15 - Dominoeffekt

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Es war viertel nach neun am Morgen, als Celia mit ihrem Wagen durch die Hofeinfahrt fuhr und auf dem Parkplatz parkte. Sie hatte Tex gerade einen Besuch abgestattet und kam daher direkt von der Akademie und dem Training, in der Hoffnung, mit Benny oder Sarah Mittagessen gehen zu können. Ihr Magen knurrte und da ihre Eltern auf Geschäftsreise waren, konnte sie sowieso auswärts essen, da kein Koch nur für sie zuhause blieb.
Müde rieb die Schwarzhaarige sich die Augen. Sie hatte die letzten Tage fast vierundzwanzig Stunden gelernt und gearbeitet und das Training mit Tex hatte heute nicht einmal Spaß gemacht, sondern war anstrengend und kräftezehrend gewesen. Ihre Augen juckten müde, aber sie hatte sich versprochen, mehr Zeit in ihre Freundschaften zu investieren und daher war sie gestern mit Nani shoppen gewesen und danach kaputt ins Bett gefallen, war aber mehrmals nachts aufgewacht, weil sie ständig gedacht hatte, sie müsste am nächsten Morgen zum Stall und ihre Reitstunden machen. Dazu kam der Ring... der Ring in Bennys Schublade, der wie ein böser Geist in ihrem Verstand herumspukte.
Benny zu heiraten wäre... ein Traum, der wahrwerden würde. Aber gerade jetzt? Wo sie keine Ahnung hatten, wohin die zweite Chance sie führte? Wo ihre Beziehung instabil war? Oder besaß er den Ring schon länger und hatte bisher nie den Mut gefunden? Und wenn es so war, wieso hatte er nicht längst gefragt? Zweifelte er an ihnen?
Ihr Verstand überschlug an den verrückten Gedanken und Celia wusste genau, dass sie Benny am besten sagen sollte, dass die den Ring gesehen hatte. Aber was, wenn er dann dachte, sie schnüffelte in seinen Sachen herum?

Celia seufzte und öffnete die Wagentür. Wieso konnte nicht einmal etwas einfach sein? Als ob Benny und sie nicht gelernt hätten, dass sie miteinander reden mussten, um nicht in Gefahr zu geraten, sich die Köpfe einzuschlagen.
Sie würde ihn auf den Ring ansprechen, wenn sie ihn heute traf. Das nahm sie sich fest vor!

Flake hüpfte aus dem Kofferraum und joggte gemächlich vor Celia her. Die Hündin war über die Jahre sehr viel ruhiger geworden, sie rannte zwar noch immer für ihr Leben gern, aber wurde schneller müde und auch bei den Ausritten blieb sie manchmal sogar lieber auf der Ranch und legte sich ins Heu. Celia betrachtete die Hündin eine Spur wehleidig, da sie das Älterwerden von Flake immer daran erinnerte, wie die Zeit vergangen war.

Zwei Stunden später beobachtete sie gerade, wie ihre Reitschulkinder die Pferde absattelten und schaute sich immer wieder um. Es sah Will nicht ähnlich, dass er seine Gruppe nicht übernahm und so hatte die Schwarzhaarige sich kurzerhand den vier Mädchen angenommen, die ganz begeistert davon waren, dass sie wieder auf Horseland war. Aber auch von Benny und Sarah fehlte jede Spur und Benny hatte mit keinem Wort erwähnt, dass sie für Will einspringen sollte. Ein solcher Planungsfehler sah den Cousins gar nicht ähnlich. Als sich das letzte Kind verabschiedete, betrat Celia den Stall und streichelte Moonlight die Nase, während sie darüber nachdachte, ob sie etwas verpasst hatte. Flake lehnte an ihre Beine und ließ sich kraulen, doch plötzlich schien sie jemanden zu erblicken und wurde aufgeregt. Celia reckte den Hals und hoffte auf Benny oder Sarah, doch es war Michelle, die mit einem nassgeschwitzten Joker den Stall betrat.

„Celia", lächelte Michelle so falsch wie ein dreißig Euro Schein. „Wie schön, dass du wieder da bist. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie mies es um deine Beziehung steht... du musst deine Beine weit gespreizt haben, dass Benny dich noch immer will."
„Sehr weit", stimmte Celia ironisch zu. „Meine Pussy macht süchtig, weißt du. Sobald ein Mann mich nimmt, injiziere ich ihm ein Serum und zack!" Sie schnipste mit den Fingern, „gehört er für immer mir." „Das muss es sein", meinte Michelle gepresst. „Immerhin muss es einen Grund haben, dass die Kerle immer wieder zu dir angekrochen kommen. An deinem Charakter kann es ja schon mal nicht liegen und von der Schönheit her, bist du auch eher der Durchschnitt."
Celia seufzte. „Michelle, ich hatte damals keine Ahnung, dass der Kerl, in den du so leidenschaftlich verliebt warst, derselbe war, wie der mit dem ich etwas hatte. Es steckte keine böse Absicht dahinter, er fand es toll, dass er unsere Freundschaft damit zerstört hat. Wieso bist du nicht wütend auf ihn? Warum auf mich?"
„Weil sie doch immer dich wollen", zischte ihr Gegenüber biestig. „Die heilige Celia Campbell, die Kerle stehen doch Schlange bei dir. Mit Benny ist es dasselbe, er könnte viele Frauen haben, die williger und einfacher wären, aber er nimmt dich. Du bist so verdammt berechenbar, Celia. Denkst du wirklich, dass ich dir abnehme, dass du diese ganze Aufmerksamkeit nicht genießt?"
„Benny und ich lieben uns", erklärte Celia leise. „Es ist abscheulich, dass du ihn immer wieder dazu überreden möchtest, den Stall an deine Bedürfnisse anzupassen. Er ist nicht reich, Michelle. Er wird daran zu Grunde gehen, weil du ihn manipulierst. Und ich weiß, dass du das meinetwegen tust, weil Benny niemals Geld von mir annehmen würde und uns das entzweien könnte. Aber dafür musst du dir schon mehr einfallen lassen."
„Wenn er dir nur nicht so verfallen wäre", murmelte Michelle hinterhältig. „Du solltest verdammt froh sein, dass deine Pussy ihn bei Laune hält." „Es ist irgendwie traurig, dass meine Muschi allein schon bessere Gesellschaft ist, als dein ganzer Charakter und das Aussehen noch dazu", brummte Celia und Michelle warf ihr einen giftigen Blick zu. In diesem Moment erkannte die Schwarzhaarige jemanden über den Hof rennen und blickte auf die Uhr. Es war kurz nach zwölf.

„Sarah, bleib doch mal stehen!", rief eine Stimme und jemand eilte der Person nach. Celia erkannte Wills Stimme, er klang so am Boden zerstört, dass sie sofort in Alarmbereitschaft war. Flake rannte aus dem Stall und Sarah hinterher, doch diese stieg ohne ein Wort in ihren roten Tesla und brauste davon, Will folgte ihr zwei Minuten später in seinem Jeep. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit fetzten die Wagen vom Hofgelände und Flake kam zurück, offenbar heillos verwirrt über die Stimmung. „Was zum Teufel", murmelte Celia wie vom Donner gerührt, die Müdigkeit, die sie gerade noch überrollt hatte, war verflogen.
„Oh oh, Ärger im Paradies", säuselte Michelle. „Da wird doch wohl nichts passiert sein."
Bei ihrem sarkastischen Unterton schloss Celia ergeben die Augen. Es war der Moment, in dem sie sich fragte, wie viel Ärger man wohl kassierte, wenn man eine Einstellerin an die Zuggleise binden würde. „Michelle, was hast du getan?"
„Ich?", fragte die Angesprochene gespielt entrüstet. „Ich habe nur mit Benny geredet, ob ich eventuell Sarahs Box haben kann, wenn sie weg sind. Dann würde Joker morgens den Sonnenaufgang sehen." „Weg sind?", echote Celia verblüfft. „Was meinst du mit weg sind?"
Michelle sagte nichts, sondern lächelte nur weiterhin auf eine nervige, kindliche Art, sodass Celia schnaubend den Stall verließ und in Richtung Wohnhaus rannte. In Bennys Zimmer brannte Licht. Flake rannte ihr hinterher und ließ sich sogleich von Eva-Marie in die Küche pfeifen, wo es verdächtig nach Fleischeintopf roch.

Sie achtete nicht auf seine Eltern, als sie die Stufen hinaufrannte und blieb schlitternd vor seiner Tür stehen, wo sie anklopfte.
„Herein", bellte es von drinnen und als Celia die Tür aufstieß, stand sie Benny gegenüber, der vor Wut zu kochen schien. Die Schwarzhaarige scannte blitzschnell den Raum ab, um eine Ursache dafür zu finden, doch sie erkannte nichts Auffälliges, weswegen sie vorsichtig fragte: „Was ist denn hier passiert? Sarah rennt über den Hof und Will liefert sich fast eine Verfolgungsjagt mit ihr. Ist das ein Rollenspiel von dem ich nichts weiß? Und warum war er nicht bei der Reitstunde?"

Bennys Schultern fielen nach unten und plötzlich sah er unendlich müde aus. Er ließ sich auf sein Bett fallen und stützte die Arme auf die Knie. Celia schloss zögerlich die Tür hinter sich, trat auf ihn zu und kniete sich vor das Bett. Sie schaute zu ihm auf, ihre Hand streichelte sein Knie.
„Hey", wisperte sie, da sie deutlich spürte, dass etwas gewaltig schiefgelaufen war. „Rede mit mir, Benny. Was ist denn?"
„Die wollen weg", zischte der Angesprochene pissig und hob den Blick um sie anzusehen. Ihre Augen kollidierten und in seinen lagen so viele Emotionen, dass Celia schwindelig wurde. Liebe, Verzweiflung, Angst und Unsicherheit mischten sich zu einem Cocktail in Bennys Augen.
„Sie wollen weg?", wiederholte Celia, die sich langsam wie ein Papagei vorkam. „Spricht jemand mal ganze Sätze?" „Sarah und Will", spuckte Benny aus, „sie wollen Horseland verlassen und sich am Arsch der Welt eine eigene Zucht aufbauen. Mit Moonlight! Sie haben das schon lange geplant, wie ich aus Will herausbekommen habe, spart er schon seit Monaten dafür und sogar eine Ranch haben sie schon im Visier! Sobald Sarah fertig mit dem Studium ist, wollen sie uns sitzenlassen."

Das war so viel Info auf einmal, dass Celia betroffen schwieg und verarbeiten musste, was sie gerade gehört hatte. Bennys Brust hob und senkte sich rasch, er schien kurz vor der Detonation zu sein.
„Unsinn", murmelte die Schwarzhaarige schließlich leise. „Sarah und Will hätten uns das nie verheimlicht." „Haben sie", widersprach Benny dünn. „Michelle hat es mir gesagt."
Das sorgte nun fast dafür, dass Celia ihm eine reingehauen hätte. „Und du glaubst, was dieses Miststück dir sagt!" „Herrgott, ist das dein Ernst?", fragte ihr Gegenüber erzürnt. „Sie kam zu mir und sagte, dass sie Sarahs Box gerne haben würde, wenn sie den Stall verlassen haben und als ich von nichts wusste, meinte sie, dass die beiden gerade darüber reden würden. Dann bin ich über die Sattelkammer in den Stall und habe ein paar Fetzen mitbekommen. Als sie gehen wollten, bin ich ihnen entgegen und beinahe sofort ist Sarah eingeknickt und Will und ich haben uns beinahe zehn Minuten angeschrien, bis meine Mutter uns ins Haus gerufen hat. Sie und mein Vater wussten auch von nichts, halten es aber natürlich für eine hervorragende Idee. Klar, Will ist ihnen ja heilig, so ein toller Westernreiter und dann diese Chance und bla bla bla."
Benny wandte den Blick von Celia ab und strich sich über das Gesicht. „Ich hätte dich beinahe verloren und bin so glücklich, dass du hier bist", meinte er ein wenig leiser. „Und jetzt verliere ich wahrscheinlich meinen Cousin und eine meiner besten Freundinnen. Wie konnten sie uns das verheimlichen? All die Zeit..."

Celia schluckte hart und streckte die Hand aus, um durch Bennys Haare zu fahren. Seine Augen fanden ihre, Schmerz lag darin. Die Schwarzhaarige holte Luft. „Ich glaube nicht, dass die das verheimlicht haben, weil dahinter eine böse Absicht steckte. Ich denke, sie wussten einfach nur nicht... wie sie es dir beibringen sollen."
Benny ergriff ihre Hand und drückte sie fest. „Ich dachte, Will und ich machen das eines Tages zusammen und du und Sarah zieht mit", gestand er tonlos. „Ich dachte, eines Tages heirate ich dich und vielleicht hätten wir Kinder."
Sein Blick wanderte sehnsuchtsvoll über Celias Gesicht, deren vorsichtiges Lächeln sofort Risse bekam. Wenn er jetzt mit dem Antrag kam, würde sie auf der Stelle sterben.

Doch Benny schien mehr mit sich selbst zu reden, als mit ihr. „Ich dachte, wir hätten das gemeinsam machen können, alle Vier. Aber die beiden möchten ihre eigene Zucht eröffnen und Moonlight mitnehmen!"
„Aber das ist doch...", begann Celia leise, „keine allzu schlechte Idee. O-Oder?"
Benny starrte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. „Und Horseland?", wollte er wissen. „Wieso verwirklichen sie ihre Kleinkindträume nicht einfach hier?"
„Ich denke", begann die Schwarzhaarige, die ihre Worte sorgfältig wählte. „Dass es den beiden mehr darum geht, etwas Eigenes zu haben. Eine Ranch, die nur sie sich aufgebaut haben und Moonlight ist... Sarahs Fohlen, genauso wie meins... ich denke, sie können sie nicht einfach mitnehmen, aber es wäre schade, wenn Moon ihre Gene nicht weitervererbt. Und du hast ja noch..."
Celia hielt inne und biss sich auf die Lippe. Sie hatte sich selbst nennen wollen und kam sich jetzt schäbig vor. Im Grunde war Benny gerade allein, denn obwohl sie ihm gerne all ihre Unterstützung zugesagt hätte, waren sie gerade erst dabei, sich wieder anzunähern. Es war keine gute Idee, ihm das nun zu versprechen. Bei dem Gedanken, dass wenige Meter von ihr entfernt der Ring in der Schublade lag, wurde ihr fast schwindelig.

„Jedenfalls habe ich Sarah und Will dann gesagt, dass ich sie nicht mehr sehen will", erklärte Benny gerade schnippisch. „Diese Heimigtuerei muss aufhören! Wieso haben sie es nicht von Anfang an gesagt?"
„Vielleicht, weil sie damit gerechnet hatten, wie du es finden würdest", riet Celia ins Blaue und er zog die Augenbrauen hoch. „Ich finde überhaupt nichts. Wenn ich jemals jemandem vertraut habe, dann Will und Sarah! Er ist mein Cousin und sie eine meiner ältesten Freundinnen! Ich liebe sie beide so sehr und sie haben mich verraten."
„Niemand hat dich verraten", murmelte Celia, der es beinahe das Herz zerriss, weil Benny so niedergeschlagen war, „Wir kriegen das schon irgendwie hin und sie sind ja nicht sofort weg. Sie werden noch Jahre haben, bis dahin ändert sich vieles und... wir brauchen uns jetzt nicht deswegen streiten. Die beiden haben die Zukunft, die du dir für sie ausgedacht hast, nicht einkalkuliert. Wir können ihnen keinen Vorwurf machen. Bitte Benny. Redet nochmal miteinander. Ich möchte keinen Streit mehr."
Benny schaute sie lange an. Die Sache schien ihn echt mitzunehmen. „Wenn sie sich entschuldigen wollen", meinte er schließlich stur, „dann wissen sie ja, wo ich wohne."

Er stand vom Bett auf und Celia rutschte zur Seite, um nicht auf dem Hosenboden zu landen. Benny riss sich sein Shirt vom Kopf und schmiss es zur Seite, bevor er an seinen Gürtel fasste und dann innehielt, als wäre er soeben aus einem Traum erwacht.
Celia betrachtete ihn beinahe fasziniert und als er sich zu ihr drehte, bemerkte er ihr Starren. Seine Mundwinkel zuckten. „Tut mir leid, Baby", meinte er dunkel. „Macht der Gewohnheit. Ich wollte dich nicht durcheinanderbringen. Aber ich muss aus den Stallklamotten raus."
„Du mich verrückt machen?", fragte Celia keck zurück. „Vergiss es, das schaffst du nicht."

Doch damit belog sie sich nur selbst. Bennys trainierter Oberkörper war noch ausgeprägter in den letzten Jahren geworden. Jede Bewegung war ein Spiel aus Muskeln unter seiner Haut, sie wusste genau, wie es sich anfühlte, wenn sie sich an ihm festkrallte und die Muskeln sich unter ihren Fingern bewegten. Besonders dann, wenn er in ihr war und sich in sie stieß.
Stopp!
Celia riss sich von Bennys Anblick los und starrte fieberhaft auf die dunkelblaue Matratze. Was zum Teufel war los mit ihr? Sie führte sich auf, als wäre sie seit Wochen nicht befriedigt worden. Kurz danach schoss der Gedanke durch ihren Kopf, dass genau das der Fall war, denn seitdem sie die kurze Pause gemacht hatten, waren sie und Benny sich nicht mehr nahe gewesen. Sie vermisste es, seinen warmen Atem an ihrer Brust zu fühlen, seine Lippen auf ihren Knospen und an ihrem Hals. Seine Stimme, so verführerisch tief und dunkel, aber auch samtweich und einfühlsam, je nachdem, in welcher Stimmung er war.
Celia schlug sich probehalber gegen den Kopf, als hätte sie dort eine Fliege gehabt. Scheiße, sie war wirklich dermaßen scharf auf ihn, es war geradezu unheimlich. Allein wenn sie an seine Finger dachten, die sich langsam den Weg in ihre feuchte Höhle bahnten – fuck, sie war nicht mehr zu retten.

Die Schwarzhaarige fuhr erschrocken zusammen, als Benny zu lachen anfing. Er musste sie beobachtet haben, denn er feixte. „Du müsstest dich mal sehen, Celia. Ein erregtes Häuflein Elend. Entschuldige, ich ziehe mich wieder an."
„Nein", murmelte Celia und klopfte neben sich aufs Bett. „Komm her."
„Baby", sagte Benny eindringlich und kam nur einen Schritt näher. „Du brauchst dich nicht zu etwas überreden, nur weil du mich auf andere Gedanken bringen willst. Ich gehe kurz ins Bad, ich bin gleich wieder da und dann machen wir dir etwas zu essen. Ich höre deinen Magen bis hier-"

Weiter kam er nicht, denn Celia war vom Bett aufgestanden, hatte einen Schritt auf ihn zugemacht und ihre Lippen auf seine gelegt. Sie erstickte seinen stummen Protest und schmiegte ihren Körper an ihren, ihre Hand wanderte in seinen Nacken und die andere weiter hinauf in sein Haar.
„Du bist gestresst", nuschelte sie an seinen Lippen und biss ihm in die Unterlippe. „Und ein gestresster Mann kann nicht gesund für die Gesellschaft sein." „Die anderen gestressten Männer tun mir leid, denn sie haben dich nicht", gab Benny zurück, seine Stimme war tiefer geworden und auch wenn er so tat, als würde sie nichts in ihm auslösen, spürte Celia seine wachsende Erregung an ihrem Bauch. Sie trat zurück und ergriff Bennys Hand, um ihn zum Bett zu ziehen. Seine Augen weiteten sich überrascht, als sie sich blitzschnell mit ihm drehte und ihn auf das Bett schubste.
Wie eine Katze kletterte Celia über ihn und ließ sich auf deiner Mitte nieder, mit gespreizten Beinen hockte sie auf ihn und als sie das erste Mal ihre Hüfte bewegte, keuchte sie so laut, als wäre sie noch Jungfrau. Scheiße, das tat gut. Seine Erregung traf durch die Jeans genau die richtige Stelle.
„Celia", raunte Benny unter ihr und seine Hände ergriffen fest ihre Seiten. „Wenn du nicht sofort runtergehst, vergesse ich mich. Ich will dich zu nichts überreden, also wenn du willst, dass wir das hier beenden, dann steh auf und-"
Er unterbrach sich und biss sich angestrengt auf die Lippen, als Celia ihre Hüfte erneut gegen seine Erektion bewegte und dann sah sie in Bennys Augen förmlich, wie der Faden seiner Selbstbeherrschung riss.
Als er sich in den Kissen aufsetzte, rechnete die Schwarzhaarige schon damit, dass er sie unter sich bringen würde, doch sie täuschte sich. Benny zog ihr mit flinken Fingern das Oberteil aus und ließ seine Fingerspitzen über ihre Hüften gleiten, ertastete jede einzelne Rippe und als sich ihre Blicke trafen, senkte er seine Lippen und leckte sanft über den Ansatz ihrer Brüste, die noch im BH steckten. Celia keuchte hilflos, Benny bewegte sein Becken unter ihr und gab ihrer Mitte auf Aufmerksamkeit, die sie brauchte.

„Du bist so schön", wisperte Benny gegen ihre Haut, sein Mund glitt an ihrem Schlüsselbein hinauf bis zu der erogenen Zone an ihrem Hals. Er knabberte an ihrer Haut und sein Arm schlang sich fest um Celias Körper, um an den BH-Verschluss zu kommen. Nur wenige Sekunden später glitt der Träger von ihren Schultern und die Schwarzhaarige fackelte nicht lange, sondern schmiss die Unterwäsche irgendwo hinter sich in den Raum. Benny senkte den Kopf und stürzte sich animalisch auf ihre Brüste, leckte die harten Spitzen und schien gar nicht genug davon zu bekommen. Sie wusste nicht, wann er ihr das letzte Mal so viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte, meistens war der Sex zwischen ihnen gegen Ende nur noch schnell und dreckig gewesen.
„Benny bitte", stöhnte Celia erregt, als der Mann vor ihr dazu überging, ihren Hintern mit den Händen fest zu kneten und sie dabei immer wieder an seine harte Mitte zu drücken. „All das gehört mir", knurrte er an ihren Lippen und schaute sie herausfordernd an. „Mir allein."
„Dir allein", stimmte die Schwarzhaarige leise zu, seine Augen glühten. „Ich will", verlangte Benny hart, „dass du mich reitest."

Fuck...
Celia blinzelte überrascht, da sie wusste, wie schwer es Benny bis heute fiel, die Kontrolle beim Sex an sie abzugeben. Meistens war es verdammt scharf, wenn er sich das nahm, was sie brauchte, aber manchmal hatte sie sich schon gewünscht, das Ruder zu übernehmen. Sicher hatte sie es schon ein paar Mal getan, aber niemals hätte sie erwartet, dass Benny sie darum bat. Vor allem nicht mit der Gier in seinem Blick, der ihre Libido zum Kochen brachte.
Celia legte die Hände auf Bennys Brust und drückte ihn zurück, während sie an ihrer Hose nestelte und sich die Fitnessleggins über den Hintern zog. So umständlich diese Stellung beim Ausziehen war, so sehr wuchs aber auch ihre Vorfreude. Die Hose landete auf dem Boden und als sie erneut über Benny stieg, nahm das Feuer in seinen Augen ihr den Atem. Ungehindert fasste er zwischen ihre Beine und spreizte ihre Schamlippen wie die Kelchblätter einer Blume.
„Ich sollte mal wieder Mund an dich legen", hörte sie ihn sagen und ihre Muschi kribbelte wie verrückt. „Wenn ich allein daran denke, wie köstlich du schmeckst", redete Benny weiter und sein Finger streichelte den feuchten Spalt entlang, bis zu ihrem Eingang, den er sanft umspielte und ihre Nässe dort verteilte.
„Okay, Schluss mit dem Vorspiel", entschied Celia brüsk und schlug seine Hand weg, ließ dafür aber ihre in Bennys Jeans verschwinden. Sie ergriff seinen harten Penis und öffnete seine Jeans, um seine Erregung zu befreien. Bei dem Anblick seines aufgerichteten Schwanzes, prickelte ihre Mitte verlangend. Was Benny mit ihr anstellte, ohne wirklich etwas zu tun, war unnormal.
Celia stützte sich auf seiner Brust ab und fuhr zwischen ihre Körper, um seinen harten Schwanz an ihrem Eingang zu positionieren und da sie verflucht feucht war, glitt er ohne Mühe in sie hinein. Durch die Stellung stieß er sehr tief und schnell in sie vor, Celia ruckte vor und atmete scharf ein. Verdammt, das war genau das, was sie gebraucht hatte. Bennys Hände waren in ihren Hintern gekrallt, auch er stöhnte befreit, als er ihre warme Enge spürte.
„Du warst noch nicht bereit genug", meinte er leise. „Tut es weh?" „Nein", keuchte Celia befreit und bewegte ihre Hüfte, um ihn noch mehr fühlen zu können. „Es ist so verdammt tief", stöhnte sie erregt, Benny knurrte animalisch auf. „Komm Baby. Fick mich."

Verrucht grinste Celia ihn an, dann begann sie betont langsam ihre Hüfte auf seiner zu bewegen. Die köstliche Reibung zwischen ihren Körpern schoss wie ein Pfeil durch ihre Venen, ihr Blut kochte in ihren Adern. Das fühlte sich zu gut an.
Benny zerrte ihren Körper weiter nach vorne, wohl mit dem Gedanken, dass sie schneller werden sollte, doch Celia drückte ihn nur tiefer in die Kissen, während sie sich bewegte. „Was ist los, Baby?", fragte sie leise. „Aztek kann doch auch nicht immer galoppieren."
„Du bist ein Biest", zischte Benny unter ihr und legte den Kopf in den Nacken, wo er die Augen schloss. „Fuck, Celia."
Die Schwarzhaarige musste sich zusammenreißen, bei seinem Anblick nicht auf der Stelle zu kommen, doch er überredete sie dazu, langsam das Tempo zu erhöhen und als sie das tat, kamen sie in einen Strudel aus Erregung. Benny begann ihre Bewegungen zu erwidern und sein Eindringen wurde intensiver und härter durch seine Stöße von unten, Celia ruckte vor und zurück und wurde schließlich noch schneller. Durch die Stellung konnte Benny perfekt ihre geschwollene Perle erreichen und als er ihren Lustpunkt zu reiben begann, schmiss Celia den Kopf zurück und keuchte laut seinen Namen. Scheiß drauf, dass das Fenster auf war und Bennys Eltern zuhause waren. Sie wussten sowieso alle, dass der Versöhnungssex früher oder später gekommen wäre.

Celia kniff die Augen fest zusammen, als ihr Körper in einer Welle aus Empfindungen in Richtung Höhepunkt raste. Benny schien es zu bemerken, er rieb ihre Perle fester und als die Schwarzhaarige mit seinem Namen auf den Lippen kam, drückte Benny ihren Schoß fest auf sein Becken, als er ebenfalls den Gipfel erreichte. Celia spürte sein warmes Sperma in sich spritzen und legte den Kopf in den Nacken. Ihre Beine zitterten, so erschöpft und befriedigt war sie, aber an Bennys Blick allein erkannte sie, dass sie heute Nacht kein Auge zu machen würde.
Sie schaute lächelnd auf ihren Freund hinunter, dessen Augen sanft funkelten. „Ich liebe dich", sagte er atemlos. „Ich kann nicht fassen, wie verdammt sexy du gerade aussiehst."
„Ich liebe dich auch", erwiderte Celia gelöst. „Und du hattest recht, du musst aus den Stallklamotten raus... und unter die Dusche." Benny hob die Augenbrauen, er hatte die Anspielung natürlich verstanden. Celia schmunzelte bei dem Gedanken, wie ausgelaugt aber gleichzeitig unfassbar zufrieden sie morgen sein würde.

Und sie täuschte sich nicht.
Am nächsten Morgen verließ sie das Bett schon um acht Uhr, trotz Wochenenden und trat in den Stall, um die Pferde rauszulassen. Flake, die es gewohnt war, in Bennys Haus zu schlafen, blieb in dem Körbchen liegen, dass sie extra für die Hündin gekauft hatten und regte sich kaum, als ihr Frauchen kopfschüttelnd vorbeilief. Ihr war es wohl zu früh zum Aufstehen. Celia musste sich im Stall angekommen erstmal auf die Boxentür von Jimber lehnen und durchatmen. Ihre Mitte machte sich deutlich bemerkbar, was kein Wunder war, so oft wie Benny sie diese Nacht geliebt hatte. Fast als wollte er die ganzen Wochen nachholen, doch wenn das wirklich sein Plan war, dann könnte sie die nächsten Tage nicht sitzen.
Um kurz vor neun schrieb Celia Benny eine Nachricht, dass sie nach Hause fahren würde, da sie heute noch zu Sarah fahren wollte, um mit ihrer Freundin zu sprechen. Benny schlief noch, denn er antwortete nicht. Celias Augen fielen beinahe zu, als sie ins Auto stieg.

Sie war gerade auf der Landstraße und bog ab in Richtung Autobahn, als ihr einfiel, dass sie heute Abend wieder Reitstunde hatte. Sie hatte Benny gestern Nacht noch völlig verschwitzt darum gebeten, dass sie wieder Stunden machen durfte und da nicht absehbar war, wann Will zurückkommen würde, musste jemand seine Samstagsstunde übernehmen.
Celia legte an der Ampel ihr Handy auf ihren Oberschenkel und tippte eine Nachricht in die Stallgruppe, dass Sarah und Will für den Stalldienst ausfielen und zu ihrer Überraschung meldeten Chloe und Nani sich und erklärten sich bereit, heute auszumisten. Zoey schien noch immer krank zu sein. Selbst die Zwillinge waren wohl etwas erwachsener geworden.

Celia schaltete gedankenverloren ihr chinesisches Hörbuch ein, doch ihr Gehirn wollte nicht wachwerden. Sie war unfassbar müde, sie musste sich ein paar Stunden hinlegen.
Flake würde heute Vormittag bestimmt mit Benny Spazierengehen, da Chef auch seine Gassi Runde brauchte, aber die Schwarzhaarige wusste, dass sie heute noch nach Texas Hill fahren musste. Tex bekam sein Futter geliefert, das versorgt werden musste und Moonlight würde von Sarah heute bestimmt auch nicht bewegt werden. Es würde ein anstrengender Tag werden.

Vielleicht lag es an der Müdigkeit oder aber an der Tatsache, dass Celia versuchte, mit den Übersetzungen des Hörbuchs mitzukommen und dabei auf das Radio schaute. Sie wusste natürlich von der Autobahnauffahrt und dass davor eine sehr scharfe Kurve kam, in der man leicht in den Gegenverkehr kommen konnte.
Doch um diese Uhrzeit am morgen rechnete sie nicht mit viel Verkehr. Es war Wochenende, kurz nach neun Uhr morgens und die Sonne schien heute keine Lust zu haben, hinter den Wolken hervorzukriechen. Die Autofahrer schliefen bestimmt noch alle.

Am Ende kam ihr auch kein Auto entgegen, sondern ein LKW. Celia rieb sich müde über die Augen und schaute schlafgetrunken geradeaus, stellte sich gerade vor, wie sie heute Abend bereits mit Benny in der Wanne liegen könnte, da fielen ihr für einen Sekundenbruchteil die Augen zu.
Ein lautes Hupen ließ sie aus ihrer Müdigkeit erwachen, als Scheinwerfer auf sie zurasten. Sie war in die Gegenfahrbahn geraten und dazu noch viel zu schnell. Keine Chance, dass sie noch in ihre Spur zurückkam.
Während Celia in einem Reflex den Lenker herumriss und auf die Bremse trat, um die Kollision zu verhindern und von dem Führerhaus zerquetscht zu werden, hatte sich der LKW-Fahrer schon für ein hartes Bremsmanöver entschieden, um sie nicht wie ein Spielzeugauto von der Straße zu fegen. Celia riss den Lenker herum, ihr Auto wurde seitlich vom LKW erfasst, sie spürte den harten Aufprall, der ihr die Luft aus den Lungen presste, das Fahrzeug drehte sich um die eigene Achse, knallte gegen die Leitplanke und rutschte über die Straße. Dann wurde alles schwarz.


Jokers little MoonlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt