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So hatte ich mir ein eventuelles Wiedersehen nicht vorgestellt. Ganz so erfreut war ich jetzt auch nicht, da ich nicht wusste, wie ich mich fühlen sollte. Wut war es nicht, weshalb ich eben nicht wusste, was ich fühlte. Damals grenzte es schon an Liebe, naja es war eher ein kleiner Crush, aber wie konnte man Kenan nicht hübsch finden. Immer wenn wir in der Stadt unterwegs waren, starrten ihn die Mädels an und ich bekam diese komischen Blicke ab. Ich gehe von Eifersucht aus, was ich auch verstand. Aber hinter Kenan verbirgt sich mehr als nur ein hübsches Gesicht.

Überfordert mit der ganzen Situation, beschloss ich einfach zu gehen.

"Aye, Aylin.... Aylin!", rief mir Sara hinterher, doch ich ging einfach weiter. Auf dem Weg zur Umkleide packte mich jemand am Handgelenk und drehte mich um.

"Können wir reden?"

Da stand er direkt vor mir und sah in mein verschwitztes Gesicht. Ich löste mich von seinem Griff und verschenkte die Arme.

"Nein, nein, ich will nicht reden." brachte ich gerade so heraus.

"Aylin bitte, ich möchte dir das alles nur erklären."

Diese verdammten, schönen Augen machen mich fertig.

"Ich weiß, ich habe es verkackt und es tut mir so Leid, dass ich mich nicht bei dir gemeldet habe, aber ich musste mich auf das Training konzentrieren."

Ich wusste, dass er das sagen würde. Eigentlich müsste er mich so gut kennen, um zu wissen, dass ich niemals zwischen ihm und seiner Karriere stellen würde. Zumindest dachte ich das.

"Du bist so vorhersehbar." Somit drehte ich mich wieder um und ging Richtung Umkleidekabine.

"Hör zu, ich verstehe, dass du sauer bist auf mich, aber ich habe dich vermisst und' weiter kam er nicht, da ich mich umdrehte und ihn ansah. Dies hatte er nicht erwartet, weshalb er gegen mich rannte, jedoch schnell wieder ein paar Schritte zurückging.

"Das ist die Mädchenumkleide, du darfst hier nicht rein", sagte ich kalt und knallte ihm die Tür vor seinem Gesicht zu. Ich setzte mich auf die Bank und konnte nicht anders als zu weinen.

Ich hatte ihn doch auch so sehr vermisst und ich wünschte, ich hätte ihn jetzt umarmen können. Doch mein Ego ließ dies natürlich nicht zu und es war so bescheuert von mir, jetzt zu weinen. Schnell wischte ich meine Tränen weg und duschte mich kurz bevor ich mich umzog. Als ich rausging, stand Kenan nicht mehr da und ich war froh darüber. Mir gingen so viele Gedanken durch den Kopf und ich konnte nicht mehr klar denken. In schnellen Schritten verließ ich das Schulgelände und ging Richtung Auto.

Zu Hause angekommen, schmiss ich meine Tasche in irgendeine Ecke und legte mich auf mein Bett. Ich verband mein Handy mit meinem Lautsprecher und machte ein Lied von Jazeek an. Ich starrte die Decke an und dachte über Kenan nach. Er sah noch besser aus, als ich ihn das letzte Mal sah, obwohl ich bezweifelte, dass dies möglich war.

Eigentlich wollte ich bei unserem Treffen ihm erzählen, dass ich Gefühle für ihn hatte, jedoch kam es nie dazu. Er erzählte mir, dass er Kontakt mit einem Mädchen hatte und sie war das komplette Gegenteil von mir. Sie war groß und hatte schöne, lange blonde Haare und von ihrer perfekten Figur will ich erst gar nicht anfangen. Ihn heute wiederzusehen, löste alte Gefühle wieder aus, die ich nicht zulassen wollte. Auch wenn ich mir selber immer sagte, dass ich über diese ganze Sache hinweg war, belog ich mich die ganze Zeit selber. Bis zu dem Zeitpunkt, als er völlig aus meinem Leben war. Es hatte mir erleichtert, ihn zu vergessen, obwohl dies nicht völlig ging. Jedes Mal, wenn ich durch die Stadt ging und an gewissen Stellen vorbeiging, wo wir oft gemeinsam waren, musste ich an ihn denken. Ich fragte mich immer, ob er auch an mich denken musste.

Nach einiger Zeit hörte ich, wie meine Mutter hereinkam.

"Du bist noch wach?", fragte sie mich mit einem grinsen und betrat mein Zimmer.

Ich richtete mich auf und sie setzte sich zu mir.

"Ja, ich wollte dich noch sehen." meinte ich zu ihr.

"Ist alles okay? Du siehst aus, als hättest du viel in deinem schönen Kopf."

Sie wusste immer, wenn was los war. Trotz all ihrer eigenen Probleme und Sorgen nahm sie sich Zeit für meine Angelegenheiten.

"Ich habe Kenan heute wieder gesehen ..." Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen.

"Wo denn?"

"Ich war heute beim Training und er kam mit einem Freund in die Halle. Es war sehr komisch."

Sie sah mich an und sagte nichts und wartete, bis ich weiter redete.

"Er wollte mit mir reden, doch ich wollte einfach nicht. War das falsch?"

"Nein, wenn du nicht mit ihm reden willst, dann ich das völlig in Ordnung. Er ist zwar ein guter Junge und ich mag ihn sehr, aber es war nicht okay, dass er dich alleine gelassen hat. Und das, ohne etwas zu sagen."

Ich nickte nur mit dem Kopf und wischte mir meine Tränen weg.

"Magst du ihn noch immer?", fragte sie auf einmal.

"Nein, dafür ist mein Ego zu groß."

"Ach mein Schatz ... du bist immer noch verletzt, was ich verstehe. Und obwohl er Fehler gemacht hat, solltet ihr reden, wenn du so weit bist. Und wenn du wirklich nie wieder mit ihm reden willst, dann ist das so. Zwing dich zu nichts." meinte sie und stand auf. Sie strich mir über meine Haare und sagte, dass sie mich lieb hatte. Somit verließ sie mein Zimmer. 

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Hey Leute <3 

Dieses Kapitel ist bisschen langweilig ig aber es wird besser hihii

Yeşil GözlümWo Geschichten leben. Entdecke jetzt