Victor und Jack warten bereits auf mich, als ich das Anwesen verlasse. Dieses Mal habe ich nicht wie gewöhnlich ein rotes Kleid an, das half die Blutflecken zu vertuschen, nein, dieses Mal war mein Kleid weiß. Die Farbe wird es mir später erschweren mein Opfer, auf gewohnte Weise, umzubringen. Für diesen Abend musste ich umdenken, weil ein gewisser Schwachkopf nicht an das Blut gedacht hat, dass bei einem Attentat aus dem Körper des Opfers kommen könnte. Wer denkt da nicht mit? Ich schaue auf, während ich auf die, von Victor bereitgestellte, Kutsche zugehe. Jack hält mir die Tür auf: „ Mylady." Mit einer Handbewegung lädt er mich ein einzusteigen. Eigentlich ist er gar nicht so schlecht, er erinnert mich ein Wenig an Az. Genau Az, meine Familie, das letzte bisschen, das ich noch hatte. Wie komme ich darauf Jack mit Az zu vergleichen? Niemand wird Az und die Anderen ersetzen können. Die lustigen Abende, die Planung für einen neuen Anschlag, das Erzählen von alten Legenden aus Robs Heimat, jenseits der Mauern unseres Landes, all das wird es nicht mehr geben. Traurig sehe ich aus dem Fenster der Kutsche, dieser Auftrag ist einmalig, oder? Was mache ich wenn ich keine Attentäterin mehr sein will? Wie wird es weitergehen? „Was ist los? Hast du Schiss?", grinsend beäugt mein Gegenüber mich. „Nein, wieso sollte ich welche haben?", die Kälte in meiner Stimme scheint ihm nicht zu entgehen, da er mich nun neugierig mustert. „Wie ich sehe hat Mylady zwei Seiten", Jack macht eine Pause, „Die ausgebildete Kämpferin und eine Seite, die ich besonders mag, den Teufel, der den ewigen Schlaf bringt." Er legt den Kopf schief und sein Grinsen wird breiter. Ich muss zugeben, so fein angezogen sieht er nicht schlecht aus. Er wäre eine perfekte Ablenkung. Bei dem Gedanke muss ich lächeln, vielleicht ist er doch zu etwas gut. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Jack verwirrt den Kopf schüttelt: „Ich werde dich nie verstehen, nicht war kleiner Teufel?" „Nein wirst du nicht. Das haben nur wenige geschafft und alle sind jetzt tot", er mag es amüsant finden, bei einem Ball zu erscheinen, für mich ist es das nicht. Ab dem Zeitpunkt, an dem wir dort angekommen, bis zu unserer Rückkehr, ist für mich keine Zeit für Späße. Jetzt fängt alles an. „Gut, wir haben einiges vor. Gehen wir alles noch einmal durch, bis wir ankommen", erwähne ich streng. Als Reaktion von Jack Ernte ich ein genervtes Stöhnen.
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Die Blumenbotschaften: Todesbotschaft mit Chrysanthemen
FantasyEin junges Mädchen, dass um ihr Leben kämpft. Eine Gruppe die gegen das Regime vorgeht. Ein zusammenbrechendes Land. Ein schmaler Grad zwischen Loyalität und Verrat, der zu bröckeln droht. Wird sie das Land vor dem Untergang bewahren oder ihn herbei...