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Ich wachte auf. Um mich herum war es dunkel, nur auf meiner linken Seite leuchtete es bläulich. Als ich meinen Kopf hob sah ich Tooru der irgendetwas an seinem Handy machte. Als er bemerkte, dass ich wach war zwang er sich zu einem Lächeln.

„Na, gut geschlafen?"

„Ja schon, wie spät ist es denn?"

„3 Uhr nachts".

„Was?! Ich muss sofort nach Hause! Mein Vater kommt noch um vor Sorge!", sprang ich hektisch auf. Tooru's Arm hielt mich auf.
„Ganz ruhig Lea, wir haben ihn schon angerufen und ihm alles erklärt, du kannst die Nacht hier bleiben und für morgen entschuldigt er dich in der Schule."

Ein erleichterter Seufzer verließ meinen Körper.

„Danke."

„Sag mal, warum bist du eigentlich noch auf um so eine Uhrzeit?".

„Ich schau mir die Wiederholung gegen Karasuno von heute an."

„Hätte ich mir fast denken können", lachte ich. Erst sah er mich überrascht an, doch dann lächelte er selber.

„Was ist? Hab ich was komisches gesagt?"

„Nein, ich bin nur froh, dass du schon wieder lachen kannst."

„Ja meistens schaff ich das schon irgendwie."
Ich lehnte mich an ihn an und sah mit auf den kleinen Bildschirm.

„Was war heute eigentlich mit eurem Libero los? Ich hab mir noch mehr alte Spiele angeschaut um ihren Spielstil zu analysieren, sonst war er viel besser."

Ich zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung, so gut kenne ich ihn gar nicht. Ich hab nur zwei Mal mit ihm trainiert."

„Aha, das wirkte heute aber ganz anders", grinste der Braunhaarige mich schief an.

„Willst du mir irgendwas damit sagen?"

„Ich hab gehört wie er sich heute bei dir entschuldigt hat, wahrscheinlich hat ihn das beschäftigt."

„Warum fragst du mich dann wenn du eh alles selber weißt", brummte ich. „Das war's aber bestimmt nicht, so gut kennen wir uns gar nicht."

Tooru dagegen grinste nur schief.
„Glaub mir, er mag dich. Du ihn auch?"

„Was nein...also ja, aber nicht so wie du denkst. Er ist schon ganz nett und so, aber mehr weiß ich von ihm nun auch nicht."

„Er wollte doch was mit dir machen um sein Verhalten wieder gut zu machen, du solltest dir was gutes überlegen, dann findest du mehr über ihn raus."

Prüfend sah ich ihn mit hochgezogener Augenbraue an.
„Bist du jetzt mein Verkuppler oder was? Kümmer dich doch um dein eigenes Liebesleben."

„Muss ich nicht mehr, das läuft wie am Schnürchen", grinste er breit.

„Welche der ganzen Fangirls die dir zurufen ist es denn? Blondie oder Braunie?", neckte ich ihn, worauf ich einen beleidigten Blick abbekam.

„Du bist genauso gemein wie Iwalein!"

~Montag~

POV Nishinoya:

Gestern mit Lea zu reden hat mir wirklich geholfen. Ich überlegte ob mir etwas einfiel was wir machen könnten auch wenn sie gesagt hatte, sie würde sich etwas überlegen. In der Pause lief ich an ihrem Klassenzimmer vorbei, zwar wollte ich nicht aufdringlich sein, dennoch wollte ich wissen, ob ihr schon etwas eingefallen war. Schnell linste ich hinein, doch die Blonde war nicht zu sehen.

„Falls du Lea suchst, die ist heute nicht da", lies mich eine Stimme vor mir zusammen fahren. Fast wäre ich in Lea's Freundin gelaufen, die nun direkt vor mir stand und mich prüfend ansah.

„Achso, danke. Ist sie krank?", fragte ich nach.
Zischend verzog das Mädchen vor mir ihr Gesicht als wäre ich ein widerliches Insekt.

„Tzz, wenn ich das wüsste, seit sie gestern mit diesem braunhaarigen Schönling von Seijoh weg ist, hat sie mir nicht mehr geantwortet."

„Achso, danke trotzdem. Ich muss dann mal weiter", verabschiedete ich mich schnell, bevor sie noch wütend auf mich wurde.

*Merkwürdig, dass sie nichtmal ihrer Freundin was sagt. Ist sie etwa mit Oikawa mit? Aber was sollte das für einen Sinn haben?*

Den ganzen restlichen Tag passte ich in der Schule noch weniger auf also sonst. Auch am Nachmittag beim Volleyballtraining war ich komplett neben der Spur. Asahi und Ryu versuchten mich die ganze Zeit aufzuheitern, doch vor den beiden spielte ich wie immer den großen Sprücheklopfer als könnte mich nichts aus der Ruhe bringen.

Auf dem Nachhause weg ging ich den längeren Weg, der an Lea's Haus vorbei ging. Nachdenklich blieb ich auf der anderen Straßenseite stehen und sah zu dem kleinen Einfamilienhaus.

*Sollte ich rüber gehen und sie fragen ob alles in Ordnung ist? Aber ist das nicht zu aufdringlich?*

Ein paar Minuten blieb ich an meinem Ort stehen und überlegte.

*Ich lass es lieber, sonst denkt sie doch, dass ich sie aufreißen will. Morgen ist sie bestimmt wieder da.*

Seufzend ging ich weiter. Neben mir, genau vor Lea's Haus hielt ein silbernes Auto. Als die linke hintere Tür aufging, sah ich wie die hübsche Blondine ausstieg. Schnell bevor sie mich entdecken konnte, versteckte ich mich zwischen ein paar parkenden Auto's. Die Tür auf der anderen Seite ging auf. Meine schlimmsten Erwartungen wurden bestätigt. Oikawa kam um das Auto herum und drückte das Mädchen fest an sich.

*Sie war also wirklich bei ihm.*

Als ich noch sah, wie er sie schon wieder auf die Wange küsste, verschwand ich endgültig. Der Anblick stach mir wie jedes Mal in meinen Körper. Es machte mich unglaublich traurig und gleichzeitig so wütend, auch wenn ich selber wusste, dass ich gar kein Recht dazu hatte.

POV Lea:

„Danke, dass ihr mich heimgefahren habt, ich komm bestimmt bald wieder zu Besuch", nuschelte ich in Tooru's Brust, an die er mich gerade fest gedrückt hatte.

„Gerne doch", hörte ich sein Lächeln aus seiner Stimme, dann spürte ich wie er mir wie immer ein Küsschen zum Abschied auf die Wange drückte.

Als wir uns gelöst hatten, stieg sein Vater ebenfalls aus. Auch von ihm verabschiedete ich mich und bedankte mich fürs fahren.

„Du musst mir dann schreiben wie dein Date mit deinem Libero lief", beugte sich Tooru mit wackelnden Augenbrauen zu mir runter.

„Ach halt die Klappe", schlug ich ihm meinen Ellenbogen in die Seite, doch darauf lachte er nur, strich mir liebevoll über den Kopf und stieg dann vorne neben seinen Vater auf den Beifahrersitz ein.

Ich winkte den beiden noch so lange nach, bis das Auto außerhalb meines sichtbereichs war. Als ich die Haustür aufsperrte, merkte ich gleich, dass mein Vater noch nicht zuhause war. Laut machte ich mir Musik an und sang dazu mit, während ich in die Küche ging um mir Abendessen zu machen. Davor allerdings öffnete ich noch WhatsApp, auf das ich seit gestern nicht mehr geschaut hatte.

*Ach du Scheiße, da muss ich morgen wohl einiges erklären*, lachte ich leicht, als ich die 10 verpassten Anrufe und die 50 Nachrichten von Yuna sah.
*Wie konnte ich die nur nicht mitbekommen?*

Schnell schrieb ich ihr noch zurück dass alles in Ordnung war und ich ihr morgen alles erklären würde.

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(1111 Wörter)

~Lover or Bestfriend?~ Oikawa/Nishinoya x OC~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt