Wo ist die geheime Welt,
ich frage es dich ein letztes Mal.
Dein Leben an einem seidig dünnen Faden sich hält,
antworten, du musst, im heiligen Saal.
V A L K A
Berk war in heller Aufregung, als wir eintrafen. Überall wuselten Menschen herum, schrien und riefen wild durcheinander. Eine regelrechte Flotte lag im Hafen, die besten und größten Wikingerschiffe, die noch irgendwo verstaubt und vermodert im sinnbildlichen Keller lagen. Natürlich verringerte es das Geschrei und die Spannung, welche in dem kleinen Dorf förmlich in der Luft flirrte, nicht minder, als wir auf Cloudjumpers Rücken die Wolken durchbrachen. Gothi nahm uns in Empfang, fragte wo Zephyr ist. Auf meine Antwort hin, dass sie nun bei den Wingmaids ist, nickte sie bloß wissend und führte mich und Heather auf direktem Wege in die große Halle. Normalerweise war sie voller Leute, welche dort aßen, tranken, sich über den neuesten Klatsch und Tratsch austauschten oder einfach nur volllaufen ließen, jedoch war sie nun wie ausgestorben. Von außen tönte noch das Geschrei und hektische Rufen der Leute und das gelegentliche Knallen von Proviant, welcher auf die Schiffe geladen wurde. An der langen Tafel, an den Gestirnen der Halle standen einzig und allein Snotlout, Fishlegs und die Zwillinge. Sie hatten sich über etwas gebeugt, was ich jetzt noch nicht erkennen konnte und unterhielten sich angeregt in leisem Flüsterton. Ich räusperte mich. Sofort schraken die vier auf und drehten sich zu mir. Snotlout setzte sofort sein flirtendes Gesicht auf und sagte: "Na, du...". Ich konnte förmlich sehen wie Heather hinter mir die Augen verdrehte und - wir wollen ja ehrlich sein - ich hätte es auch getan, sähe er mir nicht direkt ins Gesicht.
"Was ist da draußen los? Wieso rennen da alle wie die Verrückten rum?", fragte ich Snotlout ignorierend. Dieser sah etwas beleidigt auf, sagte aber nichts. Fishlegs wiederum antwortete: "Gruffnut, ein Cousin meines Herzblatts", er sah mit einem kurzen Seitenblick auf Ruff, welcher unter seinen Worten errötete, "weiß wo sich Astrid und Hiccup befinden!". Mir stockte der Atem. Hiccup... war am Leben? Wo? Wie? Wann konnte ich zu ihm? Fishlegs schien meine Gedanken zu erkennen, jedenfalls sagte er: "Wir hissen die Segel in zwei Tagen, danach folgen zwei weitere Tage auf See und dann sollten wir dort sein! Oh mein Thor... das ist so aufregend!". Unsicher sah ich zu Heather, wusste absolut nicht was ich von alledem halten sollte. Einerseits... es ging um Hiccup und Astrid! Andererseits... was wenn dies eine Falle war? Was wenn dieser Gruffnut mit Drago oder sonst wem unter einer Decke steckte! Konnten wir das wirklich riskieren? Eine kleine Stimme tief in mir drin rief konstant "Ja!" und auch mein Verstand konnte sich den Bedenken nicht beugen. Zu groß war das Verlangen auf die kostbare Chance Hiccup endlich wiederzusehen, ihn in den Armen zu halten, wie einen lang verloren geglaubten Sohn...
F E N R I R
Der Kampf war ein voller Erfolg. Er hatte mir nicht nur das gebracht was ich wollte, er hatte auch den Unmut unter den Söldner weitestgehend besänftigt. Alle träumten von einer Nacht mit Freya, doch nur die Besten unter ihnen bekamen diese - oder, besser gesagt, würden sie bekommen! Ich würde diese Kämpfe mit ziemlicher Sicherheit fortsetzen. Vielleicht auch mit anderen Gefangenen...? Ich könnte ja mal Astrild spielen und einige Verbindungen bewerkstelligen - nötigenfalls etwas gewaltsam...?
Meine Hochstimmung schwang bei jedem Schritt mit, den ich auf dem Weg zum Thronsaal tat. Der junge Haddock sollte mir heute vorgeführt werden und endlich rausrücken mit seinem Wissen über den Verbleib der Drachen! Ansonsten dürfte seine Freya vielleicht noch einige andere, auserwählte Männer besuchen...
Ich saß auf meinem Thron, hatte die Finger vor Vergnügen in die hölzernen Lehnen gekrallt und grinste vor mich hin. Haddock hing, von schweren Ketten gehalten, gut eine Manneslänge über dem Boden, vollkommen entblößt bis auf ein Laken, welches eher einem Fetzen glich und dazu diente seine Lenden zu bedecken. Insgesamt gab er ein armseliges Bild ab. Kraftlos hing er über dem Boden, über seinen Oberkörper zogen sich lange Narben der vergangenen Monate und verkrustetes Blut klebte an seiner Haut. Seine Haare waren ungepflegt und das grün seiner Augen weitestgehend erloschen. War ich endlich so weit? Hatte ich es geschafft ihn zu brechen? Meine gute Laune steigerte sich ins Unermessliche!
"Was... willst du von mir...?", presste Haddock hervor, während er unter zusammengekniffenen Zähnen versuchte nicht von der Kette in zwei Teile gerissen zu werden. Ein Lächeln umspielte meine Mundwinkel als ich antwortete: "Nun, das weißt du doch... ich warte immer noch auf den Tag an dem du einsiehst, dass all der Trotz nichts bringt und du mir endlich von der geheimen Welt erzählst...". Ob meine Worte etwas bringen würden? Dieser Idiot war stur wie sonst was und anscheinend sogar bereit seine Geliebte für einen Drachen zu opfern! Idiot. Aber ich würde definitiv nicht zögern meine ganzen Drohungen wahr zu machen, die ich ihm offenbart hatte. Sollte er doch selbst mit ansehen wie Freya gefoltert werden und schließlich in ihrem eigenen Blut den letzten Atemzug durchleben würde! Obwohl es natürlich schon irgendwo schade um ihre wirklich reizende Figur und Ausstrahlung war. Ihre Schönheit... "Weißt du...", setzte ich erneut an, "Freya ist noch mit diesem Mann in dem Zimmer", erst sah ich Wut in seinen Zügen hochkochen, als ich seine Frau Freya nannte, doch sie wandelte sich recht schnell in blankes Entsetzen und Furcht um, als ich vom Zimmer sprach. Er wusste sehr wohl, welches der vielen in den Katakomben damit gemeint war, und ich sah wie sehr es ihm missfiel. "Nun. Sag mir wo die Drachen sind und ich hole sie dort heraus. Aber wehe du lügst mich an... ich schwör's dir, solltest du auch nur etwas in die Richtung versuchen - Freya wäre in weniger als drei Minuten tot. Verstanden?"...
So... Schreibt mir gern eure Meinung in die Kommis, zusammen mit weiteren Ideen oder sonst etwas... Fortsetzung folgt...
Schatzkiste:
Freya: Göttin der Liebe, Ehe, Schönheit und Fruchtbarkeit (u. ä.). Sie kann auch mit Sexualität und "leidenschaftlichem Verlangen" in Verbindung gebracht werden.
Astrild: Nordisches Äquivalent zum römischen Gott Amor (Cupido; griech. Eros).
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Hiccstrid - Liebe & Leid
Любовные романыUnsere Geschichte spielt nach den Ereignissen von HTTYD 3. Alles scheint friedlich, bis Hiccup eines Tages von einer Erkundungsreise nicht wieder zurückkehrt. Alle suchen ihn Tag und Nacht, mehrere Monate lang, doch irgendwann entscheiden sie, es is...