Kapitel 6

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Die Scheinwerfer blendeten Naruto. Das laute Klatschen und Johlen der Zuschauer schmerzte in seinem Kopf. Ein Ruck an seinem Halsband ließ ihn zurücktaumeln. "Reiß dich zusammen, Bastard." zischte Kabuto . der Blonde nickte kaum sehbar und ließ die Show beginnen. Er Knurrte, bleckte die Zähne, während er von Kabuto durch die Manege geführt wurde. Shikamaru beobachtete das Geschehen aufmerksam. In der Mitte des Käfigs blieben Naruto und Kabuto stehen. Der Blonde wankte etwas, hatte Schwierigkeiten zu stehen. Als Kabuto ihn von hinten schubste fiel er auf die Knie, die gefesselten Hände in den Dreck gedrückt und den Kopf hängen lassend. Er hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen und das wurde auch nicht besser, als Kabuto seinen Kopf anhob und ihn grinsend ansah. Kabuto legte eine Hand auf die Stirn des Uzumakis, mit der freien Hand formte er ein Handzeichen und rief "lösen!" Narutos Haut kribbelte, es fühlte sich an, als ob tausende Kakerlaken über seinen Körper krabbelten. Das Kribbeln verschwand und wurde durch einen stechenden Schmerz ersetzt. Schreiend krümmte sich der Blonde, kämpfte innerlich gegen die Kraft an, die ihn zu verschlingen drohte. Er raufte sich die Haare, riss sich sogar ein paar Strähnen aus, die vor ihm zu Boden fielen. Seine Fingernägel verformten sich zu Krallen, mit denen er sich Kopfhaut und Gesicht aufkratzte. Seine Zähne wuchsen, ähnelten immer mehr dem Gebiss eines Raubtiers. Die tief blauen Augen färbten sich rot und seine Puppillen verwandelten sich in senkrechte Schlitze. Es begann leise zu zischen, als sich eine rote Wolke um Narutos Körper bildete. Sie erinnerte an Lava, hier und da platzen Blasen und die Wolke waberte zäh um den gekrümmten Körper. Dort, wo die Wolke Narutos Wunden berührte, stieg Dampf auf und verschloss diese. Die Wolke bildete lange Ohren und eine Rute, die der eines Fuchses ähnelte. Die Handschellen verbrannten einfach. "Meine Damen und Herren, der Fuchsjunge!" rief Kabuto grinsend. Er hatte sich vom Manegenrand eine Peitsche besorgt, mit der er nun in der Luft rumfuchtelte. Als er Naruto traf, quiekte dieser wie ein Hund auf. "Steh auf!" befahl Kabuto und traf den Uzumaki erneut mit der Peitsche. "Warum lässt du dir das gefallen?" donnerte Kuramas Stimme. "Wehr dich doch endlich, Bengel! Ich leihe dir meine Kraft." bot der Fuchsdämon an, doch Naruto schüttelte nur den Kopf und kämpfte sich auf die Beine. Kabuto zielte mit der Peitsche auf Narutos Füße und der Blonde begann von einem auf das andere Bein zu hüpfen. "So ist gut! Tanze, Bastard. Tanze!" rief Kabuto über das Klatschen der Zuschauer hinweg. "Verammt, wehr dich endlich oder ich werde es tun!" schrie Kurama schon fast. Naruto überrollte ein weiterer Kraftschub, der ihn aufkeuchen ließ, ein zweiter Schwanz bildete sich und Naruto fiel zurück auf die Hände, die nun wie seine Füße zu Raubtierartigen Pranken verformt waren. Nein. Hauchte der Uzumaki innerlich. Er stand am Rande seiner Kräfte, lange würde er diese Schmerzen nicht mehr aushalten können. Bittend sah er zu Kabuto, der bloß nochmal mit der Peitsche ausholte und ihn mitten im Gesicht traf. Jaulend sprang Naruto zurück, presste sich an die Gitterstäbe, gefolgt von Kabuto. Hilfesuchend wanderte sein wilder Blick durch die Tribühnen und blieb schließlich an bekannten schwarzen Irden hängen. Er trug einen Mantel und hatte sich die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, doch das tiefe schwarz erkannte Naruto selbst jetzt. Er saß zwischen den Zuschauern und beobachtete gebannt das Geschehen. "Verdammt, Naruto jetzt wehr dich endlich!" wiederholte Kurama energisch, aber Naruto konnte nur noch mit dem Kopf schütteln. "Dann mach ich das!" eine weitere gewaltige Schmerzwelle durchfuhr Naruto, der zu kreischen begann. Ein dritter Schwanz rollte sich aus und aus dem Kreischen schwand alles menschliche. Erschrocken sprang Kabuto von dem Uzumaki weg. Hautfetzen lösten sich von Naruto und verbrannten in der Roten Wolke. Unter seiner Haut kam eine Schwarz- rote Masse zum Vorscheinen, die Narutos Haut immer weiter auffraß. Als die Masse ihn endgültig eingenommen hatte, formten sich seine Augen zu weiß leuchtenden Kreisen und als sich der vierte Schwanz bildete, brach ein Sturm im Zelt aus. Das Geschöpf, das einmal Naruto gewesen war, holte mit seiner Pranke aus und schlug nach Kabuto, der gegen die Gitterstäbe krachte und zu Boden sank. Die Zuschauer begriffen langsam, dass das Geschehen vor ihnen nicht mehr zur Aufführung gehörte. Einige begannen zu schreien, die nächsten versuchten sich durch den Sturm zu kämpfen, der an den Körpern der Menschen riss. Dabei fielen Besucher zu Boden und wurden von den nächsten panischen Leuten überrannt. Die Zeltplane schlug gegen das alte Gerüst, das bei jedem Schlag erzitterte. Die Besucher drängelten sich an den viel zu kleinen Eingängen Schreie und Rufe nach Angehörigen mischte sich mit dem Lärm um sie herum. Der Junge mit dem Umhang war ebenfalls zu Boden geworfen worden. Langsam zog er sich an einer der Lehnen hoch und starrte erschrocken in den Käfig. Das Monster wollte gerade auf Kabuto zuspringen, als sich schwarze Hände um den Tierähnlichen Körper wickelten. Naruto knurrte kehlig, als er die Hände bemerkte, die ihn bewegungsunfähig machten. Shikamaru stand am Käfiggitter und hielt mit zitternden Händen ein Handzeichen. Schweiß lief ihm über die Stirn aber er grinste zufrieden. Der Körper des Geschöpfs bebte und die Schattenhände verloren etwas ihren Halt. "Alle müssen raus hier!" schrie Shikamaru hinter die Manege und sofort wurden von außen Löcher in die Zeltplane geschnitten, durch die sich die Zuschauer quetschten. Die Schattenhände rutschten immer weiter von dem Monster, das sich langsam, Schritt für Schritt nach vorn kämpfte. "Verdammt." zischte Shikamaru. Nicht mehr lange und er würde die Schattenfesseln auflösen müssen... Und das wäre Kabutos Tod, das stand fest. In diesem Moment lösten sich die dunklen Hände auf und das Monster sprang auf sein Opfer zu, die Pranke zum Schlag ausgeholt. Die Krallen sausten hinab und Shikamaru kniff die Augen zusammen. Er wollte das Massaker nicht sehen, das Naruto gerade anrichtete. Ein Jaulen ließ ihn aber die Augen wieder aufreißen. Ein Junge mit schwarzen Haaren stand vor Kabuto und parierte Narutos Schlag mit seinem Kusanagi. Die Klinge fraß sich tief in den Arm des Monsters, woraufhin es erschrocken seine Pranke zurückzog. Erst knurrte es, dann sprang es auf den Jungen zu, der geschickt auswich und sein Schwert im Rücken seines Angreifers versenkte. Wie ein nasser Sack fiel das Wesen zu Boden und rührte sich nicht mehr. Der Sturm legte sich und Ruhe nahm das Zelt ein. Die Besucher waren alle geflüchtet, bis auf Kabuto, Shikamaru, Naruto und dem Jungen war niemand mehr da. Die Schwarz-rote Masse löste sich langsam auf und gab Naruto wieder frei. Seine Haut war völlig verbrannt, die Wunden, die von dem Schwert des Schwarzhaarigen stammten, klafften in Narutos Körper, tränkten seinen nackten Oberkörper mit Blut. "Verdammt, das war jetzt echt knapp." seufzte Shikamaru und ließ sich auf den Boden fallen. "Danke." der schwarzhaarige nickte bloß und verstaute sein Kusanagi wieder. "Sag mal, wer bist du?" der Junge setzte sich die Kapuze wieder auf und drehte sich zum Nara. "Ich bin ein Freund von Naruto." sagte er mit seiner dunklen Stimme. Ein Stöhnen lenkte die Aufmerksamkeit der beiden auf Kabuto, der sich langsam wieder aufrichtete. Seine Brille hatte einen Sprung, saß schief auf seiner Nase. Mit dem Handrücken wischte er sich Blut aus dem Mundwinkel. Sein Blick flog durch den Raum, bis er an Narutos leblosen Körper hängen blieb. "Ich bring ihn um!" murmelte er und ging auf den Uzumaki zu "ich bring ihn um, diesen verdammten Bastard!" schrie er jetzt und rannte auf den Blonden zu. Kabuto holte gerade mit dem Griff der Peitsche aus, als sich der Junge ihm in den Weg stellte und die Peitsche mit der bloßen Hand stoppte. "Ich sag dir eins." knurrte er. " Krümmst du ihm noch ein Haar, bringe ich dich um." das Sharingan seiner Augen blitzte gefährlich, während sie Kabuto fixierten. Der stolperte einige Schritte zurück und fiel zu Boden. "Ich nehme ihn und dich mit." er nickte in Shikamarus Richtung. Der Schwarzhaarige drehte sich um und hob Naruto hoch. Hilflos hing der in seinen Armen. Ohne noch ein Wort zu sagen ging der Junge erst aus dem Käfig und dann aus dem Zelt, gefolgt von Shikamaru.

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