Mitten in der Nacht vibrierte Azraels Handy auf dem kleinen Tisch neben der Couch. Azrael blinzelte verschlafen und griff nach dem Telefon. Als er den Namen seines Chefs auf dem Display sah, seufzte er leise und richtete sich auf, um Ethan nicht zu wecken.
„Hallo?" murmelte Azrael, seine Stimme noch rau vom Schlaf.
„Michael Winter, hier ist McAllister. Wir haben Neuigkeiten über den Fall. Du musst sofort ins Büro kommen. Wir haben eine neue Spur, und die Sache wird jetzt richtig heiß."
Azrael spürte, wie sich die Anspannung in ihm wieder aufbaute. „Okay, ich bin unterwegs."
Er legte auf und drehte sich zu Ethan um, der ihn jetzt wach und neugierig ansah. „Was ist los, Az?"
„Das war McAllister, mein Boss. Es gibt Neuigkeiten über den Fall. Ich muss sofort los."
Ethan setzte sich auf und sah Azrael ernst an. „Willst du, dass ich mitkomme?"
Azrael zögerte einen Moment und schüttelte dann den Kopf. „Nein, Ethan. Es ist besser, wenn du hier bleibst. Ich will nicht, dass du in Schwierigkeiten gerätst. Du warst auch an dem Abend dabei, und ich will nicht, dass irgendwas auf dich zurückfällt."
Ethan runzelte die Stirn. „Aber Az, wir sind da zusammen drin. Ich will dir helfen."
Azrael legte seine Hand sanft auf Ethans Wange. „Ich weiß, dass du das willst. Aber ich kann das nicht riskieren. Ich brauche dich in Sicherheit. Vertrau mir, okay?"
Ethan seufzte und nickte schließlich widerwillig. „Okay, aber pass auf dich auf. Ich will nicht, dass dir was passiert."
Azrael zog Ethan in eine feste Umarmung. „Versprochen. Ich melde mich, sobald ich was weiß."
Er ging zu seinem Schrank und zog seine Uniform an, überprüfte noch einmal seine Ausrüstung und sein Handy. „Ich muss jetzt los, Ethan. Schlaf weiter, okay? Ich melde mich, sobald ich kann."
Mit einem letzten Kuss verließ Azrael die Lagerhalle und machte sich auf den Weg zum Büro. Die Straßen waren dunkel und still, und seine Gedanken rasten. Er wusste, dass sie nah dran waren, den Fall zu lösen, aber er konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass noch mehr auf dem Spiel stand.
Während er ging, spürte er die Panik in sich aufsteigen. Der Gedanke daran, dass sie vielleicht herausfinden könnten, dass er den Kinderschänder umgebracht hatte, um das kleine Mädchen zu retten, ließ ihm keine Ruhe. Er war auf alles vorbereitet, notfalls auch darauf, sich mit allen Mitteln zu wehren. Die Erinnerung an die Gasse, an das Blut und das schreiende Mädchen, die er gerettet hatte, fluteten sein Bewusstsein.
„Ich werde nicht zulassen, dass sie Ethan da mit reinziehen," murmelte Azrael entschlossen vor sich hin. „Egal, was passiert."
Im Büro angekommen, wurde er von McAllister und einigen anderen Kollegen erwartet. Die Stimmung war ernst und konzentriert. McAllister führte ihn in den Besprechungsraum und schloss die Tür hinter ihnen.
„Wir haben etwas gefunden," begann McAllister und legte eine Mappe auf den Tisch. „Eine Überwachungskamera hat Aufnahmen von der Nacht gemacht, in der die Leiche gefunden wurde. Es sieht so aus, als ob jemand bewusst die Kamera manipuliert hat, aber wir konnten trotzdem einige wichtige Hinweise sicherstellen."
Azrael beugte sich vor und betrachtete die Bilder. Sein Herz setzte einen Schlag aus, als er die verschwommenen Aufnahmen sah. Darauf war er selbst in einem verschmutzten, dunklen Mantel zu sehen, ein blutiges Messer in der Hand. Sein Gesicht war nur zur Hälfte sichtbar. Seine Gedanken rasten, aber er wusste, dass er jetzt vorsichtig sein musste. „Was genau sehe ich hier?" fragte er und spielte den Unwissenden.
McAllister sah ihn scharf an. „Wir glauben, dass das Sie sind, Michael. Die Person auf den Bildern sieht Ihnen sehr ähnlich, und wir haben Fingerabdrücke auf der Leiche gefunden, die mit Ihren übereinstimmen."
Azrael tat so, als wäre er verwirrt. „Ich... ich verstehe das nicht. Ich war in der Nähe des Tatorts, ja, aber ich war nicht daran beteiligt. Es muss ein Fehler sein."
McAllister zog die Augenbrauen zusammen. „Michael, das ist ernst. Sie müssen ehrlich mit uns sein. Wenn Sie etwas wissen, müssen Sie es uns sagen."
Azrael schüttelte den Kopf und hielt an seiner Geschichte fest. „Ich schwöre, ich war nicht dort. Jemand muss meine Fingerabdrücke irgendwie dort hinterlassen haben. Vielleicht wurde ich reingelegt."
McAllister seufzte und lehnte sich zurück. „Das ist eine schwierige Situation. Aber wir müssen das weiter untersuchen."
Er stand auf und ging zur Tür. „Warten Sie hier. Ich hole jemanden, der Ihnen vielleicht helfen kann, sich zu erinnern."
Azrael spürte, wie sein Herz schneller schlug. Wer könnte das sein? Er hatte keinen Plan, was McAllister vorhatte, aber er wusste, dass er sich keine Fehler erlauben durfte. Wenige Minuten später kehrte McAllister zurück, begleitet von einem kleinen Mädchen.
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Mama i'm in Love with a Criminal..💭❤️💔
Детектив / ТриллерIn den düsteren Straßen einer von Armut und Verzweiflung geplagten Stadt, wo der Schrei nach Gerechtigkeit im Gebrüll der Verzweiflung untergeht, bahnt sich eine unheilvolle Allianz an. Azrael, ein undurchsichtiger Mann mit einem düsteren Geheimnis...