Kapitel 5

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Shizuka hatte Recht gehabt. Die 'Zelle', von der Itachi geredet hatte, war einfach ein Zimmer im zweiten Stock gewesen, dessen Zimmertür man verschlossen hatte. In dem Raum befand sich ein Schreibtisch, ein Kleiderschrank, mehrere kleine Komoden, in denen Bücher standen und ein Bett, direkt unter einem großen Fenster. Sogar ein eigenes Bad hatte dieses Zimmer, das fast drei mal so groß war, wie das von Yui. Gelangweilt lag Naruto auf dem frisch bezogenen Bett. Die Beine hatte er übereinander gelegt, seine linke Hand ruhte unter dem blonden Schopf. Mit der rechten warf er immer wieder ein Stück Seife in die Luft und fing sie auf.verrückter Haufen. Grummelte Naruto innerlich und warf erneut das Seifenstück in die Luft. Unter dem Fenster ertönte monotones Rauschen von vorbei ziehenden Autos, Kinder lachten, Menschen unterhielten sich auf dem Gehweg, der an der viel befahrenden Straße entlang führte. "Ich muss zurück, echt jetzt." murmelte Naruto, fing die Seife und setzte sich auf. Sein Blick wanderte zu der verschlossenen Tür, dann durch den Raum bis zum Fenster. Willst du da wirklich wieder hin? Ertönte eine Stimme in Narutos Kopf und entschlossen nickte er. Der Uzumaki stand auf und öffnete das Fenster. Es klackte lauter, als er es erwartet hatte und sah erschrocken zur Tür. Als sich nichts tat, seufzte Naruto erleichtert und lehnte sich aus dem offenen Fenster. Ganz schön hoch.... Stammelte er, bevor er seinen Fuß auf das Fenstersims stellte und langsam nach draußen kletterte. Neben dem Fenster verlief eine Regenrinne, an die sich der Blonde nun klammerte. Vorsichtig rutschte Naruto nach unten, bis er am Ende des Rohrs, circa zwei Meter über dem Boden baumelte. Naruto kniff die Augen zusammen und ließ die Regenrinne los. Der Aufprall auf seinen Füßen ließ ihn zur Seite kippen "Autsch!" quengelte der Uzumaki auf dem Gehweg.
"Ähm... Ist... Alles in Ordnung mit dir?" fragte eine leise Stimme und Naruto sah hoch in das Gesicht eines Mädchens. Sofort sprang er auf und kratzte sich am Hinterkopf. "Na klar, haha. Mir gehts gut."lachte er verlegen. Er musterte kurz das Mädchen vor ihm. Die war relativ klein, hatte lange schwarze Haare und.... Weiße Irden? Verwundert blieb Narutos Blick bei ihren großen, milchigen Augen haften. Unter seinem Blick wurde das Mädchen rot und sah beschämt zur Seite. "Oh entschuldige! Ich wollte nicht unhöflich sein." erklärte sich Naruto und hielt abwehrend die Hände vor seinen Körper. "Schon...okay." flüsterte das Mädchen und sah leicht zu Naruto, der sie entschuldigend anlächelte. "Naruto?" ertönte es aus dem Zimmer über sie, begleitet von lautem Klopfen. Oh shit! Erschrocken sah er zum offenen Fenster, dann zu dem Mädchen. "Darf ich dich ein Stück begleiten?" fragte er schnell, wartete aber nicht auf eine Antwort, sondern zog das Mädchen einfach hinter sich her. Als Sasuke sich aufgebracht aus dem Fenster lehnte und den Gehweg absuchte, waren Naruto und das Mädchen bereits hinter der nächsten Ecke verschwunden.

Eine Weile liefen die beiden schweigend neben einander her. Das Mädchen hatte nur kurz erwähnt, dass sie etwas einkaufen müsse und Naruto hatte sich angeboten ihr beim Tragen zu helfen. "Wie heißt du eigentlich?" fragte Naruto, als sie in der Salatabteilung standen und das Mädchen zwei Tomatenbündel beäugte. "H-Hinata." stotterte sie leise und wurde schon wieder rot. "Nett, dich kennen zu lernen. Ich bin Naruto." grinsend hielt er ihr die Hand hin. "Ich weiß." murmelte das Mädchen kaum hörbar. "Was?" fragte Naruto nach, doch Hinata schüttelte den Kopf und lächelte Naruto an, als sie zögerlich nach seiner Hand griff. "Ach... Nichts." stellte sie klar und legte beide Bündel Tomaten in den Einkaufswagen.
An der Kasse bezahlte Hinata, während Naruto nach den Tüten griff und am Eingang auf das Mädchen wartete. "Wo jetzt hin?" fragte Naruto interessiert und das Mädchen deutete nach links. Wieder liefen sie schweigend den Weg entlang. Für Naruto war die Stille einfach unerträglich. Verzweifelt zerbrach sich der Blonde seinen Kopf, bis ihm endlich etwas einfiel, um dieses peinliche Schweigen endlich zu brechen. "Sag mal." begann er und das Mädchen musterte ihn aufmerksam mit ihren seltsamen Augen. "Was würdest du tun, wenn man dich bitten würde jemanden bei der Rettung der Welt zu helfen?" Hinata kicherte leise. "Ich mein das ernst." empörte sich der Uzumaki spaßeshalber. Hinata legte ihren Zeigefinger an die Lippen, schielte leicht nach oben. "Ich denke, ich würde der Person helfen." sagte sie schließlich. Naruto sah sie verwundert an. "Selbst, wenn du dafür jemanden töten müsstest?" das Mädchen zögerte kurz bevor sie nickte. "Ich denke schon." sagte sie und lachte leise. "Worüber du dir Gedanken machst." kicherte sie und Naruto kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Das fiel mir nur grad so ein." meinte er und richtete den Blick wieder nach vorn. Als er ein bekanntes Eisentor sah, blieb Naruto kurz stehen. "Ich muss hier rein." sagte er an Hinata gerichtet. Die nickte etwas enttäuscht, als Naruto ihr die Tüten in die Hand drückte und loslief." Man sieht sich." grinste Naruto über die Schulter hinweg und hob die linke Hand, bevor er hinter dem Eisentor verschwand, eine schüchtern lächelnde Hinata zurück lassend.

Projekt Mugen TsukuyomiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt