Kapitel 7

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Der restliche Teil der Fahrt verlief gar nicht so schlecht. Jack murrte öfter mal, dass er keine Lust habe den Plan durchzugehen oder etwas zu erledigen. Ehrlich gesagt habe ich auch nichts anderes erwartet, nicht jeder kommt mit Plänen zurecht. Az hatte auch seine Probleme damit und wollte ständig etwas ändern. „Hey, was ist los kleiner Teufel?", Verwunderung spiegelt sich in Jacks Augen, während er mich ansieht. Ich schüttel nur den Kopf und wende mich dem großen, prunkvoll geschmückten Eingang, des Tution Anwesens, zu. Es ist ein großes und schönes Anwesen, jedoch kann es nicht mit dem Schloss mithalten. „Jack, wie gut kennst du den Baron?", wende ich mich an ihn. Er kratzt sich am Kopf: „Nicht sonderlich gut. Er soll ein gieriges Arschloch sein und regelmäßig Sklavinnen kaufen und foltern. Mehr weiß ich auch nicht." Verwundert wende ich meinen Blick wieder zum Anwesen: „Gehen wir rein. Den heutigen Abend wirst du nicht so schnell vergessen." „Ich hoffe doch, Mylady", er ist viel zu nah, was ist nur mit diesen Männern los? Ich drücke ihn weg und bekomme als Antwort darauf nur ein enttäuschtes Murren. Die Tür der Kutsche wurde von einem Diener der Tutions geöffnet. Er ist für die Verhältnisse, eines Dieners in diesem Land, viel zu gut gekleidet. Es wirkt gestellt. Jack, der bereits ausgestiegen ist, hält mir seine Hand hin, um mir aus der Kutsche zu helfen. Sein Grinsen dabei entgeht mir nicht, er scheint es zu genießen. Warum auch immer.
Von innen ist das Anwesen noch prunkvoller eingerichtet und dekoriert. Allerdings glaube ich nicht, dass es nach dem Ball noch lange so aussehen wird. Wie erwartet hat der Baron wichtige Handelspartner und Bekannte eingeladen, nur die Königsfamilie nicht. Es ist seltsam, da das Königshaus dafür bekannt ist auf jedem Ball aufzutauchen oder zu jedem Ball eingeladen zu werden. Ich kann es ihnen nicht verübeln, schließlich haben sie ein wichtiges Familienmitglied verloren. „Lady LaRose! Wie schön sie hier zu sehen, wie geht es euch?", eine ältere Frau steht direkt vor mir. Gräfin Raven, eine Bekannte von mir. Na ja eher von Lady LaRose, meinem Decknamen, den für meine Aufträge verwende. „Sehr gut, und wie geht es ihnen Gräfin?", ich setze ein erfreutes Lächeln auf, um überzeugender zu wirken. Die Gräfin fächelt sich erfreut mit ihrem Fächer Luft zu: „Gut, danke der Nachfrage! Ist euch auch aufgefallen, dass kein Mitglied der königlichen Familie anwesend ist? Es muss unerträglich für die Königin sein ihren liebsten Sohn zu verlieren. Wusstet ihr, dass nun Prinz Tian zum Thronfolger ernannt werden soll?" Ich zwinge mich dazu zu lächeln. Warum bin ich nicht unter irgendeinem Vorwand gegangen? Wenn das so weitergeht erzählt sie mir morgen noch von dem Tratsch, den sie irgendwo aufgeschnappt hat. Ich sehe mich vorsichtig um, neben der Gräfin sind auch sehr hohe Tiere des Königreiches anwesend. „Ihr habt sicherlich von den Gerüchten gehört oder? Der Margraf Hutson soll zurückkehren...", sie redet und redet. Das wird nie ein Ende haben, aber wie sagt man so schön: The Show must go on!

Die Blumenbotschaften: Todesbotschaft mit ChrysanthemenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt