Kapitel 18

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* TILL *

Erschöpft und schwer atmend lehne ich mich an die nassen Fliesen in der Dusche.

Die kühle Wand an der Haut meines erhitzen Körpers zu spüren ist eine Wohltat.

Mein Blick ruht auf Aurora, die zu meiner Überraschung und Freude glücklich und zufrieden aussieht.

Gerade, als ich auf sie zugehen möchte, meldet sich das Babyphone, das ich auf dem Waschtisch abgestellt habe und Felicity's Weinen ist zu hören.

"Unsere Tochter hat definitiv ein perfektes Timing!" sagt Aurora lachend und möchte aufstehen. Aber ich lege meine Hand auf ihre Schulter und gebe ihr einen Kuss.

"Lass nur Liebes, ich gehe schon."

Ich trete aus der Dusche, schlinge mir ein Handtuch um die Hüften und gehe zu meiner Tochter.

"Hey Kleines, ist ja gut, Daddy ist da." versuche ich sie zu beruhigen und nehme diesen kleinen, perfekten Menschen in meine Arme. In dem Moment, wo ich sie fest an meine Brust lege, hört sie auch schon auf zu schreien.

Gemeinsam gehe ich mit ihr die Treppe herunter und in die Küche, um ihr ein Fläschchen fertig zu machen. Während der Wasserkocher vor sich hin blubbert, denke ich an die Zeit nach Teddy's Geburt. Ich muss grinsen, denn wenn ich daran denke, wie unbeholfen ich bei Teddy war, ist das jetzt bei Felicity die reinste Routine geworden. Immerhin habe ich es geschafft, den Inhalt der Flasche nicht so dick anzurühren, dass er nicht trinkbar ist. Aurora hat damals so gelacht, als mir das bei Teddy passiert ist.

Das waren noch Zeiten, in denen wir glücklich waren. Bevor ich all das zerstört habe!

Ich muss unbedingt mehr Druck bei meinen Detektiven machen, damit sie endlich herausfinden, was wirklich vorgefallen ist! Obwohl ich befürchte, ich werde wohl damit leben müssen, dass sie nichts finden und wohl wirklich alles der Wahrheit entspricht.

Mit Felicity im Arm, setze ich mich auf die Couch und gebe ihr das Fläschchen, während ich sie bewundernd anstarre. Sie ist das totale Ebenbild ihr Mutter. Diese süße Stupsnase, die zarten Bäckchen und die wundervollen Lippen. Glücklicher könnte ich im Moment nicht sein. Meine Frau und mein Sohn im oberen Stockwerk zu wissen und meine Tochter im Arm zu halten.

"Wir werden zusammen bleiben, dafür werde ich sorgen! Das verspreche ich dir mein kleiner Engel."

Ich lege den Hinterkopf auf der Rückenlehne der Couch ab, schließe die Augen und genieße einfach nur die Ruhe und Geborgenheit meiner Familie.

Ich brauche nicht allzu lange, bis ich eingeschlafe und mich in einer Art Traumsequenz wiederfinde...

"Mr. Warner... Mr. Warner?" dröhnt Veronikas piepsige Stimme durch die Sprechanlage in meinem Büro.

"Was?!" blaffe ich zurück. Etwas verunsichert und vermutlich eingeschüchtert von meiner schroffen Stimmlage fragt sie.

"Ähm... ist alles in Ordnung bei Ihnen?"

"Ja! Ist das alles, was Sie wissen wollten?" antworte ich genervt und verdrehe dabei die Augen.

"Nein Mr. Warner. Aber Sie haben nicht reagiert, da habe ich mir Sorgen gemacht." gesteht sie kleinlaut.

Ich bin so in die Abrechnungen vertieft, dass ich offenbar nicht mitbekommen habe, dass Sie bereits des längeren versucht mich zu erreichen.

"Was wollen Sie Veronika? Kommen Sie auf den Punkt. Ich bin beschäftigt, das sollten Sie eigentlich wissen!"

Ich kann nicht dafür, aber diese Frau geht mir einfach nur auf die Nerven. Ich kann nicht freundlich zu ihr sein. Aber die Zeit und Lust eine neue Assistentin einzustellen fehlen mir im Moment.

Die Macht seiner Augen 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt