Kapitel 2

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Seufzend griff Naruto nach dem Jacket und streifte es sich über die Schultern. Die obersten Knöpfe seines weißen Hemdes hatte er offen gelassen, sodass seine Versiegelungsmale zu erkennen waren. Der Blonde krämpelte die Ärmel des Jackets bis zu den Ellbogen hoch, bevor er nach einer dunkelroten Krawatte griff und sie sich locker um den Hals band. Er hatte zwar die Anweisung bekommen den Anzug zu tragen, aber was er daraus machte war immer noch seine Sache. Naruto hasste diese förmliche Kleidung, die er sowieso nur bei Führungen tragen musste und entschied sich deshalb immer für eine lockere Gestaltung seines Outfits. Kiba hatte er oft wie ein gestriegeltes Zirkuspony durch die Gegend stolzieren sehen. Sein Freund sah mit den zurückgegelten Haaren, dem glatt gebügelten Anzug und der schwarzen Fliege aus, wie eine schlechte Cosplay Adaption von James Bond. Naruto musste immer lachen, wenn Kiba dann einige Zitate aus den Bond Filmen raushaute.Bei dem Gedanken daran musste Naruto schmunzeln. Er sah auf die kleine Komode in seinem Badezimmer und griff nach einem Paar Fuchsohren, die an einem dünnen Haarreif befestigt waren. Er setze sie sich auf, bevor er das Kondenzwasser auf dem Spiegel wegwischte und sich darin betrachtete. Die Fuchsohren hatten beinahe die selbe Farbe wie seine Haare, was die Täuschung fast perfekt machte. Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare, bis sie wild auf seinem Kopf verteilt waren und der Haarreif vollends verschwunden war. "Du siehst tierisch gut aus, Junge." raunte er schräg grinsend seinem Spiegelbild zu. Dabei entblößte er seine Eckzähne, auf denen er sich Fangzähne geklebt hatte. Er erinnerte so an eine Mischung aus Fuchsdämon und Vampir. Ja, so konnte er die Besucher heute Abend begrüßen, ohne sie zu Tode zu erschrecken und trotzdem klar zu machen, dass sie lieber ein wenig Abstand halten sollten. Die meisten Menschen hatten Angst vor Andersartigen, was Fluch und Segen sein konnte. Einerseits betatschten einen die Leute nicht unaufgefordert und andererseits wurde man oft genug mit stechenden Blicken erdolcht. Naruto übernahm gern die Führungen. Er hatte kein Problem damit, wenn ihn die Leute begafften und durch sein doch eher süßes Auftreten (,das nicht nur den Fuchsohren zuzuschreiben war,) konnte er die Leute eher dazu bringen, sich mit ihm zu unterhalten und so einiges Trinkgeld abzustauben. Die Mädchen, die oft in den Gruppen waren, waren immer besonders spendabel, wenn Naruto ein Foto mit ihnen machte oder ihnen einen Kuss schenkte. Es war schon oft vorgekommen, dass ein Mädchen bei einem Kuss auf die Wange ihren Kopf schnell nach vorn gedreht und so einen Kuss auf die Lippen erhaschen konnte. Für Naruto war das ein netter Bonus für seine Arbeit und bei hübschen Mädchen war auch oft genug er es, der den Kopf im letzten Moment drehte. An manchen Tagen sprang auch schon mal mehr, als ein Kuss für ihn heraus und Naruto würde lügen, wenn er behaupten würde, dass er hübsche Mädchen von der Bettkante stoßen würde.

Ein Blick auf den kleinen Wecker in seinem Bad ließ ihn aufschrecken. In nicht mal mehr fünf Minuten würden die Besucher auftauchen und um Einlass auf das Gelände bitten. Schnell sprang der Uzumaki in Richtung Tür, schaltete das Licht aus und schlüpfte in die dunklen Chucks, bevor er ins Freie trat und die Tür versperrte. Schnellen Schrittes eilte er in Richtung Eingangstor. Es war bereits dunkel und auf dem Weg zu den Besuchern entfachte Naruto einige Fackeln, die links und rechts den Hauptweg säumten. Vor dem Tor befanden sich bereits einige Besucher, die sich mehr oder weniger laut unterhielten. Naruto hörte ihnen eine kurze Zeit zu, bevor er sich gegen das schwere Eisentor stemmte, um es aufzudrücken. Alle Gespräche verstummten bei dem lauten Quietschen des alten Tores. Naruto grinste schief, als er die erschrockenen Gesichter der Menschen sah. Das wird ein guter Abend. Kicherte er in seinem Inneren. Schnell ließ er den Blick über die Gruppe schweifen. Es waren insgesammt 15 Besucher gekommen, die eine Karte am Vormittag gekauft haben mussten. Sofort fielen ihm zwei Mädchen in seinem Alter auf Japp, ein verdammt guter Abend. Meldete sich sein Inneres und Naruto musste noch breiter grinsen. Neben ihnen stand ein Junge mit schwarzen Haaren, der gelangweilt in seine Richtung sah. Zu der Gruppe gehörten noch vier Paare in unterschiedlichem Alter und ein kleines Mädchen mit blonden Locken, das an jeder Hand ihre Großeltern hielt. "Guten Abend, Gute Nacht und ein herzliches Willkommen in meinem bescheidenem Heim" rief Naruto mit kräftiger Stimme und verbeugte sich überschwänglich. Als er sich wieder aufrichtete, stemmte er die Hände in die Hüfte und beugte sich etwas nach vorn. "Seid ihr sicher, dass ihr in dieser Nacht durch unsere kleine Stadt schlendern wollt? Immerhin ist es Vollmond." Mit der linken Hand deutete er in den Himmel, an dem der Mond hell und rund schien. Ein Nicken ging durch die Gruppe. "Dann," Naruto zupfte lässig an seiner Krawatte, ehe er weiter sprach. "Sollte ich euch mit einigen Regeln betraut machen." Blitzschnell stellte er sich hinter die beiden Mädchen und rief laut: "Regel Nummer eins!" alle zuckten bei seiner Lautstärke zusammen, was Naruto ein Gefühl der Überlegenheit verlieh. Er liebte dieses Gefühl und machte sich immer einen Spaß daraus, seine 'Opfer' in den verschiedensten Situationen zu erschrecken. "Fast niemals und unter gar keinen Umständen irgendetwas oder irgendwen an." sagte er laut, beugte sich dann etwas zu den Mädchen herunter und sagte etwas leiser, aber immer noch für alle verständlich "Es sei denn ihr werdet dazu aufgefordert." Er zwinkerte den beiden zu, ehe er sich wieder vor die Gruppe stellte. Die beiden kicherten und steckten die Köpfe zusammen. "Regel Nummer zwei! Wollt ihr Fotos machen?" Fragend sah er in die Runde. Wieder erhielt er ein Nicken. "Dann fragt mich gefälligst vorher." giftete er seine Gäste gespielt böse an. Er leckte sich über die Lippen bevor er wieder sein schiefes Grinsen aufsetzte. "Und Regel Nummer drei!" er hielt drei Finger in die Höhe, stellte sich vor den Eingang und breitete die Arme aus. " Habt eine Menge Spaß. ... Besonders euch beiden." er nickte in Richtung der Mädchen, die leicht rot wurden. Der Junge neben ihnen verdrehte bloß die Augen und ging in einem gewissen Abstand den beiden hinterher. Naruto machte den Eingang frei und schleuste die Besucher durch das Tor, bevor er es mit einem laute Knall wieder schloss. Er sah noch einmal zu den beiden Mädchen. Die eine hatte blonde, mittellange Haare, war einen halben Kopf kleiner als er selbst und trug eine dunkelgrüne Lederjacke. Die andere hatte langes dunkelbraunes Haar, war gut einen Kopf kleiner als ihre Freundin und trug eine schwarze Jacke. Sie waren beide relativ dünn und Naruto konnte sich nicht entscheiden, welche von beiden er attraktiver fand. Er beschloss, während der Führung ein bisschen zu flirten und herauszufinden, zu welcher der beiden dieser Miesepeter gehörte, der auf nichts in Narutos Ansprache reagiert hatte. Nicht einmal genickt hatte dieser Emo, als Naruto seine Fragen gestellt hatte.

Er führte die Gruppe den Hauptweg entlang, zeigte ihnen die Container und versuchte ihnen weiß zu machen, dass sie in einem der großen Metallboxen noch einige Besucher der letzten Tour, die sich nicht an die Regeln gehalten hatten, aufbewahrten, um sie bei einem großen Festmahl zu verspeisen. Einige Paare wurden etwas bleich um die Nasenspitze, die Großeltern beteuerten ihrer Enkelin, dass Naruto Unrecht hatte und die beiden Mädchen lachten nur belustigt. Der Junge hinter ihnen schaute die beiden einfach nur gelangweilt an. Der Typ störte Naruto. Solange er da war, konnte er sich nicht an die beiden Mädchen ran machen und das wäre die reinste Verschwendung, echt jetzt. Dann viel ihm endlich etwas ein, den Jungen loszuwerden. Er führte die Gruppe zu den Wohnwagen, bis sie vor einem kleinen Wagen standen, in dem fahles Licht durch die Gardinen nach draußen schien. "Hier sind wir bei einer Kollegin von mir. Sie ist eine der gefährlichsten und unberechenbarsten Geschöpfe dieser Freakshow." Naruto wisperte so verständlich wie möglich und zog den Kopf ein, als aus dem Inneren des Wohnwagens ein Scheppern zu hören war. Sakura hatte die Versiegelung scheinbarr etwas zu gut überstanden. Sie war immer noch besonders aggressiv. "Will einer von euch sie besuchen?" Er sah in die Gruppe, doch keiner machte Anstalten, sich zu melden. Perfekt. "Du da!" Er zeigte direkt auf den schwarzhaarigen, der immer noch unbeeindruckt bei den Mädchen stand. " Du scheinst mir ein sehr mutiger Kerl zu sein, warum gehst du nicht mal Sakura-chan besuchen?" schnell stand er hinter dem Jungen, der etwas größer als er war und schob ihn an seinen Schultern Richtung Tür. "Auf so einen Kinderkram lass ich mich nicht ein." sagte er, während er sich geschickt aus Narutos Griff drehte. Naruto zog eine Augenbraue in die Höhe, grinste schief und ließ die Hände sinken. " Hast du etwa Angst?" fragte er herausfordernd, erhielt aber nur ein "Pfft." als Antwort. "Ach komm schon Sasuke. Sei nicht so ein Spielverderber und geh in diesen verdammten Wohnwagen." Rief plötzlich die Blondine aus der Gruppe, ebenfalls mit einem Grinsen auf den Lippen. Ein kurzer Augenkontakt zwischen den beiden Bekannten und 'Sasuke' erklomm seufzend die zwei Stufen vor dem Eingang des Wohnwagens. "Wie du willst. Aber pass ja auf Yui auf, klar?!" drohend hob er den Zeigefinger, aber Blondie ließ sich nicht beirren und warf dem Schwarzhaarigen eine Kusshand zu, bevor sie zum Abschied winkte. Naruto konnte sein Grinsen nicht zurückhalten, er hatte das Gefühl, dass seine Mundwinkel reißen müssten, aber er konnte seine Freude einfach nicht zurückhalten. Das Problem hatte sich fast von selbst gelöst, jetzt hatte er endlich freie Bahn. "Na los, rein da!" Scheuchte der Uzumaki den Schwarzhaarigen und wies auf die Tür vor ihm. Kurz nachdem er hinter der Tür verschwunden war, schob Naruto Eine Eisenstange unter die Türklinke. Dann drehte er sich wieder zu der kleinen Gruppe, die gespannt auf die Tür starrte. Naruto klatschte in die Hände, bevor er von der Treppe sprang und durch den kleinen Pulk ging. "Wir sollten jetzt unsere Führung fortsetzen. Ich habe bedenken, dass die Eisenstange Sakura-chan lange aufhalten wird." Er ging zurück auf den Hauptweg, die Besucher folgten ihm schnellen Schrittes, als aus dem Inneren des Wohnwagens wildes Geschrei drang. Naruto konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Du bist echt ein Fuchs, Naruto. Shikamaru hätte sich keinen besseren Plan ausdenken können. Und jetzt zu deiner Belohnung. Er sah zu den beiden Mädchen, die schräg hinter ihm liefen. Er verlangsamte etwas sein Tempo und quetschte sich zwischen die beiden. "Nächster Halt: Die Gehege unserer tierischen Mitarbeiter. Ich hoffe, hier trägt niemand ein all zu penetrantes Parfum, das könnte unangenehm werden." Naruto lachte laut, als er die bleichen Geschichter seiner Gäste sah, dann legte er seine Arme um die Schultern der beiden Mädchen und sah mit einem schiefen Grinsen von der einen zu anderen. " Keine Sorge, ich pass jetzt auf euch auf." Er zwinkerte den beiden Mädchen zu, die leise kicherten. "Womit haben wir das denn verdient?" fragte die Brünette lachend. Naruto beugte sich zu ihr herunter, bis seine Lippen nur noch Zentimeter von ihrem Ohr entfernt waren. "Zwei so hübsche Mädchen würde ich hier nie ohne Begleitung rumlaufen lassen." raunter er ihr zu "Nicht einschlafen, Leute!" rief er dann laut der Gruppe hinter ihnen zu. "Oder ich hetze euch unseren Hundenarr mit seinem Bruder auf den Hals." Er lachte und zog die beiden Mädchen näher an sich. Der Geruch von Erdbeeren stieg ihm in die Nase. Er drehte sich zu Blondie und beugte sich so nah an ihren Hals, das seine Nasenspitze ihre warme Haut berührte. Sie zuckte leicht bei der Berührung zusammen. "Schreckhaft, was?" kicherte Naruto, bevor er sich wieder aufrichtete. Ja, das würde noch ein lustiger Abend werden.

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