3. Selbstdarstellung und Selbstbild
3.2 Die Wahl der Selbstdarstellung
Wir haben die Kontrolle darüber, was wir teilen. Es ist wichtig zu bedenken, dass wir nicht alles aus unserem Leben zeigen müssen. Wir können bewusst wählen, welche Seiten wir von uns zeigen wollen. , was eine gute Sache ist! Vielleicht zeigen wir zum Beispiel eher, worauf wir stolz sind, was uns wichtig ist und was wir in unserem Leben schon positives erlebt und erfahren haben. Es kann uns also schöne Momente in Erinnerung rufen. Aber auch was wir bewusst nicht posten, kann uns etwas über uns sagen. Was zeigen wir nicht? Was uns zwar wichtig ist, wir aber noch nicht zeigen wollen, uns vielleicht noch nicht trauen oder erst weiter ausarbeiten wollen. Unsere Ziele können uns so zeigen, wo wir vielleicht noch hinwollen.
Und dabei sollten wir auch immer bedenken, als Kinder haben wir auch selten unser Leben mit aufstehen, Schule und Hausaufgaben nachgespielt. Sondern wir haben gegen Drachen gekämpft, Familie gespielt, Raumstationen gebaut, in selbstgebauten Höhlen versteckt und Räuber gejagt. Man muss sich also nicht mit fettigen Haaren und Nutella-Glas auf dem Sofa sitzend an einem Sonntagabend auf Instagram zeigen, nur weil die Realität so aussieht. Man muss auch nicht den Anspruch haben, sein Leben in allen Facetten darzustellen. Es ist auch völlig ok nicht alles zu zeigen, darum geht es gar nicht. Wie gesagt diese Wahl der Selbstdarstellung kann uns helfen, ein positiveres Selbstbild zu entwickeln. Und wie gesagt, mit Lego wurde auch nicht maßstabsgetreu das eigene Zimmer nachgebaut, sondern die nächste Raumstation. Denn was wir sein wollen und was uns wichtig ist oder wie wir gerne gesehen werden wollen, sagt auch etwas über uns aus! Und solange man sich immer bewusst macht, das Social media nicht das Leben oder den Körper so darstellt wie es immer aussieht, ist das vielleicht auch ok. Wir dürfen das nur nie vergessen, dass das alles nicht die gesamte Realität widerspiegelt. Genauso wenig wie die Raumstation aus Lego. Obwohl auch gesagt werden muss, dass dem Gehirn diese Fähigkeit der Unterscheidung von Realität und nicht-Realität gerade im Unterbewusstsein vielleicht nicht gegeben ist. Daher sollten wir umso öfter bewusst daran denken, dass soziale Medien selten vollends der Realität entsprechen.
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Swipe Right for Self-Discovery: Social Media als Wegweiser zur Selbstfindung
Non-FictionIn einer Zeit, in der die Diskussion über die potenziellen Risiken und negativen Auswirkungen von Social Media allgegenwärtig ist, entsteht die Notwendigkeit, das Paradigma zu verändern und einen differenzierteren Blick auf diese Plattformen zu werf...