Kapitel 8: Eine bedrohliche Erinnerung

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Die nächsten Tage verbrachte ich damit, mich zu erholen und Kraft zu sammeln. Gojo war eine ständige Quelle der Unterstützung, doch ich wusste, dass ich nicht ewig bei ihm bleiben konnte. Die Schule rief, und ich musste mich meiner Mission stellen, auch wenn ich mir wünschte, alles hinter mir lassen zu können.

Als ich am Morgen wieder zur Jujutsu High ging, fühlte sich alles fast normal an. Die vertrauten Gesichter, die Geräusche des Campus - es war beruhigend. Doch tief in mir brodelte eine Unruhe. Die Erinnerung an das Attentat und die immer präsente Bedrohung durch meine Mission ließen mich nicht los.

Während ich über den Campus ging, passierte es. Mitten auf dem Weg, wie aus dem Nichts, stand plötzlich Mahito vor mir. Sein bösartiges Grinsen und die unheimliche Aura ließen mir das Blut in den Adern gefrieren.

"Y/N," sagte er süffisant. "Schön, dich wiederzusehen."

Meine Kehle schnürte sich zu. Ich hatte gehofft, dass ich ihm nicht mehr begegnen würde, dass ich irgendwie unbemerkt weitermachen könnte. Doch hier stand er, und die Erinnerung an meine Mission traf mich wie ein Schlag.

"Was willst du, Mahito?" fragte ich, meine Stimme zittrig, aber entschlossen.

Er trat näher, und ich konnte den Hass in seinen Augen sehen. "Ich wollte nur sichergehen, dass du deine Mission nicht vergisst. Du bist nicht hier, um Freunde zu finden oder ein normales Leben zu führen. Vergiss das nicht."

Mein Herz raste. Die Angst kroch in mir hoch, aber gleichzeitig spürte ich einen Funken von Widerstand. "Ich... ich will das nicht mehr tun," stammelte ich. "Ich will diese Mission nicht mehr ausführen."

Mahito lachte, ein kalter, grausamer Klang. "Du glaubst, du hast eine Wahl? Du bist nur eine Spielfigur in diesem Spiel, Y/N. Und du weißt, was passiert, wenn du dich weigerst zu spielen."

Seine Drohung hing schwer in der Luft. Ich wusste, dass er Recht hatte. Die Konsequenzen meiner Weigerung wären verheerend, nicht nur für mich, sondern auch für die Menschen um mich herum. Doch der Gedanke, weiterhin für seine Ziele missbraucht zu werden, war unerträglich.

"Warum tust du das?" fragte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

Mahito trat noch näher, sein Gesicht nun nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. "Weil es Spaß macht," sagte er leise. "Weil es eine Macht gibt, die du dir nicht einmal vorstellen kannst. Und du, Y/N, bist ein Schlüssel zu dieser Macht."

Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen, doch ich zwang mich, sie zurückzuhalten. "Ich werde nicht mehr für dich arbeiten," sagte ich fest. "Ich werde einen Weg finden, dich zu stoppen."

Mahitos Grinsen verschwand, und sein Gesicht wurde zu einer Maske aus Kälte. "Dann wünsche ich dir viel Glück," sagte er. "Aber bedenke, was auf dem Spiel steht. Du bist nicht die Einzige, die leiden wird."

Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand genauso plötzlich, wie er aufgetaucht war. Ich stand zitternd da, die Angst und Verzweiflung wie eine schwere Last auf meinen Schultern. Was sollte ich tun? Wie konnte ich dieser Hölle entkommen?

In diesem Moment spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mich um und sah in Gojos besorgtes Gesicht. "Alles in Ordnung?" fragte er sanft.

Ich wollte ihm alles erzählen, ihm von der Mission und Mahitos Drohungen berichten. Doch die Angst, ihn zu verlieren, hielt mich zurück. "Ja," log ich, meine Stimme brüchig. "Es ist nur... viel auf einmal."

Gojo musterte mich mit seinen durchdringenden Augen, als wüsste er, dass ich nicht die ganze Wahrheit sagte. Doch er nickte nur und zog mich sanft in eine Umarmung. "Du bist nicht allein, Y/N. Egal, was passiert."

Seine Worte gaben mir einen Funken Hoffnung. Vielleicht würde ich einen Weg finden, aus diesem Albtraum auszubrechen. Doch für den Moment musste ich weitermachen, musste stark bleiben. Und vielleicht, nur vielleicht, würde Gojo mir helfen können, den Kampf zu gewinnen, der noch vor mir lag.

Gojo x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt