Kapitel 2

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Ich wache in einem feuchten Raum auf. Es ist dunkel, durch den kleinen Spalt am Boden fällt zu wenig Licht um sehen zu können. Wo bin ich? Ich versuche aufzustehen, gebe es jedoch gleich wieder auf, in dieser Dunkelheit würde ich mich eher verletzen als einen Weg nach draußen zu finden. Etwas rasselt, sobald ich mich bewege, Ketten. Wer auch immer mich hierher gebracht hat, hatte mich in Ketten gelegt und zwar gründlich. Ich spüre das kalte Metall an meinem Hals, sowie an meinen Armen und Beinen. Wie konnte ich eigentlich so dumm sein? Zu glauben, dass ich nach ein paar Metern sicher vor den königlichen Soldaten bin, ist bescheuert! Was für ein Anfängerfehler! So wie's aussieht sitze ich hier fest.
Ich bin mir nicht sicher ob ich das richtig gehört habe, aber irgendwer kommt in meine Richtung. Die Schritte sind nur schwer zu hören, sie werden abgedämpft von der Tür vor mir. Ein Schlüssel dreht sich in einem Schloss und quietschend öffnet sich die Tür. Ich kneife meine Augen zusammen, um etwas erkennen zu können. Das einzige, das ich sehen kann, sind schemenhafte Umrisse einer Person. Es dauert eine Weile, aber, mit der Zeit gewöhnen sich meine Augen an die Helligkeit und ich kann die Person vor mir erkennen. Ein Mann, von mittlerem Alter, hockt vor mir und grinst. Er hat tiefschwarzes Haar, eine blasse Haut, rubinrote Augen und das Auffälligste, er hat ein Tattoo am Hals. Eine Schlange die sich, wie es scheint, um seinen Hals windet. „Na, gut geschlafen?", sein grinsen wird breiter, „Kannst froh sein, dass ich dich vor den Soldaten retten konnte". „Gerettet? Ich liege in Ketten", entgegne ich mit einer etwas rauen Stimme. Ein Lächeln, er lächelt, aber warum? „Interessant, ich mag dich. Komm mit", er erhebt sich und verlässt den Raum. „Hey, warte, wie soll ich mich bitte in den Ketten -", noch bevor ich meinen Satz beenden kann, lösen sich die Kette auf. Verwirrt stehe ich auf: „Warum?" Es scheint ihn nicht zu interessieren, was ich gefragt habe und läuft weiter. Er führt mich durch dunkle, Kerker ähnliche, Gänge. „Wohin gehen wir?", frage ich ihn. Wieder ignoriert er mich.
Nach etlichen Gängen, Treppen und Türen, kommen wir in einen hellen, mit Rubinen geschmückten Raum. Das Licht, dass durch die Fenster strahlt, wird von den Rubinen reflektiert und erhellt die sonst, etwas schlichtere schwarze Einrichtung. Es ist atemberaubend schön. „Gefällt es dir, Chrysanthemen Teufel?", ich erstarre, Chrysanthemen Teufel, der Name den mir die Tageszeitung gegeben hat. Da keiner weiß, oder wusste, wer für die Morde verantwortlich ist, gaben sie dem Mörder einen Namen und die Chrysanthemen, die ich immer zurück lasse, haben sie inspiriert. Nur sollte keiner wissen wer ich bin! „Hast du geglaubt, dass es niemand weiß?", Ich spüre seinen Atem an meinem Ohr. „Wer bist du und was willst du von mir?", frage ich forsch, da er weiß wer ich bin, muss ich auch nicht wirklich höflich zu diesem Mann sein. Schließlich war er es bis jetzt auch nicht. „Da ist jemand wohl mit dem falsche Fuß aufgestanden. Na gut ich erzähl dir was du wissen willst.", er macht es sich entspannt auf einem Sofa bequem, „Mein Name ist Victor Scale und ich brauche dich für einen Mord."

Die Blumenbotschaften: Todesbotschaft mit ChrysanthemenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt