Ein richtiges Monster

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"Der Na'vi bleibt hier, sie Dr. Novak kommen mit mir. Ich gebe ihnen bescheid, wenn sie ihn rein führen können." Mr. Cornett strich noch einmal seine sicherlich viel zu überteuerte Krawatte glatt. Er versuchte sich keine Unsicherheit anmerken zu lassen, aber Ana hatte ihn durchschaut. Ihr machte der Mann nichts vor. Um eine Verhaltensforscherin aus zu tricksen, brauchte es weitaus mehr.

Jedoch konnte Ana der Gemütszustand von ihrem Boss nicht weniger egal sein. Es zeigte zwar umso mehr, das er ein Hochstapler mit einem kleinen Ego war, was er versuchte zu puschen, in dem er seine Machtposition missbrauchte, aber das war für sie ohnehin kein Geheimnis mehr. Viel mehr schaute sie besorgt zu Ean'tu rüber, um den sie sich eigentlich sorgen machte. Er hatte die Ohren angelegt, seine Muskeln waren angespannt und er schaute sich nervös um. Viele eindrücke prasselten hier auf den Na'vi ein, vieles wovor er sich fürchtete aber vielleicht einiges was sein Trauma triggern könnte. Wie Tief und genau sein Trauma aussah, das wusste sie noch nicht. Das er jedoch eines hatte, das stand auf jeden fall fest.

Länger Zeit darüber nachzudenken hatte Ana jedoch nicht mehr. Denn ihr Boss war auf dem Absatz umgedreht und bereit durch die schwere Tür vor ihnen zu gehen. Wo genau diese Tür hinführte wusste Ana nicht. Genau genommen kannte sie nur wenig Orte dieses Stützpunktes, was an ihrer niedrigen Sicherheitsfreigabe lag und an ihrer Knappen Freizeit. Wann hätte sie all das erkunden sollen und vor allem warum. Lieber hätte sie Interesse an Erkundungen, draußen in der Natur von Pandora. All die Tiere und wie sie ja jetzt wusste, die einheimischen Stämme, wo sie genauerer Verhaltensforschung betreiben könnte. Stattdessen war sie mit Ean'tu hier eingesperrt und im Begriff mit ihrem Boss durch die Tür zu gehen und heraus zu finden was dahinter lag.

Angespannt ballte sie ihre Hände zu Fäusten und folgte dem Boss durch die Tür die sich erst hörbar entriegelt hatte, was Ana schlussfolgern ließ das es sich um eine Sicherheitstür handelte. Die Tür führte in einen große runde Lounge ähnlichen Bereich. Die Wände und decke war aus Glas und gab den Blick frei auf den blauen schönen Himmel von Pandora mit dem großen Himmelskörper Polyphemus, um dessen Pandora sich drehte. Ein beeindruckend schöner Anblick. Bildschirme hangen weit oben, zeigten Daten von Pandora und Aktienkurse an. (So vermutete Ana zumindest.) Am Rand, einmal fast ganz rings rum, waren gepolsterte Bänke die weitaus bequemer aussahen als alles was man sonst so auf dem Stützpunkt fand, die zwischen großen schönen Zimmerpflanzen standen. Auf ihnen saßen vereinzelt Damen und Herren und unterhielten sich. Manche von ihnen Standen, schauten nach oben zu den Bildschirmen und schienen über dessen gezeigte Bild zu Diskutieren. An dem einen Ende befand sich entweder eine Bar oder ein breites Redepult. Es war so minimalistisch und Ana sah nur die Rückseite, das es ohne Probleme beides hätte sein können.

Als sie den Raum betraten unterbrachen die Damen und Herren das was sie gerade taten und wandten sich Ana und Mr. Cornett zu. Ihre Blicke waren Merkwürdig skeptisch und angespannt. Eine kleine unangenehme Stille entstand, die nur so die Erwartungshaltung der anderen ausstrahlte und Ana einen guten Eindruck von der Gesamt situation gab. Nur den Grund dieser Stimmung war ihr noch nicht klar. Weswegen sie jetzt ebenfalls zu ihrem Boss schaute, wessen Rücken sie nur betrachten konnte da sie einem Schritt hinter ihm stand.

"Guten Tag, ich freue mich das sie so Zahlreich gekommen sind." Mr. Cornett breitete Einladend seine Hände aus und seine Stimme klang Optimistisch.

"Ich muss ehrlich zugeben Mr. Cornett, das ich überrascht war, das sie das Treffen unbedingt hier stattfinden lassen wollten. Dieser Stützpunkt ist durchaus nicht dafür geeignet ein solches Treffen zu beherbergen." ein älterer Herr mit kurzen grauen haaren und einem Bart stand dort mit gekreuzten Armen. Er wirkte abwehrend und skeptisch. Schien nicht davon überzeugt zu sein, das es sich lohnen würde, hergekommen zu sein. Oder er war einfach kein großer fan von Mr. Cornett.

Aungia ta Eywa - ein Zeichen von Eywa // AvatarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt