Ich schleiche durch die dunklen Gassen der Stadt. In den Häuser brennt nur noch teilweise Licht, die meisten sind schon ins Bett gegangen. Wer jetzt noch in den Gassen rumläuft, ist entweder betrunken oder lebensmüde. Lebensmüde, so könnte man mich nennen, es würde sogar passen. Keiner würde sich in die Nähe eines Gebäudes trauen, dass von Soldaten des Königs gestürmt wurde. Ich halte mich in den Schatten, versuche keine lauten Geräusche zu machen, es ist zwar fast niemand mehr wach, jedoch ist das Risiko da erwischt zu werden.
Glücklicherweise wurde ich auf meinem Weg nicht entdeckt oder verfolgt. Das Gebäude vor mir, sah vor ein paar Tagen noch besser aus. Es macht mich traurig, dieses schöne Gebäude, so verwahrlost zu sehen.Die Tür quietscht, als ich sie öffne. Sie hängt schief und die Türklinke liegt auf dem Holzboden vor mir. Der Tisch, an dem Rob immer saß, ist umgestoßen worden, Gläser liegen in Scherben auf dem Boden, die Tageszeitung, von dem Tag, ist in Fetzen gerissen worden und inmitten dieses Chaos steht eine Vase mit einer weißen Rose. Die weiße Rose, wer auch immer sie hierher gebracht hat, ist sich ihrer Bedeutung bewusst. Ich laufe vorsichtig durch den Raum, ins Hinterzimmer, im Vergleich dazu ist das vorherige Zimmer aufgeräumt. Das Hinterzimmer gleicht einem Schlachtfeld, überall liegen Scherben von Gläsern und Flaschen, Holzsplitter von Tischen und Stühlen. An der Wand sind Spuren von Feuer, und Kerben von scharfen und spitzen Gegenständen. Seltsamer Weise sehe ich nirgendwo eine Leiche, oder ähnliches liegen. Es passt nicht zu den königlichen Soldaten Leichen zu beseitigen, sie lassen sie meistens als Warnung liegen. Es gäbe noch die Möglichkeit, dass keiner von ihnen gestorben ist. Nein, das ist absurd! Es wird Zeit, ich sollte gehen. Schnell drehe ich mich um und verlasse das Haus. Die weiße Rose geht mir jedoch nicht mehr aus dem Kopf.
Ich konnte nicht einfach so gehen, nicht ohne ihnen etwas da zu lassen. Vor der Türschwelle des Hauses liegt jetzt eine einzige Chrysantheme. Wenn Morgen früh die Soldaten kommen um Wache zu halten, um darauf zu achten, dass keine Menschenseele das Haus betritt, werden sie die Chrysantheme finden und wissen, dass ich hier war. Ich schaue in die Richtung des Anwesens. Es ist nicht mehr weit, von hier bis zum Scale Anwesen, nur noch ein paar Gassen durchqueren und ich bin da. Leise und zügig laufe ich weiter, immer noch ist keine Menschenseele zu sehen. Das ist gut, sehr gut. „Hey Teufelchen, wie war dein Ausflug?", fragt mich eine Stimme aus den Schatten. Scheiße! Woher wusste er wo ich bin? Lächelnd drehe ich mich um: „Fury! Wie kommt's?" Er tritt aus dem Schatten und steht direkt vor mir. Seine goldenen Augen scheinen zu leuchten, während er auf mich herab schaut. „Weißt du, ich wollte einen kleinen Spaziergang machen und bin zufällig am Haus der Kristalle vorbei gekommen. Du warst dort und hast deine Markierung hinterlassen, warum?" Fragend lege ich den Kopf schief. Haus der Kristalle? Was meint er? „Wir sollten zurück, meinst du nicht auch Teufelchen?"
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Die Blumenbotschaften: Todesbotschaft mit Chrysanthemen
FantasíaEin junges Mädchen, dass um ihr Leben kämpft. Eine Gruppe die gegen das Regime vorgeht. Ein zusammenbrechendes Land. Ein schmaler Grad zwischen Loyalität und Verrat, der zu bröckeln droht. Wird sie das Land vor dem Untergang bewahren oder ihn herbei...