Disclaimer: Alle bis auf ein paar wenige eigene Charaktere gehören JKR, ebenso die Örtlichkeiten.
Als Hermine durch die Gänge von Hogwarts ging, sah sie sich immer wieder um. Die Schüler schienen zu tuscheln.
Irgendwas sagte ihr, dass Ron hier etwas ausgeplaudert hatte.
Hermine wollte gerade um die Ecke biegen, als eine Gruppe von Siebtklässlerinnen sie stoppte.
„Du treibst es echt mit Snape? Wie tief muss man gesunken sein um es mit dem zu tun?!"
„Ich wüsste nicht was Sie das anginge... und es sagt alles über Sie aus, dass sie diesen Lügen glauben schenken."
Sofort wich die Farbe aus den Gesichtern der Mädchen und sie starrten Hermine an. Die tiefe Stimme von hinten war unverkennbar Severus Snape gewesen.
„Für jeden 15 Punkte Abzug und jetzt gehen Sie!" fauchte Severus die Schülerinnen an.
Hermine hatte sich gerade bereit gemacht, ihnen eine gepfefferte Antwort entgegen zu hauen, doch als Hermine Severus sah, wusste sie, dass er sie aus dieser Situation heraus holte.
Severus behielt sein Pokerface, aber Hermine sah in seinen Augen, dass er für SIE gelogen hatte. Sanft lächelte sie ihn an und formte ein non verbales „Danke" mit ihren Lippen.
Darauf hin nickte er ihr zu und ging wieder.
Hermine wusste wie tief Ron sinken konnte, aber so sehr, dass er Hermine nun solche Probleme machte? Sie hatte Ron betrogen und es war auch nicht richtig gewesen, doch das erschreckte Hermine sehr.
Ginny hatte Hermine nach dem Ball in den Arm genommen und lange mit ihr geredet. Harry und sie standen voll hinter ihr und Severus. Das machte nicht nur Hermine sehr sprachlos, sondern auch Professor Severus Snape selbst. Dennoch würde er das nicht vor Harry oder Ginny zugeben.
Irgendwie hoffte Hermine, dass Ron es dabei beließ und es seine einzige Tat diesbezüglich gewesen war, doch Hermine ahnte nicht, was Ron mit seinem Bruder Percy geplant hatte.
Ein paar Wochen später wurde Hermine bewusst, dass Ron Grenzen überschreiten würde und es ihm egal war, wie sehr andere darunter leiden würden.
Hermine sah auf die Uhr, Severus kam einfach nicht. Auch eine halbe Stunde später war nichts zu sehen von ihm. Mit einem flauen Gefühl im Magen ging Hermine die Gänge entlang, als sie Rons amüsiertes Lachen hörte.
„Na Snape hat also Angst vor Schlangen wie ich sehe." Sie sah Severus am Boden, zitternd und wimmernd. Wütend und mit gezücktem Zauberstab ging sie dazwischen. „RON! Lass ihn in Ruhe. Du hast wirklich nichts gelernt. Du bist so ein Monster!"
Hermine richtete ihren Zauberstab auf die riesige Viper und ließ die Schlange mit einem „Vipera Evanesca" verschwinden.
„Wieso hältst du zu diesem Schwächling Hermine?!" fragte Ron sichtlich genervt von Hermines Reaktion. Noch wütender schien Ron jedoch das zu machen, wie Hermine zum zitternden Severus ging und beruhigend über den Rücken streichelte. „Severus ist nicht schwach, weil er vor etwas Angst hat. Du dagegen bist ein einfach nur ein Monster. Nichts wirklich nichts hat sich an dir geändert Ron, du bist noch ein und der Selbe."
Sie legte ihre Hand auf Severus Gesicht und spürte, wie nass seine Wange war.
„Du solltest dich schämen Ron! Ich werde nicht zu dir zurück kehren, egal was du tust!"
Hermine zog Severus nach oben und legte von hinten ihre Arme um ihn. Das Zittern schien langsam weniger zu werden, nachdem sie ihn in ihre Arme gezogen hatte.
„Verschwinde Ron, bevor ich mich vergesse!"
Nach ihrem letzten Satz ging Ron endlich. Aber nicht ohne vorher Hermine noch einen wütenden Blick zu zu werfen.
„Severus, die Schlange ist weg, alles in Ordnung."
Doch Severus brauchte lange um wieder zu sich zu kommen. „Ich weiß nicht, wieso er von meiner Phobie vor Schlangen wusste. Hermine... ich..."
Hermine küsste ihn auf die Wange. „Wie ich sagte, die Angst macht dich nicht schwächer Severus. Was wären wir denn ohne Angst? Wir brauchen die Angst um überhaupt zu überleben." Daraufhin nickte Severus.
Nach gefühlten Ewigkeiten fand Severus die Kraft wieder auf seine Beine zu kommen, dennoch entschied sich Hermine ihn zu stützen.
Nach einer warmen gemeinsamen Dusche kuschelten sich Hermine und Severus in sein Bett.
Hermine machte sich nun wirklich Sorgen. Ron hatte eine Grenze überschritten, indem er Severus Angst gemacht hatte. Woher wusste Ron von Severus Angst? Hermine hatte nie darüber gesprochen. Ebenso hielten sich Ginny, Harry und sogar Schulleiterin McGonagall über Severus Privatleben, seinen Gefühlen und vor allem über seine Ängste bedeckt. Von ihnen konnte es Ron nicht wissen. Denn nie würden sie gerade mit Ron darüber sprechen. Erst recht nicht, nachdem dieser Severus' und ihre Beziehung ausgeplaudert hatte. Offiziell hatten es alle dementiert. Sogar auch Minerva McGonagall. Sie tat es als albernes Gehabe seitens Ron ab, der einfach nur in seinem Stolz gekränkt war.
Während Hermine vor sich hin grübelte, war Severus vor Erschöpfung schon eingeschlafen. Allerdings klammerte er sich regelrecht an sie. Ron hatte jedoch eines nicht geschafft. So sehr ihr Ex es versuchte, sie und Severus auseinander zu bringen, so sehr brachte es Hermine und ihn näher. Nie hätte sie über Severus Angst gelacht. Hermine hatte in diesem Moment nichts mehr gewollt, als ihn in ihre Arme zu nehmen und einfach für ihren Liebsten da zu sein. Hermine schlief eigentlich auch gar nicht mehr im Schlafsaal, einfach weil ein Zimmer, welches Donner abschirmte besser für sie war. Jedenfalls war dies der offizielle Grund. Das sie gar kein Zimmer hatte und eigentlich bei Severus wohnte, bekam keiner der Schüler oder Lehrer mit. Denn sowohl Severus Snape als auch Minerva McGonagall hatten für diese Sache Vorkehrungen getroffen.
Zwar war Minerva nicht wirklich glücklich gewesen, erst recht nicht, weil diese Beziehung als moralisch verwerflich galt, doch Hermine war volljährig und Severus meinte es sehr ernst mit ihr. Das hatte auch Minerva in seinen Augen gesehen, wenn Hermine den Raum betrat. Severus dunkle Augen begannen zu leuchten, wenn er Hermine sah und das war auch der Grund gewesen, weswegen Minerva den Beiden ihren Segen gab.
Severus wälzte sich neben Hermine im Bett herum. Er träumte von dem Tag, als Voldemorts Schlange ihn attackierte um ihn zu töten. Immer und immer wieder biss Nagini in seinen Hals. Als sie endlich von ihm abließ, schmeckte er wieder diesen Geschmack seines eigenen Blutes, wie sich dieser in seinem Mund ausbreitete. Das Atmen wurde zunehmend schwerer und die Welt um ihn herum schien dunkler zu werden, dann sah er Harrys grüne Augen. Jedoch war es nicht Harry, wieder war es Nagini die ihn versuchte zu töten.
„NEEEEEEIN!" schrie Severus und schlug panisch um sich.
Hermine schreckte verschlafen hoch und sah wie Severus um sich schlug. „Severus ich bin da, ich bin da! Beruhige dich!" Hermine kniete sich hin und schloss Severus sofort in die Arme.
„Ich bin da Severus, ich bin hier bei dir." Jedoch hatte Hermine richtig Mühe ihn überhaupt unter Kontrolle zu bringen, denn Ron schien mehr in ihm ausgelöst zu haben, als Severus mit seiner Phobie zu quälen. Sein Trauma war brutal in das Bewusstsein das Tränkemeisters gedrungen und ließ ihn diesen Angriff immer wieder durchleben. Hermine versuchte ihn zu beruhigen, nach einer Ewigkeit schien Severus wieder atmen zu können. Schutz suchend schmiegte sich Severus an sie. Dann sah sie einen nassen Fleck auf der Seite von Severus. Es ekelte sie nicht. Nein, es machte Hermine entsetzlich traurig... und wütend. Dieser Mann hatte aufgrund seines Traumas in seine Hose gemacht, er hatte die selbe Todesangst noch einmal erleben müssen. „Es tut mir so leid Severus, es tut mir so leid, dass du es noch einmal erleben hast müssen, mein Liebster. Ich bin bei dir, ich lasse dich nicht mehr allein."
Severus war nicht fähig zu reden. Seine Angst nahm ihm die Stimme. Liebevoll drückte Hermine ihre Lippen auf seine schweißnasse Stirn. „Bleib liegen, ich lasse dir ein Bad ein und lege dir ein paar frische Sachen ins Bad. Es muss dir nicht peinlich sein mein Liebster. Es ist vollkommen verständlich, dass dein Körper so reagiert."
Severus sah starr an die Wand. Sie hatte es bemerkt, aber lachte sie über ihn? Nein... Hermine ging sehr empathisch vor und zeigte Verständnis.
Als Hermine ihn ins Bad gebracht hatte, sorgte sie für ein frisch bezogenes Bett und etwas warmen Tee, damit Severus wieder zur innerlichen Ruhe finden konnte, es war wirklich schlimm gewesen, was Ron nun wirklich in Severus ausgelöst hatte. Dieses Bild, welches den sonst so ernsten, kontrollierten und kalten Mann abgegeben hatte, dieses Leid, was dieser verdammte Mistkerl Ronald Weasley anrichtete, es machte Hermine so unglaublich sauer.
Wie kam dieser dämliche Kerl eigentlich darauf, dass Hermine sich von Severus trennen würde? Für jemanden dem es total egal war, ob die anderen Menschen Gefühle hatte. Ron hielt sich für unglaublich gutaussehend und stark. Doch seit sie an der Seite von ... dem wunderbarsten Mann überhaupt war, verstand Hermine es immer mehr, dass Schönheit vergänglich, aber der Geist es eben nicht war. Severus Snape war vielleicht nicht der optisch schönste Mann, aber sie fand ihn doch auf seine Weise sehr attraktiv war.
Seine Nase war sehr markant, seine Augen dunkel und im Gegensatz zu ihr war Severus leichenblass, seine Hände waren sehr gepflegt, für das was sie in den letzten Monaten schmutziges getan hatten. Hermine wurde rot beim Gedanken daran. Dieser Mann zeigte ihr richtig was es bedeutete, eine Frau zu sein, es war nicht mal der Sex, der unglaublich gut war, es war seine Art mit ihr umzugehen. Diese liebevolle und geduldige Art. Die er so überhaupt nicht vor anderen Menschen zeigte. Vor anderen Menschen tat Severus Snape auf unnahbar und doch konnte Severus ganz anders. Wie oft trug Severus sie Huckepack, wo sie seinen Geruch voll in sich aufnehmen konnte. Seine Haare rochen so unglaublich gut wie Severus es selbst auch tat. Sie hattet inzwischen auch ein Wort für seinen Geruch, es war einfach nur magisch. Hermine hätte noch weiter gedacht, aber dann rissen sie die Geräusche von Severus aus ihren Gedanken.
Als Severus müde aus dem Bad kam, stand sie auf und nahm ihn in die Arme. „Ich liebe dich, Severus. Du bist nicht schwach, wenn du dein Trauma wieder durchlebst. Es ist alles nur Rons Schuld. Es tut mir so fürchterlich leid."
Traurig sahen Severus' dunkle Augen ihr entgegen. „Ich bin ein Wrack." Hermine strich sein Haar aus dem Gesicht. „Du bist mein Wrack, Severus, ich lasse dich nicht hängen. Niemals."
Betrübt sah Severus an ihr vorbei und legte sich wieder ins Bett.
„Ich fühle mich schlecht."
Hermine krabbelte zu ihm ins Bett zurück und kuschelte sich mit ihrem Rücken an seine Brust. „Halt mich einfach fest und rede mit mir."
Severus seufzte. „Über was?"
Hermine lächelte. „Was magst du an mir?" Irritiert über die Frage hob Severus die Augenbrauen.
„Was ich an dir mag? Ich mag nichts an dir, allerdings liebe ich an dir, ... das du mir zeigst, dass ich es vielleicht doch wert bin, auf diesem Planten zu wandeln, denn du bist an meiner Seite. Ich liebe es, wenn du mich so anlächelst und ich der einzige Mann bin, dem dieses verliebte Lächeln gilt. Ich liebe es, wenn ich dich ansehe und weiß, dass du nach dem Abendessen in meinen Armen liegst. Ich liebe es an dir, wenn du mich küsst und..." Hermine drehte sich um. „Und?" Severus wurde doch tatsächlich etwas rot im Gesicht.
„Ich liebe es, wenn du unter mir liegst, dich mir entgegen streckst, wenn wir Sex miteinander haben. Ich hätte nie in meinem Leben gedacht, dass eine Frau diese Zweisamkeit mit mir so genießen kann. Du nach mehr bettelst, wenn ich mir zu lange Zeit lasse und du mich nur spüren willst."
Severus schmiegte sich an ihren Rücken.
„Am meisten liebe ich jedoch an an dir, dass ich mich wie ein Mensch fühlen kann, der einfach nur geliebt wird. Ohne irgendwelche Forderungen."
Sie sah die Tränen in seinen Augen. „Das waren so unglaublich schöne Worte Severus. Ich bereue keine einzelne Sekunde mit dir. Du hast mir auch gezeigt, wie wichtig es ist... hinter die Maske von einem Menschen zu sehen. Du siehst vielleicht nicht so aus, als würdest du gerne Liebe zeigen. Aber du tust es und ich danke dir, dass ich es sehen darf. Deine Liebe für mich."
Langsam drehte sich Hermine zu ihm um und die Beiden schlossen sich fest in die Arme. Es musste nichts mehr gesagt werden. Sie wollten sich nur einander in den Armen halten. So schliefen sie nach gefühlten Ewigkeiten ein.
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Potions and Phobias
FanfictionDas ein Krieg keine sichtbaren Spuren hinterlassen muss, bekommt Hermine nach dem Krieg deutlich zu spüren. Sie hat seit Ende des Krieges extreme Angst vor lauten Geräuschen, insbesondere vor Gewitter. Leider ist ihr Freund Ron, was das betrifft nic...