•Epilog•

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Heute war es also soweit,ich flog für einen Tag zurück nach München.
Das machte ich auch wirklich nur für meinen Vater.
Allein der Gedanke die nächsten 24 Stunden mit Jamal unter einer Decke zu leben bereitet mir Kummer.
Der Schritt ihn gehen zu lassen war schon schwer aber jetzt wieder zurück zu gehen war schon fast schwerer.
Ich packte grade die letzten Sachen in meine Tasche und lief mit dieser dann Richtung Tür meiner kleiner Wohnung.
Ich guckte mich nochmal im Spiegel an und ging mir durch mein schulterlanges braunes Haar,bevor ich mir meinen Schlüssel von der Kommode nahm und meine Wohnung verließ.
Ich hatte vor 20 min schon ein Taxi gerufen was zu meinem Glück auch genau grade ankam.
Ich stieg direkt ein und sagte ihm wo wir hin mussten.
Am Flughafen angekommen,machte ich alles was man halt machen muss wenn man fliegen will und saß mich dann noch für 20 min hin,bis mein Flug aufgerufen wurde.
Da ich nur eine kleine Tasche dabei hatte da ich ja nur von heute bis morgen früh dort bleiben würde ging es als Handgepäck durch.
Ich steckte mir meine AirPods ins Ohr und guckte aus dem Fenster.
Ich bekam Jamal einfach nicht aus dem Kopf,egal was ich versuchte....und das schon seit 2 Jahren....
Nach 2 Stunden landeten wir.
Ich lief direkt raus da ich ja eh nicht mehr auf meinen Koffer warten musste weshalb ich auch direkt ein Taxi bekam.
Nach 30 min Fahrt kam ich Zuhause an.
Ich bezahlte noch schnell bevor ich vor der Türe stand und wirklich mit dem Gedanken spielte wieder abzuhauen.
Nach einigen Minuten selbst Diskussion ob ich lieber gehen sollte oder nicht drehte ich mich kurz um und holte tief Luft,doch dann sah ich Jamal's Auto vor fahren.
Mein Herz blieb stehen und ich klingelte so schnell wie nie zuvor.
Doch bei meinem Glück dauerte es einige Zeit bis die Türe aufging weshalb ich schon die Schritte von ihm näher kommen hörte.
Fuck fuck fuck
In letzter Sekunde rettete Carolin mich als sie die Türe öffnete und mich direkte in eine Umarmung zog.
,,Ähm Hey'' seine Stimme verpasste mir eine Gänsehaut.Ich sagte nichts sondern lief auf direkten Wege in Wohnzimmer wo mein dad und Jerrel schon saßen.
,,Leonie'' freute Jerrel sich und kam auf mich zu.
,,heyy'' ich umarmte ihn ganz feste.
,,bist du groß geworden'' grinste ich.
,,bin ja auch 2 Jahre älter geworden'' erklärte mir der 17 jährige der jetzt schon größer war als ich.
Als wir uns lösten kam auch mein Vater schon auf mich zu gelaufen.
,,Hey meine große'' er zog mich in eine lange intensive Umarmung.
,,hey alles gute zum Geburtstag dad'' nuschelte ich gegen seine Brust.
,,Danke'' er drückte mir einen Kuss auf die Stirn bevor wir uns lösten.
,,Du hast dich in den zwei Jahren echt krass verändert Kind'' betrachtete mein Vater mich von Kopf bis Fuß.
,,oh ja aber trotzdem noch immer so hübsch wie vor 2 jahren'' nahm ich hinter mir die Stimme von Carolin war weshalb ich mich umdrehte wo zu meinem Bedauern auch Jamal stand.Unsere Blicke trafen sich kurz doch ich unterbrach das ganze schnell wieder.
,,kommt lass uns etwas Kuchen essen'' versuchte Carolin die angespannte Stimmung die sie zu spüren schien zu lockern.
Wir saß uns also alle an den Tisch.
Alle aßen sie Kuchen und die Stimmung war nach wie vor angespannt.
Ich saß ziemlich angespannt gegenüber von Jamal doch rührte meinen Kuchen nicht an.
,,Leonie willst du den garnicht's essen?'' fragte Carolin die neben Jamal saß.
Jamal's Blick huschte sofort zu mir hoch.
,,Nein hab keinen Hunger''
Jamal guckte mitleidend zu mir wie als ob er wissen würde wieso ich keinen Appetit hatte.
Alle Augen lagen auf mir,ich denke mal alle checkten grade wieso ich so aussehe wie ich aussehe.
Mir wurd das alles zu unangenehm weshalb ich ohne ein weiteres Wort aufstand und hoch ins Bad lief.
Ich ließ mich gegen's Waschbecken lehnen und dachte nach.
Wie konnte ich auch denken das ich das ganze ohne Probleme überstehen würde.
Nach einer Zeit klopfte es an der Türe.
,,Ja?''
Keine Antwort sondern ein erneutes klopfen.
Ich schloss also die Türe auf und wer hätte es erwartet stand Jamal vor der Türe.
Ich wollte die Türe wieder schließen doch er drückte sie auf,kam rein und schloss die Tür dann wieder hinter sich.
Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm und unterdrückte mir die Tränen.
,,Leonie bitte höre mir zu'' sagte er in einer leisen rauen stimme.
,,Bitte'' flehte er mich schon an.
Ich drehte mich um und guckte ihm direkt in die Augen.
,,Bitte Wein nicht'' er kam näher doch ich weichte ihm mit einem Schritt nach hinten aus.
Er presste seine Lippen aufeinander und guckte einmal zur Seite bevor er anfing zu erzählen.
,,Leonie du musst wissen das was ich da an diesem Tag gesagt habe meinte ich nicht so.....das ich dich nicht lieben würde stimmte auch nicht den ich tue es heute noch immer so wie von Tag eins an und das als ich meinte das es vielleicht nicht das erste mal war das ich dich betrogen habe das stimmt nicht,ich schwöre dir hoch und heilig ich hatte davor nicht mal einen Gedanken daran verschwendet eine andere Frau haben zu wollen.
Ich hab dich aus meinem Leben entfernt und ein Teil in mir ist mit dir gegangen....seit dem du nicht mehr bei mir bist fühlt sich nichts mehr richtig an....
Ich bin wortwörtlich kaputt und das nur weil ich vollidiot dich gehen lassen habe....seit dem Tag als du gegangen bist hab ich niemanden mehr an mich rann gelassen....''
Seine Erklärung ließ es endgültig platzen und mir liefen die tränen nur so hinunter.
,,Du hast nh Essstörung nicht wahr?'' fragte er.
Ich guckte nur zur Seite.
,,fuck man'' flüsterte Jamal und fuhr sich mit seinen Händen durch's Gesicht.
,,Es ist alles meine Schuld man'' er stützte sich links und rechts am Waschbecken ab.
Es herrschte einige Minuten einfach nur stille,man hörte nur die jeweilige Atmung von uns beiden.
,,Du wirst/kannst mir nicht verzeihen oder?'' er guckte mich fragend an.
Ich schüttelte mit dem Kopf.
,,Es wäre einfach besser wenn wir weiter hin keinen Kontakt haben'' flüsterte ich.
,,Leonie bitte,es tut wir furchtbar leid''
Ich schüttelte meinen Kopf und lief an ihm vorbei.
,,Jerrel kommst du mit nh Runde spazieren?''
,,klar'' er stand auf und kam zu mir.
,,Ist das okay für euch?'' ich guckte Carolin und meinen Vater fragend an.
,,Klar alles gut'' lächelten sie.
Ich nickte dankend und lief mit Jerrel aus dem Haus.
,,Wald oder Feld?'' fragte ich ihn.
,,Mhm? Feld''
,,Finde ich gut''
Wir liefen Richtung Feld,wo ich mit Jerrel über die letzten zwei Jahre sprach.
Es tat grade echt gut hier zu sein und einfach den Kopf frei zubekommen.
Jerrel und ich waren noch gute 2 Stunden unterwegs bis wir wieder zuhause ankam.
Jerrel und ich liefen sofort in die Küche wo wir uns jeder ein Glas Wasser nahmen und es direkt tranken.
Wir liefen wieder zurück ins Wohnzimmer wo alle drei auf der Couch saßen.
,,Hey....'' murmelte ich und ließ mich neben meinem Vater nieder.
,,hey kleines'' er lag seine Hand auf meinen Oberschenkel.
,,Gucken wir einen Film?'' fragte Carolin die zwischen meinem dad und Jamal saß.
,,Ja'' sagten alle gleichzeitig und ich nickte.
Nach ner Zeit wurd mein Kopf schwerer weshalb ich ihn auf die Schulter meines Vater's fallen ließ,kurz darauf schlossen sich auch meine Augen.
Wach wurd ich wegen einem klingeln.
Als ich meine Augen öffnete saß nur noch Jamal mit auf der Couch,war aber an seinem handy.
Ich stand also auf um zugucken wo die anderen waren,gefunden hab ich sie in der Küche.
,,Hey,wir haben essen bestellt! Für dich haben wir den Salat bestellt den du vor 2 Jahren auch immer genommen hast'' erklärte mein dad mir.
,,Dankeschön'' dankend nahm ich den Salat an und lief mit den anderen auch Jamal der mir gefolgt war ins Esszimmer.
Ich stocherte mehr in meinem Salat rum als ich aß und das schien auch Jamal bemerkt den er schaute mich bittend an,das ich doch bitte etwas essen soll.
Ich lag die Gabel bei Seite und schob den Salat weg.
Carolin und mein Vater atmeten laut aus als sie meine Reaktion auf's essen mitbekamen.
Jamal schmiss sein pizza Stück auf den Karton stand mit viel Schwung auf so das der Stuhl umkippte und rannte raus.
Irgendwas in mir sagte ich soll hinterher,weshalb ich auch aufstand und auch raus rannte.
Jamal wollte grade ins Auto einsteigen.
,,JAMAL'' schrie ich.
Er drehte sich um und guckte mich mit Tränen in den Augen an.
Ich lief auf ihn zu.
,,Bitte gebe dir nicht die Schuld dafür'' ich schaute ihm bittend an.
Er schüttelte seinen Kopf.
,,kann ich nicht''
,,Bitte Jamal,Ich will nicht das es dir scheiße geht''
,,Seit dem du weg bist geht's mir scheiße....ich weiß das ich daran schuld bin...''
Er drehte sich um und saß sich ins Auto.
Er fuhr rückwärts raus und gab dann Vollgas.
Ich guckte ihm weinend hinterher.
,,Komm her schatz'' mein Vater zog mich rein.
,,Dad ich liebe ihn...'' weinte ich gegen seine Brust.
,,Ich weiß ich weiß mein Schatz'' er strich mir über meinen Kopf.
,,Tut mir leid aber ich will einfach nur noch ins Bett''
Carolin und dad nickten weshalb ich hoch ging und mich einfach nur ins Bett lag.
Ich guckte mir noch die Bilder von uns an als wir noch glücklich waren und schlief dabei dann irgendwann ein.

Am nächsten Morgen wurd ich durch sanfte Sonnenstrahlen geweckt.Ich streckte mich einmal bevor ich aufstand und mit meinen frischen Klamotten ins Bad lief.
Frisch geduscht,angezogen und gestylte lief ich runter wo noch alles still war.
Ich machte mir einen Kaffee und saß mich mit diesen draußen auf die Terrasse,hörte den vögeln beim Singen zu und genoss die Morgensonne.
Als meine Tasse leer war,ging ich rein zog mir meine Schuhe an,steckte mir meine AirPods ins Ohr und ging aus dem Haus.
Ich hörte Songs von zate und lief durch's naheliegende Feld.
Nach ner Guten Stunde war ich wieder zuhause wo auch Carolin und dad schon am Tisch saßen uns ihren Kaffee schlürften.
,,Morgen'' lächelte ich knapp.
,,Guten Morgen'' sagten sie synchron.
,,Ich bin oben meine Sachen packen''
Ich verschwand ohne auf eine Antwort zu warten hoch ins Zimmer und räumte alles in meine Tasche.
Ich wollte grade wieder runter als ich Jamal's Zimmer Türe sah die direkt neben meinen war.
Ich konnte es mir nicht unterdrücken rein zu gehen...
In seinem Zimmer angekommen schloss ich die Türe hinter mir und atmete den Geruch von ihm ein.
Ich ging in langsamen Schritten durchs Zimmer bis ich an seiner Fotowand die über seinem Tisch wo sein pc und sowas stand stehen blieb.
Dort hangen Bilder von ihm und Freunden,Fußball Bilder,als er noch klein war und tatsächlich auch die Bilder von ihm und mir.
Sogar mein Lieblings Bild von ihm,Jerrel und mir hängt noch immer da.
Das Bild entstand als Jamal Sommerpause hatte und wir alle zusammen in den Urlaub gefahren sind,wir waren im Meer,ich saß auf Jamal's Schultern und Jerrel auf meinen.
Ich kann mich noch genau an diesem Moment erinnern....
,,schaffst du das?'' fragte ich Jamal lachend.
,,unterschätze mich nicht Madame'' lachte er.
,,Okay''
Ich kletterte auf Jamal's Schulter was wahrscheinlich ziemlich lustig aussah da ich ihm fast den Kopf von den Schultern gerissen hätte.
Jamal tauchte kurz unter Wasser damit mein dad mir Jerrel auf die schulten setzten konnte.
Jamal tauchte wieder auf weshalb Jerrel auf meinen Schultern anfing zu zappeln da er das Gleichgewicht verlor.
,,Omg'' kreischte der 12 jährige auf und klammerte sich an meinem Kopf fest.
,,Jerrel ich sehe nichts mehr'' lachte ich.
,,Sorry''
Er fand sein Gleichgewicht wieder und wir posten für's Foto.
,,er hat's noch nicht über's Herz gebracht die Fotos wegzunehmen...'' die Stimme von Carolin zog mich aus meinen Gedanken raus.
Ich guckte sie an und dann passierte auch schon das was ich versuchte zu unterdrücken.
,,Komm her''
Carolin zog mich in eine wohlfühlende Umarmung.
,,Das wird schon wieder Maus....komm mit mir runter dann können wir uns noch etwas unterhalten bevor du gleich wieder weg bist''
Sie strich mir mit ihrem Daumen meine Tränen weg.
,,Gib mir noch nh Minuten dann komme ich'' schnief ich.
,,Okay''
Sie verließ das Zimmer ihres Sohnes.
Ich guckte mir alles in seinem Zimmer noch einmal genau an bevor ich mir 2 t-Shirts von ihm aus seinem Schrank nahm,diese in meine Tasche stopfte und dann runter ging.

Ich wank meinem Vater,Carolin und Jerrel noch bevor ich durch den Check ging um 30 min später mit meinem AirPods im Ohr zurück nach Schweden flog.

                                        •Ende•

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