Kapitel 12

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Mittlerweile war es viertel vor zwei und ich war immer noch gefangen. Ich zitterte leicht und fühlte mich allein. Angstzustand.
Ich holte unbemerkt mein Handy raus und rief Marcel an. Er meldete sich nach einiger Zeit verschlafen:"Was willst du denn so spät noch?!"
"Hilfe! Bitte helf mir, Marcel!"
"W-wo bist du?", fragte er und war auf einmal hellwach.
"Am Amphi. Bitte komm und hol mich hier raus!"
"Bin schon unterwegs!", sagte er schnell und legte auf.
"Mit wen hast du denn tenefoniert, Püppschen?", fragte mich der Junge, der mich abgeknutscht hatte, Torben.
"Mit... mit meinem Freund!", log ich verunsichert.
"Ohh, hasch du ihm gesag, dass du schpäter kommsch?", fragte Torben und kam mit näher. Er packte mir an die Brüste und ich schlug ihm auf die Hand."Bleib logger, Buppe! Braus' du no' mehr Alk?", meinte er und steckte mir wieder eine Flasche in den Mund. Ich musste wieder trinken und hoffte, dass Marcel bald kam.
Und dann kam mir etwas in den Sinn. Ich ballte meine Hand zu einer Faust und schlug dem Typen ins Gesicht, sodass er das Gleichgewicht verlor und mit dem Rücken auf die harte Stufe fiel. Die Flasche krachte auf den Boden und zersplitterte in viele kleine Scherben.
In dem Moment kam Marcel mit Benjamin von oben und ich lief zu ihnen. Sie nahmen mich in den Arm und mir kullerten Tränen die Wange hinunter.
Die Jugendlichen starrten alle auf Torben, der sich jammernd aufsetzte.
Benjamin wischte meine Tränen weg und sprach leise:"Schhht, alles gut! Jetzt passiert dir nichts mehr."
Ich nickte, sah ihn an, weinte plötzlich noch mehr und umarmte ihn fester. Marcel war bei den Jugendlichen und sprach mit ihnen.
"Komm, wir bringen dich nach Hause", sagte Benjamin und nahm meine Hand. Marcel wandte sich von den Jungs ab und lief uns hinterher.
"Das wirs tu bereun!", rief Torben uns nach. Wir ignorierten es.
"Also, was haben die mit dir gemacht?", fragte Marcel, als er meine andere Hand nahm. Es war total süß von ihnen, wie sie sich um mich kümmerten!

"Mann, sind die behindert!", gab Benni von sich, als ich fertig erzählt hatte.
"Naja, aber so 'ne ganze Flasche Alkohol kann dir wohl nichts anhaben!", lachte Marcel, um mich aufzumuntern. Doch das brachte nichts. Ich schaute nur gerade vor uns auf den Weg, der mir schwachen Laternen beleuchtet wurde. Wir kamen an unserem Wohnwagen an.
"Ok, ich denke du schaffst es alleine hinein. Pass auf dich auf, Süße! ", sagte Marcel und umarmte mich.
"Bis morgen!", meinte Benni und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Bis morgen", nuschelte ich und ging verträumt in den Wohnwagen und schlief direkt ein, als ich mich ins Bett legte.

Meine Eltern hatten sich wohl große Sorgen gemacht, denn nur sieben Stunden später fragten sie mich aus, wo ich war und was ich gemacht habe. Ich erzählte ihnen die Geschichte von letzter Nacht.
Sie waren geschockt und sagten die ganze Zeit:"Diese Jugend von heute!", oder:"Nichts im Kopf!", und:"Marcel und Benjamin haben etwas gut bei uns!" Mene Eltern und mein Bruder frühstückten zusammen, als ich eine Nachricht von Nick bekam.
"Hey süße, ich habe später sturmfrei, lust vorbei zu kommen? ", schrieb er.
"Klar, wann genau?", textete ich zurück.
"Zwölf uhr? Meine eltern sind dann noch kurz da, sodass du sie mal sehen kannst, aber danach sind wir den Reat des Tages alleine❤"
"Super! Ich bin dann um zwölf bei dir❤"

"Ich bin um zwölf bei Nick", verkündete ich meiner Familie.
Sie waren einverstanden und dann war ich nochkurz im Stall bei Hazel, bevor ichmich für Nick fertig machte. Heute war Sonntag und keine Animation.

Um punkt zwölf Uhr stand ich vor einem altem, aber schönem und großem Backsteinhaus. Hier wohnte Nick?!
Ich klingelte. Eine zierliche, hübsche braunhaarige Frau mit Sommersprossen auf der Nase machte die Tür auf. Hinter ihr stand ein großer Mann, mit ebenfalls braunen Haaren und muskulöser Figur. Es könnten Nicks leibliche Eltern sein, so sehr sahen sie ihm ähnlich.
Die beiden guckten mich skeptisch an. Die Frau musterte mich ausgiebig mit einem arroganten Blick.

"Hey!", begrüßte ich sie verunsichert und hielt ihnen die Hand entgegen.

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Naa Leute :D
Wo sind die kayef- kenner unter euch?? (Zeile 2-3)

Was denkt ihr, wie Nicks 'Eltern' weiterhin auf Sandra reagieren werden?

Life is like hangmanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt