Ein Frühstück

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Ana spürte eine Warme Berührung an ihrem Hals, welche sie langsam wach werden ließ. Noch immer mit geschlossenen Augen, lächelte sie. Sie hatte nicht vergessen wo sie war, wie konnte sie auch. Noch spürte sie die Wärme von dem Na'vi, in dessen Armen sie eingeschlafen war. Seine finger strichen liebevoll über ihren Arm. Er schaute sie an, Ana konnte seinen liebevollen Blick spüren.
"Guten Morgen." nuschelte sie leise, noch etwas müde.
"Guten Morgen." Ean'tus Stimme war am Morgen noch etwas rau, doch sie klang dennoch warm. "Es wird bereits Hell."
Ana hätte seufzen können. Die letzten Tage in denen sie fast ohne Pause an den Berichten gearbeitet hatte, all die Überstunden die sie gemacht hatte, waren nicht spurlos an ihr vorbei gegangen. Sie war so unendlich müde und erschöpft, als könne sie einen ganzen Tag durchschlafen. Am liebsten sogar in den Armen des Na'vis. Hier fühlte sie sich geborgen, eine Geborgenheit die ihr traurigerweise bisher völlig fremd war. Müde öffnete sie ihre Augen und hätte diese am liebsten gerieben, doch die Maske hielt sie davon ab.
"Danke das du mich geweckt hast." bedankte sie sich ebenfalls noch etwas heiser.
"Entschuldige wenn es zu früh war, aber ich wusste nicht, wann du wieder zu den anderen gehen musst..." man konnte Ean'tu anhören, das er sie viel lieber hier behalten würde.
Auch Ana hätte gern mehr Zeit mit ihm verbracht, als gleich diese elenden Berichte weiter zu bearbeiten. "Vielleicht hätte ich eine Uhr mitbringen sollen, ich weiß gar nicht wie spät wir es haben."
Vielleicht war es aber auch eine unbewusste Entscheidung ihrerseits gewesen, einfach mal abtauchen und die Realität hinter sich zu lassen. Die Lichter des Gehege simulierten bereits die Morgendämmerung. Es sah echt aus, fühlte sich aber falsch an. Alles hier war falsch, egal wie sehr man versuchte Pandora künstlich nach zu stellen, war doch alles irgendwie nur eine Simulation, ein goldener Käfig.
"Gleich müsste einer kommen der mir essen bringt." erzählte Ean'tu.
"Oh richtig, Frühstück würde mir auch gut tun, aber ich bleib noch bis du gegessen hast, wenn das ok ist." Ana strich mit ihrer Hand, die im Gegensatz zu Ean'tus Hand ganz klein war, über seine Wange.
"Ich teile mein essen gern mit dir, wenn du auch Hunger hast." war er direkt bereit mit ihr zu teilen. Seine rötlich schimmernden Augen lagen auf ihr.
"Das ist lieb von dir, aber viele Lebensmittel auf Pandora sind nicht verträglich für uns Menschen."
Das schien etwas zu sein, was der Na'vi noch nicht gewusst hatte. Er schaute jedenfalls überrascht und stütze sich etwas ab. "Ihr könnt unsere Luft nicht Atmen und unser Essen nicht essen und dennoch sind die Himmelsmenschen so zahlreich geblieben. Ich verstehe das nicht."
"Das ist etwas was du auch nur schwer verstehen kannst." Ana setzte sich nun ebenfalls auf. "Unser eigener Planet ist am sterben. Die Ressourcen sind aufgebraucht und dennoch ist unsere gier nicht gestillt." Sie griff nach der Hand von Ean'tu. "Deswegen sind wir jetzt hier, wollen alles haben und besitzen und dafür ist uns kein Preis zu hoch..."
"Nicht ihr, Ana, sie! Du bist nicht wie die anderen Himmelsmenschen, ich weiß es. Ich spüre es." unterbrach er Anas Erzählung. Sein Blick ruhte fest auf ihr. Irgendwie hatte er ja recht, je länger sie hier auf Pandora ist, desto deutlicher spürte sie, das sie ganz anders dachte und fühlte als die meisten Menschen, die hier her gekommen waren. Sie wollte lernen, die meisten jedoch, wollten besitzen. Das waren ganz grundverschiedene Ambitionen.
"Ich bin froh, das du so eine hohe Meinung von mir hast." sie schenkte ihm ein dankbares lächeln, welches von ihm erwidert wurde.
Zu einem fortführen des Gespräches kam es nicht, da der Na'vi Schritte hörte. Sein Ohr zuckte kurz, dann drehte er seinen Kopf. "Warte hier, bin gleich wieder da."
Ohne das Ana was sagen konnte war Ean'tu aufgesprungen und geschickt, aber leise die Äste am hinab klettern. Sehr wahrscheinlich wollte er wissen wer dort kam. Ana wusste, es mussten Mitarbeiter des Institutes sein, dennoch war sie besorgt. Es war ganz leise und sie hörte die Mitarbeiter leise mit einander reden. Was sie sagten konnte sie nicht verstehen, aber sie mussten sich genau am Stamm befinden. Ana hoffte Ean'tu würde nichts anstellen, nicht weil sie es nicht verstehen konnte, sondern weil es zu einer Bestrafung führen würde, die ihn nur unnötig verletzten würde.
Da sie ohne seine Hilfe vom Baum sowieso nicht runter kommen konnte, krabbelte sie etwas unsicher zu der Stelle, wo sie gestern Abend das Gerät hingelegt hatten, welches die Sterne projiziert hatte. Es war bereits ausgegangen, Ana vermutete das der Akku leer gegangen sein musste. Den einen ruhe bzw standby modus vermutete sie bei dem Gerät nicht. Sie steckte es in ihre Trainingshosentasche, als kurz darauf Ean'tu sich wieder an dem Ast hoch zog und sich neben sie setzte.
"Das Essen ist da, aber ich glaube, da sind diesmal Sachen dabei die ich nicht kenne." berichtete er.
Ana schien verwundert und horchte auf. "Essen das du nicht kennst? Wie seltsam. Lass uns mal zusammen nachsehen."
Ean'tu nickte und hob Ana vorsichtig hoch. "halt dich gut fest, runter geht etwas schneller." sagte er nur noch grinsend und ließ sich schon kontrolliert auf die unteren Äste fallen. Erschrocken piepste Ana auf und klammerte sich am Na'vi fest. Es ging alles so schnell, nur mit einem gefühlten Wimpernschlag hatte Ean'tu sie beide sicher zurück nach Unten gebracht. Ihr herz raste wie wild, Ana hätte nie gedacht das runter klettern noch wilder wäre als hoch.
Ean'tu schaute nach ihr, während er sie noch auf dem Arm hatte. "Alles ok? War das zu schnell?"
Ana die nun kreidebleich war lächelte ihn unsicher an. "Schon ok, habs überstanden. An sowas muss ich mich erst gewöhnen, kletter selten auf Bäumen hoch und runter."
"Wir bekommen dich darin schon noch geübt, ich bring es dir bei und dann schaffst du so was auch ohne mich." war Ean'tu zuversichtlich. Er setzte sie vorsichtig ab.
"Ich glaube dann fange ich aber erst mal mit kleinen Bäumen an." Lacht Ana. "Oder vielleicht Büschen? Ja, ich glaub Büsche trau ich mir zu."
Auch wenn Büsche hier auf Pandora oft schon die Größe wie Erden Bäume haben konnte. Der Na'vi lachte leise über ihre Bemerkung und wandte ich dem gelieferten Essen zu. Ana liebte es wenn er lachte, sein Lächeln war wunderschön und gar ansteckend. Sie ging ebenfalls zum Essen und schaute sich alles an was gekommen war.
"Schau, das ist mir fremd, es ist so klein." Ean'tu nahm es zwischen Daumen und Zeigefinger um zu verdeutlichen wie klein es war.
"Das sind Weintrauben." Ana musste leicht über den Anblick lachen. "und das hier ist ein Apfel, aber der ist schon in stücke geschnitten. Das sind Erdenfrüchte."
Er schaute interessiert wo sie hin deutete. "Auf der Erde gibt es ja lustige Früchte. So winzig, aber sie passen zu euch." er grinste.
"Frech." Ana grinste auch und stupste dem Na'vi in die Seite, der beim zusammenzucken die Traube zerdrückte. "Oh."
Beide lachten nun locker. Es herrschte eine angenehme ungezwungene Stimmung zwischen ihnen. Egal wie unangenehm die eigentlichen Umstände waren.
Neben den Früchten, die ganz eindeutig für Ana waren, lag ein Zettel, mit Hand geschrieben und sie erkannte die Schrift von Mr. Turner.
'Ich dachte sie würden dem Na'vi sicher gern ein wenig Gesellschaft leisten beim Frühstück, ich habe ihnen ein paar aus der Nachbar Abteilung stibitzt.
Sie fragen sich sicher, wie sie es essen sollen mit Maske, nun es ist ganz einfach: Luft anheben, Maske anheben, abbeißen, wieder aufsetzen. Nur die Reihenfolge nicht durcheinander bringen. :) Bis später.'
"Was steht da?" Ean'tu hatte sich zu ihr runter gehockt und biss schon in eine große Frucht, die für ihn dabei lag.
"Das die Weintrauben für mich sind und das ich aufpassen soll beim essen." erklärte sie.
"Du willst hier essen? Ist das nicht gefährlich? Ich meine wenn du die Maske absetzt." Der Na'vi schaute etwas besorgt.
"Darf nur ohne Maske nicht einatmen." Ana sagte das so einfach, aber ein bisschen gefährlich war es schon. Soll sehr unangenehm sein die Atmosphäre von Pandora einzuatmen, ganz zu schweigen davon, das sie nach ein paar Minuten Tödlich war. "Falls ich umkippe, einfach wieder auf mein Gesicht drücken und hier das aktivieren, dann gleicht sich der Druck aus."
"Ich weiß nicht Ana, was ist wenn ich das nicht hin bekomme, ich mach mir Sorgen." Ean'tu war nervös.
"Es ist besser du weißt wie das geht... für den Fall der fälle, aber es wird alles gut gehen. Ich pass schon auf." sie sagte das nicht nur um den Na'vi zu beruhigen sondern auch sich selbst.
Dann nahm sie eine Weintraube und hielt die Luft an, direkt danach schob sie die Maske kurz hoch, steckte sich die Traube schnell in den Mund und zog die Maske eilig wieder vors Gesicht. Erst als die Maske wieder gut saß, Atmete sie wieder um zu kauen.
Mit großer Anspannung hatte Ean'tu das beobachtet und atmete erleichtert auf, als Ana zu kauen begann.
"Leichter als ich gedacht hatte." sie lächelte ihn beruhigend zu.
"Pass bitte auf Ana." nun Biss auch er wieder von seiner eigenen Frucht ab.
"Natürlich. Lass es dir schmecken." Ana wusste das essen so mühsam war, den ganzen Apfel würde sie so nicht schaffen, aber wenigstens konnte sie Ean'tu so noch ein wenig Gesellschaft leisten, bevor sie gleich zurück an die Arbeit musste. Den Rest konnte sie oben an ihrem Schreibtisch essen, denn das Obst stellte sich als sehr lecker heraus. Wahrscheinlich wurden sie in der Nachbarabteilung angebaut, deswegen hatte Turner einen leichtes diese zu bekommen. Oft aß man hier einfach nur einen unangenehmen Einheitsbrei. Die Herstellung und Produktion von Lebensmittel war noch nicht so ausgereift, als das man hier jeden Tag etwas frisches auf dem Teller hatte, aber es wurde zumindest daran geforscht. Während sie aßen, redeten beide munter mit einander. Ean'tu mehr als Ana, aufgrund der Schwierigkeit mit dem ab und an Luft anhalten, aber sie hörte ihm sehr gerne zu, während sie so ihr Frühstück genoss.

Nach dem Frühstück war Ana zurück in ihre Abteilung gegangen, um weiter an den Berichten zu Arbeiten. Doch wirklich konzentrieren konnte sie sich den Tag über nicht. Immer wieder schweiften ihre Gedanken zu Ean'tu, die Nacht mit ihm war wirklich schön gewesen, etwas an was sie sich gewöhnen könnte. Was wäre es schön, könnte sie immer im Arm des Na'vis einschlafen. Aber nicht nur die Gedanken daran hielten sie von der Arbeit ab. Es war unter anderem das Gespräch über seine Vergangenheit was sie nicht wirklich verdrängen konnte. Unter anderem lag in ihrer Schublade noch immer diese geschwärzte Akte und immer mehr überkam sie eine Neugier. Nach allem was Ean'tu ihr schon erzählt hatte, was die Menschen seinem Stamm angetan haben und ihm angetan haben, musste sie wissen was noch alles passiert war. Es musste etwas sein, wo eine Notwendigkeit darin bestand dies zu vertuschen. Die Frage die sich da sofort stellte war, wieso. Was stand unter der Schwarzen Farbe, die das ganze Papier und dessen Inhalt zensierte. Unruhig rutsche sie auf dem Stuhl hin und her.
Wie solle sie nur an diese Unterlagen kommen, an die ungeschwärzte versteht sich. Ihr Boss würde ihr die niemals zukommen lassen und selber wusste sie ja nicht mal, aus welche Abteilung die Akte ursprünglich stammte. Langsam war es wieder spät geworden und das hatte sich dadurch angekündigt, das Turner für seine anstehende Nachtschicht die Abteilung betrat.
"Guten Abend," brummelte er müde aber nicht unfreundlich und hatte schon die erste Tasse Kaffee in der Hand.
Ana klappte den Laptop zu. "Schon so spät? Da kann ich ja gleich Feierabend machen."
"Sie sollen wissen, das ich sehr neidisch bin." ein kleines schmunzeln legte sich auf Turners Lippen und er kam zu ihr rüber. "Konnten sie fortschritte mit ihren Berichten machen?"
Ana nickte. "Nicht viel, aber immerhin einen habe ich grade abgeschickt. Danke für das kleine frühstück im Übrigen." bedankte sie sich und wandte sich ihrem Kollegen zu.
Turner wurde verlegen Rot, er hatte ein großes Herz was sich hinter seinen tiefen Augenringen und den, ihn sehr grummelig aussehenden, Bartstoppeln verbarg. "Ach nicht der rede wert. Ich hoffe die Nacht hat ihnen geholfen sich etwas zu entspannen."
"Tatsächlich. Ean'tu ist wirklich sehr lieb zu mir. Vielleicht lernen sie ihn ja auch irgendwann kennen." bis jetzt war Ean'tu Turner gegenüber sehr verschlossen und abweisend. Er vertraute niemanden außer Ana.
"Ich glaube, wir haben schlechte Erfahrungen mit einander gemacht, die vielleicht nicht wieder gut zu machen sind."
"Ach sagen sie sowas nicht, mit dem Herz am rechten Fleck ist alles möglich." davon war Ana überzeugt und sie wusste das beide ein großes Herz hatten. "Ach übrigens, jetzt wo wir grade eh reden."
Ana öffnete die Schublade ihres Schreibtisches und holte die geschwärzte Akte hervor und zeigte sie Turner. "Kennen sie das abgebildete Symbol vorne? Wissen sie zufällig Abteilung oder Einheit das gehört?"
Turner neigte sich etwas vor und zog seine Brille an. "Ach diese Akte, keiner hier weiß genaueres. Die Akte ist auf jeden fall nicht von diesem Stützpunkt, muss ein ganz anderer Zuständigkeitsbereich sein, welcher? Das kann ich ihnen leider auch nicht sagen."
Ana fluchte leise. "Mist, ich hatte gedacht sie wüssten vielleicht mehr."
"Da muss ich sie enttäuschen, auch wenn ich gestehen muss, das mich schon interessiert hat, was darin stehen könnte, muss Top secret sein."
"Warum haben wir die Akte überhaupt, wenn sie eh komplett geschwärzt ist? Das hätte man sich ja sparen können." Ana ließ die Akte auf den Tisch fallen.
"Wahrscheinlich wurde sie mal angefordert, aber der Inhalt war wohl nicht freigegeben."
"Warum kann man sowas anfordern wenn man es nicht lesen darf?"
"Wunderwelt der Bürokratie." Turner lachte und ging zurück zu seinem Schreibtisch.
Ana hingegen war entmutigt. Wusste denn wirklich niemand von dieser Akte, dessen Inhalt oder dessen Verfasser? Nachdenklich verschränkte sie die Arme. Grade wollte sie noch was fragen, da bekam sie eine Idee. Patra! Ana hatte ganz zu beginn mal ein Foto davon gemacht, vielleicht könnte sie dieses Bild Patra schicken und fragen ob sie diese Einrichtung kennt.
Einen eiligen Blick auf die uhr später, sprang sie auf und packte den Laptop in die Tasche. Das passierte auf einmal so schnell das Turner verwundert aufschaute. "Alles ok?"
"Ich nehme den Mannschaftsbus der jetzt kommt, wenn ich mich beeile erwische ich ihn noch." sie warf sich die Tasche um.
"Dann machen sie tatsächlich mal fast Pünktlich Feierabend. Ich bin fast schon stolz auf sie." Turner lachte heiser.
"Müssen sie grade sagen, sie Arbeiten mehr als gesund ist." Ana grinste. "Wir sehen uns und wenn was ist, rufen sie mich an."
Mit dieser Verabschiedung stürmte sie aus ihrer Abteilung. Turner rief ihr nur noch "schönen Feierabend." hinterher, aber das hatte Ana nur noch stumpf gehört. In fast schon einer Rekord Zeit saß sie im Bus und wartete ungeduldig, bis dieser Ihr Wohnheim erreichte. Mir ihrer neu gewonnenen Freundin Patra hatte sie lange nicht mehr gesprochen und dazu kam die unbändige Neugier über diesen Ordner.
Nach einer, für Ana diesmal, viel zu lang vorkommenden Busfahrt, war sie am Wohnheim angekommen und hetzte in ihr Zimmer. Sie holte ihren laptop raus, stellte diesen auf den Tisch und setzte sich davor, um Patra anzuschreiben.
'Guten Abend, hast du Zeit für mich?' fragte Ana geradeaus.
Ein bisschen musste sie sich in Geduld üben, die sie gerade nicht hatte, bis Patra dann doch antworte.
'Guten Abend Novak! Schön von dir zu hören, möchtest du anrufen?'
'Ja, aber am besten wenn du alleine bist.'
Kurz darauf rief Patra an. "Was gibt es." Freundliche rote Augen leuchteten Ana gespannt durch eine Rote eckige Brille an. Patra war anscheinend sehr gespannt, was Ana zu erzählen hatte.
Ana machte sich auf dem Stuhl bequem und zückte ihr Handy. Das hielt sie dann in die Webcam um Patra das Bild des Ordners mit dem Wappen zu zeigen. "Sagt die das Wappen etwas? Kennst du vielleicht die Einrichtung oder den Zuständigkeitsbereich?"
Patra kniff die Augen zusammen um besser etwas erkennen zu können. "Boa puh... nein ich glaube nicht. Was ist das?"
Ana seufzte niedergeschlagen. "Das ist eine Akte die sich bei den Unterlagen von Ean'tu befindet. Sie ist leider komplett geschwärzt und ich würde gern herausfinden was darin steht. Ich weiß nur nicht wo ich anfangen soll und wie ich es machen soll."
Patra rückte ihre Brille grade. Dann räusperte sie sich. "Nun es gibt Wege sowas heraus zu finden..."
Ana schaute auf. "Wirklich? Wie?"
"Nun... man könnte sagen, man darf sich dabei nicht erwischen lassen. Wenn du verstehst."
Kurz blinzelte Ana ein paar mal, dann verstand sie. "Oh..."
"Ich habe, rein theoretisch die Möglichkeiten, heraus zu finden, von wo die Akte her kommt..." Patras sprach nun ganz leise, um sicher zu gehen, das sie auch keiner hörte.
Auch Ana wurde leiser. "Und... kann man da auch heraus finden was drin steht?"
Patra nickte. "Ich bin mir sogar sicher... aber ungefährlich ist das nicht... Gut das ich eine der besten bin." sie zwinkerte ihrer Freundin zu.
"Ich will auf keinen fall das du wegen mir Schwierigkeiten bekommst, also wenn es nicht geht dann-"
"Hey, ich hab es ja angeboten und ich hab auch nicht gerade Lust Schwierigkeiten zu bekommen. Aber die spielen mit unfairen Karten, da muss man eben schauen wie man mithält. Wenn es dir oder dem Na'vi hilft, mach ich das gern." versicherte Patra.
"Du bist wahrlich ein Engel, dankeschön. Die Information kann ich dann auch Mr. Adler weitergeben." bedankte sich Ana. "Wird es lange dauern?"
"Nun das kann ich noch nicht sagen, kommt auf die Sicherheitsvorkehrungen an die getroffen wurden. Ich werde Kontakt zu dir suchen wenn ich was habe, bis dahin: Wir haben da nie drüber geredet."
Beide Frauen nickten geheimnisvoll. Ana kam sich vor wie in einem Spionen Film, oder so etwas in die Richtung. Eigentlich hätte sie nie gedacht das sie mit so etwas mal zu tun haben würde. Aber der Zweck heiligt die Mittel. Zumindest in diesem fall hatte Ana keine andere Wahl.
Dann wechselten die Frauen das Thema, es war viel zu brisant weiter darüber zu sprechen und Ana erzählte ihrer Freundin von der Nacht im Gehege bei Ean'tu aber auch all die Sorgen die sie gerade wach hielten. Es tat wirklich gut mit jemanden zu reden vor dem sie nicht geheim halten musste. Das Gespräch ging lange und Ana merkte wie es ihr ein bisschen der Alltäglichen Last nahm, bevor sie danach sehr spät auch schlafen ging.  

Aungia ta Eywa - ein Zeichen von Eywa // AvatarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt