Kapitel 7: Albträume und Geheimnisse

11 2 0
                                    

Mitten in der Nacht riss mich ein Albtraum aus dem Schlaf. Die Erinnerungen an das Attentat kamen in einem brutalen, wirbelnden Strom zurück. Flammen, Rauch, Schreie - alles vermischte sich zu einem endlosen Horror. Ich wachte schweißgebadet auf, mein Herz raste und meine Atmung war schwer.

Unfähig, wieder einzuschlafen, entschied ich mich, ins Bad zu gehen, um mich zu beruhigen. Die Dunkelheit des Flurs war beruhigend still, doch als ich das Licht im Badezimmer einschaltete, fühlte ich mich plötzlich schwach. Mein Kopf pochte, und ich musste mich am Waschbecken festhalten, um nicht zu stürzen.

Plötzlich überkam mich eine Welle von Übelkeit und Schwäche, und ich sank auf den Boden. Tränen liefen über meine Wangen, und ich kämpfte gegen die Verzweiflung an, die sich in mir breit machte. Alles fühlte sich zu viel an - die Einsamkeit, die Gefahr, die ständige Angst.

In diesem Moment hörte ich eine vertraute Stimme. "Y/N?" Gojos Stimme war leise, aber besorgt. Ich hob den Blick und sah ihn im Türrahmen stehen, seine Augen durch die Dunkelheit hindurch auf mich gerichtet.

"Ich... ich hatte einen Albtraum," stammelte ich und versuchte, mich zusammenzureißen.

Gojo kniete sich neben mich und legte eine Hand auf meine Schulter. "Es ist okay," sagte er sanft. "Du bist hier sicher. Niemand wird dir etwas tun."

Ich wollte stark sein, wollte die Tränen zurückhalten, aber die Last der letzten Tage war zu groß. Ein leises Schluchzen entkam mir, und Gojo zog mich in eine Umarmung. "Lass es raus," flüsterte er. "Es ist in Ordnung."

Seine Worte durchbrachen meine letzten Verteidigungsmechanismen, und ich ließ die Tränen frei fließen. Für einen Moment konnte ich die Stärke vergessen, die ich immer vorgetäuscht hatte. In Gojos Armen fühlte ich mich sicher und geborgen, als ob nichts Schlimmes mehr passieren könnte.

Nachdem die Tränen versiegt waren, half mir Gojo auf die Beine und führte mich zurück ins Wohnzimmer. "Setz dich," sagte er sanft und reichte mir ein Glas Wasser. "Du musst dich beruhigen."

Ich nahm einen Schluck Wasser und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Da war etwas, das ich ihm sagen wollte - die Wahrheit über meine Mission. Ich wollte ihm erklären, warum ich wirklich hier war, warum ich mich in Gefahr befand. Doch die Angst, ihn zu verlieren, hielt mich zurück.

"Gojo, ich muss dir etwas sagen," begann ich zögerlich, meine Stimme immer noch schwach.

Er sah mich aufmerksam an, sein Blick durchdringend und besorgt. "Was ist es, Y/N?"

Die Worte blieben mir im Hals stecken. Ich wollte ihm vertrauen, wollte, dass er wusste, was mich wirklich bedrückte. Doch die Furcht, dass er mich danach anders sehen könnte, ließ mich verstummen. "Ich... ich habe Angst," sagte ich stattdessen.

Gojo setzte sich neben mich und nahm meine Hand. "Du bist nicht allein," sagte er fest. "Was auch immer es ist, wir werden es zusammen durchstehen."

Seine Worte gaben mir einen kleinen Funken Hoffnung, doch das Geheimnis lastete schwer auf meinem Herzen. Vielleicht würde ich eines Tages den Mut finden, ihm die ganze Wahrheit zu erzählen. Aber für den Moment war es genug, zu wissen, dass ich jemanden an meiner Seite hatte, der mir half, die Dunkelheit zu ertragen.

"Versuch, etwas zu schlafen," sagte Gojo schließlich. "Ich werde hierbleiben, falls du mich brauchst."

Ich nickte und legte mich wieder hin, dankbar für seine Gegenwart. Während ich langsam in einen unruhigen Schlaf glitt, wusste ich, dass ich einen Freund gefunden hatte, der mir vielleicht helfen konnte, die Last meiner Geheimnisse zu tragen.

Gojo x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt