4

166 6 1
                                    

Nach langem saßen meine Mutter und ich wieder zusammen und aßen etwas. Dies hatten wir nicht mehr gemacht, seitdem mein Vater weg war.

"Schmeckt dir das Essen nicht?", fragte meine Mutter und nahm einen Schluck von ihrem Wasser.

"Nein, es schmeckt gut, wie immer. Ich habe nur keinen großen Hunger." meinte ich und spielte mit meinem Gemüse wie ein kleines Kind.

"Geht es um die Klausur von heute oder liegt es an einem gewissen grünäugigen Jungen?", fragte sie grinsend. Manchmal benahm sie sich wie ein Teenager. Könnte sein, dass dies der Grund war, wieso wir so eine enge Beziehung hatten. Meine Mutter war der entspanntere Elternteil und war oft wie eine beste Freundin. Mein Vater war da eher das Gegenteil. Kurz bevor er ging, hatte er den Vogel abgeschossen. Er wurde oft sehr schnell wütend und rastete komplett aus. Und das bei den kleinsten Dingen. Vielleicht war es ja auch gut, dass er nicht mehr hier war.

"Er war heute in der Uni und wir haben kurz geredet. Minas Freund hat uns alle zu seiner Feier eingeladen und er wird auch da sein."

"Ich hoffe, du gehst da hin. Leb mal bisschen im Hier und Jetzt." Diese Frau macht mich echt verrückt manchmal, aber sie hatte recht. Ich hatte mich ganz aufs Studium und aufs Training konzentriert.

"Ja, ich werde hingehen. Aber nur Mina zur Liebe, nicht für Kenan."

Meine Mama schien mir nicht ganz zu glauben, aber sagte auch nicht viel dazu. Nach dem Essen räumte ich die Küche auf, da meine Mama Spätschicht hatte und schon losmusste. Ich ging dann schnell duschen und ging, nachdem ich fertig war, in mein Zimmer, wo ich Musik anmachte und anfing, mich zu schminken. Die Mädels schrieben ununterbrochen in unsere Gruppe und diskutierten, was sie anziehen wollten. Ich meinte, dass ich ein grünes Kleid anziehen würde, und ich legte mein Handy wieder weg.

Als ich fertig mit allem war, nahm ich meine Tasche und ging zu meinem Auto. Falls es dazu kommen sollte, dass ich doch trinke, würde ich mir einfach einen Uber rufen. (Disclaimer: Haltet euch von Alkohol fern, Leute, bringt nichts und tut euch auch nicht gut).

Bei Sara angekommen, schrieb ich ihr, dass ich da war und sie kam auch schon nach einigen Minuten raus und stieg ins Auto.

"Ich bin soooo gehyped. Ich hoffe, mein Crush kommt heute auch." meinte sie und suchte ein Lied aus.

"Er wird bestimmt da sein. Und hoffentlich sprichst du ihn an", sagte ich mit einem Grinsen und konzentrierte mich auf die Straße.

"Ich denke, dass ich mich trauen werde und wenn er mich korben sollte, dann ist es sein Verlust."

"So und nicht anders."

Nach 15 Minuten kamen wir auch schon an und sahen die Mädels.

"Ahhh ihr seht alle so super aus omg. Kommt rein." quietschte Mina und wir gingen in Merts Haus rein.

Die laute Musik ließ den Boden vibrieren. Es waren mehr Leute da als gedacht und es hatten sich kleine Gruppen gebildet, die irgendetwas miteinander redeten, was jedoch nicht hörbar war. Auf dem Weg, uns Getränke zu holen, blieb mein Blick bei jemandem hängen. Er hatte meine Präsenz auch schon wahrgenommen. Seine Haare saßen wie immer perfekt und sein Outfit passte wie die Faust aufs Auge. Wieso musste er denn immer so gut aussehen?

Wir sahen uns einige Zeit nur an, bis ich von Sara weggezogen worden bin, da sie unbedingt tanzen wollte. Wir bewegten uns passend zum Beat und wir sangen zum Text mit.

"Omg, da ist er. Was soll ich machen?" fragte meine beste Freundin mich.

"Los, geh rüber zu ihm, sprich ihn an." ermutigte ich sie. Sara nickte und richtete ihr Kleid, bevor sie zu ihm ging. Sie war schon ganz niedlich, wenn sie einen Crush hatte. Da ich nicht alleine dastehen wollte, stellte ich mich zur Wand und sah sie an, wie sie versuchte, mit ihm zu flirten und es schien zu funktionieren.

"Das Kleid steht dir." kam es von der Seite, weshalb ich mich in die Richtung der Stimme drehte. Es war Kenan. Er nahm einen Schluck von seinem Getränk und sah mich an.

"Danke", sagte ich kurz und verdrehte die Augen.

"Du bist immer noch sauer, oder?", fragte er. Ist er dumm oder tut er noch so?

"Natürlich bin ich das, was denkst du denn? Dass ein Kompliment reicht und alles sei dir verziehen?" Langsam wurde ich wirklich wütend.

Ich ging weg, nahm eine Flasche Weißwein und ging raus in den Garten. Ich setzte mich auf die Stufen und nahm einen Schluck. Es verging einige Zeit, bis noch jemand rauskam. 



----------------------------

Heyyy, 

ich war im Urlaub deshalb konnte ich nicht weiterschreiben, aber jetzt bin ich wieder backkk hihihi

Yeşil GözlümWo Geschichten leben. Entdecke jetzt