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„Was ist denn mit euch passiert?", fragte Iwazumi erschrocken, als wir wieder beim Bus ankamen.

Still lief ich neben Tooru her, der nur den Kopf schüttelte um seinem besten Freund zu symbolisieren, dass er jetzt nicht drüber reden wollte. Für die Fahrt setzte ich mich neben Tooru und starrte die ganze Zeit über wortlos aus dem Fenster. Auch der Braunhaarige starrte wortlos vor sich hin als würde er nachdenken.

Als wir nach einer halben Stunde fahrt an der Aoba Johsai ankamen, stiegen wir aus. Tooru nahm schnell sein Zeug, verabschiedete sich mit wenigen Worten von Iwazumi und ging dann neben mir her zu sich nach Hause. Dort angekommen sperrte er die Haustür auf.

„Bin wieder da", rief er monoton durch das Haus. Keine Sekunde später streckte seinen Mutter ihren Kopf durch die Küchentür direkt zu uns.

Sofort versetzte es mir einen Stich die beste Freundin meiner Mutter zu sehen. Ohne dass ich es wollte sah ich automatisch weg. Ich konnte ihr nicht mit guten Gewissen ins Gesicht schauen.

„Lea! Das freut mich aber, dass du da bist! Warum habt ihr nichts gesagt? Wolltet ihr uns überraschen?", drang ihre fröhliche Stimme an mein Ohr. Meine blauen Augen wurden glasig.
*Ich will das hier alles nicht...ich kann es nicht sagen...*

Ich hörte wie die Schritte der Frau die eben noch auf mich zukamen verstummten.

„Was ist denn los? Weinst du etwa?", fragte sie besorgt.

Ich wollte ansetzen um zu reden, ihr alles zu erklären, doch ich konnte nicht. Mein Hals fühlte sich an als hätte ihn jemand mit einem Strick zugeknotet. Tooru's starker Arm legte sich um meine Schultern und drückte mich etwas zu sich.

„Naomi ist gestorben", sagte er die schrecklichen Worte, die eigentlich aus meinem Mund kommen sollten.

Kurz blieb es still. Keiner redete.
Erst das Geräusch des Kochlöffels der aus ihrer Hand rutschte und mit einem leisen Geräusch auf dem Holzboden aufkam, lies mich zusammen Zucken.

„Was...Tooru...Lea...sagt...sagt dass das nicht wahr ist", stotterte sie gebrechlich.

Leise hörte ich ihr Schluchzen.

„Mama, bitte wein doch nicht", murmelte ihr Sohn leise. Er löste sich von mir und ging zu seiner Mutter. Sanft umarmte er sie und legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab. Ich stand stillschweigend da. Ich hatte keine passenden Worte für diese Situation. Insgeheim hatte ich gehofft sie würde nie eintreten und doch stand ich jetzt hier im Haus der Oikawa's.
Meine Augen brannten, doch weinen konnte ich gerade nicht.

„Es tut mir alles so schrecklich leid", wurde ich im nächsten Moment von seiner Mutter umarmt. Still nickte ich dankend.
„Entschuldigt mich, aber ich brauch kurz Zeit für mich alleine", murmelte die braunhaarige Frau betrübt.

Tooru und ich nickten und gingen hoch in sein Zimmer.

„Kann ich irgendwas für dich tun?", fragte er mich nach einiger Zeit des Schweigens. Ich schüttelte ohne Worte den Kopf.

„Wollen wir irgendwas anschauen? Vielleicht lenkt es dich etwas ab", schlug er vor.

„Ok", stimmte ich zu.

Der Braunhaarige erhob sich von seinem Schreibtischstuhl und setzte sich zu mir ins Bett. Wir starteten einen Film und legten uns hin. Ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Irgendwann schlugen mir die Augen zu und ich schlief vor Erschöpfung ein.

~Lover or Bestfriend?~ Oikawa/Nishinoya x OC~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt