, nein, das will ich nicht.", sagt sie und tritt durch die Tür, die uns von Matt und Claires Schwarm trennt. „Ladies", nickt Matt uns zu, als wir uns setzen. Ich lasse mich eher unelegant auf den freien Platz neben meinen besten Freund fallen, während Claire ihr Hinterteil graziös neben Joshua bettet. „Habt ihr schon ausgewählt?", fragt die freundliche Bedienung. „Eine heiße Schokolade mit Sojamilch bitte", bestelle ich, nachdem alle anderen ihre Bestellung aufgegeben haben. Nach einem letzten Blick zu Mr. Brown verschwindet die Kellnerin.

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Wir haften nicht für Fehler jeglicher Art


Forbidden PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt