Erhebet euch, der Meister spricht.
Er befiehlt euch zu krümmen eure Finger.
Er sagt euch, segelt hinaus zum Licht,
Und bringt ihm ja, den Drachenbezwinger.
A S T R I D
Morgen waren es zwei ganze Jahre, nun schon ohne Hiccup. Ich hisste die Segel und band das Schiff vom Steg los. Dort standen Valka und Heather, die mich stumm beobachteten. Ich schwor mir, heute würde ich nicht ohne Hiccup wieder heimkommen! - Unglücklicherweise schwor ich mir das jedes Mal, weshalb der Vorsatz seine Glaubwürdigkeit verloren hat. Die beiden winkten mir ein letztes Mal zum Abschied.
Meinen Blick geradeaus gerichtet, segelte ich dem Sonnenaufgang entgegen. Hiccup, ich finde dich! Mehrere Stunden vergingen, die ich einfach nur damit verbrachte geradeaus zu segeln, vorbei an schon längst erkundete Inseln, vorbei an früheren Drachenreservoirs. Wie gern hätte ich auch Stormfly wieder zurück. Mit ihr durch die Lüfte zu fliegen, war wunderschön gewesen. Und durch wen hatte ich das entdeckt? Hiccup.
Oftmals fragte ich mich, ob ich mich eigentlich nur in ihn verliebt hatte, weil er mir die Augen, was Drachen betraf, geöffnet hatte...? Doch immer, wenn ich dann länger drüber nachdachte, kam ich zu dem Schluss: Nein. Ich glaube, ich hatte schon vorher Gefühle für ihn, die ich allerdings erst unterdrückt hatte, da ich mir die Schwäche nicht eingestehen wollte, verliebt zu sein - noch dazu in einen Hicks!
Etwas riss mich aus meinen Gedanken. Es war ein Schiff, begleitet vom blutroten Wappen der Verfluchten, zwei gekreuzte Fesseln vor einem Nachtschatten. Ich schüttelte mich. Was taten die hier so weit außerhalb ihres Gebiets? Neugierig lenkte ich mein Boot im Schutze des Schattens einer Insel näher heran. Ich vertäute es gut und ging an Land. Ich hörte die beiden Männer schon von weitem. Sie grölten hauptsächlich wirres Zeug, schlau wurde man daraus nicht. Ich wollte mich schon enttäuscht abwenden, da kamen sie in Sichtweite und ich erkannte, dass sie etwas trugen. Etwas kistenförmiges mit der Aufschrift: DRACHENBEZWINGER.
Sofort lief es mir eiskalt den Rücken hinunter und ich riss meine Augen auf. Ich kannte diesen Titel! Die Verbannten... Und noch etwas wurde mir in diesem Augenblick bewusst. Sie hatten diese Kiste sicher nicht recycelt, weil sie keine anderen hatten. Dies war eine neue Mission. Dies war meine erste richtige Spur zu Hiccup!
Die Männer luden diese Kiste als die letzte auf ihr Schiff. Währenddessen hatte ich mir schon ein Seil geschnappt und es mit ihrem und mit meinem Boot verbunden. Wenn sie weiterfahren würden, würden sie mich wohl oder übel mitnehmen müssen! Nun holte ich die Segel ein, entfernte alles auffällige von meinem Boot und hoffte, dass sie schon zu betrunken waren, um zu realisieren, dass irgendetwas nicht stimmte. Allmählich setzte sich ihr Schiff in Bewegung und mein Boot schwamm gemütlich hinter ihnen her. Erstmal. Denn irgendwann nahm es Fahrt auf und rauschte nahezu durch das Meer - bestimmt mit über 35 Knoten! Was war das denn für moderne Technologie?!
Die Sonne stand nun schon fast im Zenit, als wir die Inselgruppe erreichten. Überall waren Schiffe vertäut, über die ganze Anhöhe waren Häuser platziert, welche einen düsteren Schein wahrten. Seltsamerweise war die ganze Insel so gut wie unbewacht! Hier und da lief mal ein wie ein Soldat gekleideter Mensch herum, aber ansonsten war es hier ganz friedlich! Fast zu friedlich... Plötzlich bemerkte ich die Banner, welche von so gut wie allen Häusern herunterhingen. Die Banner der Verfluchten. Die Insel der Verfluchten. Ich kannte das ganze nur aus Erzählungen - der Sohn Alvins des Heimtückischen, führte, nachdem sein Vater sich und die ganzen Verbannten auf die Seite des Guten geschlagen hatten, einen neuen Klan an, bestehend aus Außenseitern und den wenigen Mitgliedern der Verbannten, welche Alvin nicht gefolgt waren. Dieser Stamm nannte sich "Die Verfluchten", ihr Anführer ward genannt: Fenrir der Schreckliche.
Einige Zeit später folgte ich den beiden Männern mit der Kiste, einen dunklen Gang hinunter. Hinunter unter die Fundamente der Stadt. Von den kahlen Kellerwänden hallten die Schreie einiger Gefangener wieder. Schmerzerfüllt, aber schon daran gewöhnt. Wieder durchfuhr mich ein Schauer. War Hiccup hier irgendwo? Mein Herz hämmerte immer schneller und intensiver gegen meine Brust, als ich mich der Tür zu den eigentlichen Gefängniszellen näherte.
Vorsichtig stieß ich die Tür auf. Modriger Geruch vollkommene Schwärze kamen mir entgegen. Obwohl- nicht vollkommene Schwärze. In einiger Entfernung vor mir liefen die beiden Männer mit einer Fackel, auch neben mir hing eine. Ihr schwaches Licht reichte geradeso aus um den Umkreis von vielleicht zwei Fäden zu beleuchten. Doch das war genug. Links und rechts dieses Ganges befanden sich gusseiserne Zellen, jede von ihnen beschriftet. Ungeduldig wartete ich bis die Männer außer Sichtweite waren und griff mir die Fackel. Ich schritt langsam den Gang entlang, schwenkte mein Licht hin und her, zu jedem Namen, zu jeder Zelle. Mein Herz pochte nun so laut, dass ich Angst hatte, es würde mir gleich aus der Brust springen. Wo war er nur?
Menneson... Andersen... Händler Johann... - warte, was machte der denn hier? Egal. Er hatte es verdient. Jargenson... Drachenbezwinger! Das war seine Zelle! Hiccup, ich komme! Am liebsten hätte ich laut aufgeschrien vor Freude. Doch ich musste mich zusammenreißen. Vorsichtig und darauf bedacht kein Geräusch zu machen, untersuchte ich die Tür. Sie bestand aus rostigem Eisen, war alt und definitiv nicht auf heutigem Standard! Als Schloss hatte sie nur zwei Ringe, welche mit einer schweren Kette zugehalten wurden. Sie waren ebenfalls alt - eigentlich ein leichtes Spiel für mich! Ich griff an meinen Rücken, zog meine Axt hervor, holte zum Schwung aus und rammte sie mit voller Kraft auf das Eisen. Mit einem lauten Klirren zersprang sie und ich öffnete die Tür...
So... Schreibt mir gern eure Meinung in die Kommis, zusammen mit weiteren Ideen oder sonst etwas... Fortsetzung folgt...
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Hiccstrid - Liebe & Leid
RomanceUnsere Geschichte spielt nach den Ereignissen von HTTYD 3. Alles scheint friedlich, bis Hiccup eines Tages von einer Erkundungsreise nicht wieder zurückkehrt. Alle suchen ihn Tag und Nacht, mehrere Monate lang, doch irgendwann entscheiden sie, es is...