Am nächsten Morgen wachte ich wieder früh auf. Ich wollte mit Nick einen Flashcup-Kurs betreuen für Kinder von fünf bis zwölf Jahren.
"Und, wie haben deine Eltern auf deine Wunden reagiert?", fragte mich Nick wenig später zur Begrüßung.
"Ach, die haben das ganz lässig genommen, ich hab' denen erzählt, dass, als ihr mir die Augen verbunden habt, ich am Haus vorbeigeschrammt bin und dann noch gestolpert und hingeflogen bin. Ach, und ich wollt' mich nochmal bedanken für das Pferd. Es ist einfach das wundervollste Geschenk, was man nur kriegen kann! Auch, wenn ich sonst nicht viel bekommen habe. Aber für Hazel würde ich... würde ich mein ganzes Leben keine Geschenke mehr bekommen wollen!"
"Ach, jetzt hör auf! Ich glaube nämlich nicht, dass du dein ganzes Leben auf Geschenke verzichten willst!"
Ich schüttelte den Kopf leicht und dagte leise:"Nein, ich habe alles was ich will", und küsste Nick.
"Kommt ihr jetzt?", fragte uns ein kleines Mädchen schüchtern. Wir nahmen sie an der Hand und führten die Kinder an den tisch mit den Bechern.Es war eine lustige Stunde. Die Kinder waren alle in Ordnung und lernten schnell. Am Ende des Kurses machten wir noch einen kleinen Wettbewerb, wer am schnellsten die Becher auf- und wieder abstapeln konnte, und es gewann ein neun-Jähriges Mädchen, welches ich auf dem Platz schon öfter gesehen hatte.
Nach dem Kurs hatte Nick Mittagspause und wir gingen zu Hazel, meinem 'Geburtstagsgeschenk'. Wir putzten sie und ich legte ihr die Trense an. Hazel ist, wie meine Eltern mit erzählt haben, vor einem Monat sieben geworden.
Nick und ich gingen mit ihr auf den Außenplatz, wo er mich filmte, wie ich zum ersten Mal auf mein eigenes Pferd stieg. Hazel hielt ganz ruhig und schaute die ganze Zeit in die Kamera.
Und dann saß ich auch schon auf ihrem hellen Rücken. Sie hatte einen ganz leichten, etwas dunkleren Aalstrich, der vom Widerrist aus bis zum Ansatz vom Schweif sich schön über ihren Rücken schwang.
Ich sah in den Himmel und dachte:"Ich weiß nicht, womit ich das verdient habe, lieber, wahrscheinlich nicht vorhandene, Gott, aber ich werde das Beste draus machen!"
Ich stieß Hazel ganz sanft in den Bauch und sie ging schnaubend los. Ihre Schritte waren weich und groß.
Nach mehreren Runden fiel sie in den, von mir angedeuteten, Trab. Es war ein wunderschönes Gefühl!
Nach etwa einer halben Stunde konnte ich Nick überreden, auch mal ein paar Runden zu drehen. Da ich vorhin ohne Sattel geritten bin, ritt er auch ohne und kam überraschenderweise ziemlich schnell und einfach auf den Rücken von Hazel. Er ging ein paar Runden alleine un den Platz. Nach einer Weile nahm ich ihn an die Longe und trabte ein bisschen mit ihm. Nick hatte ein richtig gutes Rhytmusgefühl und ich wusste, dass aus ihm ein echt guter Reiter werden könnte, wenn er das wollte."Mann, wie soll ich denn mit diesem scheiß Muskelkater heute den Streetsurfing-Kurs machen?!", beschwerte Nick sich zur Begrüßung am nächsten Tag bei mir. "Ich bin heut' Morgen kaum aus dem Bett gekommen weil meine Beine so weh taten!"
Ich lachte. "Haha, Sorry, aber du gewöhnst dich dran! Und vielleicht kannst du Marcel fragen, ob ihr Kurse tauschen könnt", versuchte ich, ihn aufzumuntern. "Aber immerhin hast du es noch geschafft, mit Fahrrad hierher zu fahren."
"Nein, mein Dad hat mich gefahren!", regte Nick sich noch mehr auf.
Ich beschloss, lieber nichts mehr zu sagen und ihm dabei zuzugucken, wie er sich zwischen den Beinen massierte.
"Ich liebe dich", sagte ich nach einigen Minuten doch, um ihn aufzumuntern, es klappte. Nick schaute auf, lächelte mich an und zog mit auf seinen Schoß. "Ich dich auch, meine Kleine!", murmelte er und täuschte einen Kuss an, doch zog den Kopf rechtzeitig zurück und sagte:"Aber nicht so sehr, dass ich meine, dich küssen zu müssen!"
"Heyy! Haha, du Arschloch!" Ich stand auf und zog Nick hinter mir her ins Animationshaus.
"Auh, Mäd- Schatz, nicht so schnell! Wo willst du hin? ", rief Nick.
Ich verlangsamte meine Schritte und sagte laut:"Marcel fragen, ob ihr Kurse tauschen könnt!"Das mit den Kursen hatte geklappt und ich machte mich auf den Weg zum Stall, um noch pünktlich zur Verabredung von Kira, Tamara, die auch wieder hier war, und mir zu kommen. Wir wollten einen Ausritt zusammen machen.
Ich begrüßte die beiden, die gerade ihre Pferde am Außenplatz angebunden hatten, und holte meine Hazel.
Kira striegelte ihre heißgeliebte Fania, und Tamara ihr Lieblingspferd Hicks. Hicks war ein Brauner mit dunkeln Fesseln und breiter, weißer Blesse.Als wir getrenst und gesattelt hatten, ritten wir vom Hof in Richtung Felder. Wir ritten nebeneinander; Kira links, Tamara in der Mitte und ich rechts. Auf dem Weg durch die Felder quatschten wir über verschiedene Sachen und machten einige Selfies, auf den Pferden und neben oder vor ihnen.
Dann posteten wir eins auf Instagram, alle mit den gleichen Hashtags, gegenseitig markiert und direkt die Bilder von den anderen geliked.
Wir lachten noch viel, bis sich plötzlich ein Rabe auf Hazels Kopf niederließ. Hazel stieg unerwartet, ich konnte mich nicht mehr halten und flog schreiend in hohem Bogen auf den Boden, volle Kanne auf meine linke Hand. Ich gab noch einen kurzen lauteren Schrei von mir. Es tat höllisch weh! Tamara war direkt bei mir und wischte mir meine ersten Tränen weg. Die eigentlich folgenden hielt ich, sogut es ging, zurück.
Ich schaute mir meine Hand an. Das Handgelenk war ein wenig verrenkt. Glaube ich, kann sein, dass ich mir das auch nur einbildete, weil es so wehtat. Tamara half mir hoch, nahm Kira, die unsere Pferde hielt, den Schal vom Hals und legte meine Hand und meinen Unterarm drinne ein und band ihn an meinem Hals zusammen. Sie half mir noch aufs Pferd und die beiden stiegen auch wieder auf. Tamara galoppierte vor, um dem Reitlehrer Bescheid zu sagen, dass er zur Sicherheit einen Krankenwagen anrufen soll und meine Eltern informieren. Kira und ich trabten hinterher.- - - - - - - - - -
Heyy Leute :F
Es sind jetzt Genau 1000 Wörter!
Ok, egal haha:DHeute kommt höchst wahrscheinlich noch ein Kapitel :))) bis dann❤