Kapitel 7

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Ich schaute auf den Wecker und es war erst halb acht. Aber einschlafen konnte ich jetzt auch nicht mehr. Ich stand raus und schaute aus dem Fenster. Es lag wieder viel Schnee. Ich ging runter in die Küche weil ich Hunger hatte. Es ist bestimmt eh noch niemand wach. Doch als ich in die Küche ging sah ich Niall der grade Cornflakes aß. Ich wollte wieder umdrehen, doch er hatte mich schon gesehen. „Kay-la“, sagte er, „bleib hier“. Ich verdrehte meine Augen und drehte mich wieder um. „Hi“, sagte ich. Ich lächelte kurz aber sah gleich wieder zu Boden. Ich machte mir schnell eine Schale Müsli mit Obst. „Ich, ich glaub ich esse oben“, sagte ich. „Nein, du kannst doch hier“, sagte Niall. Ich atmete tief ein und saß mich dann an den Tisch. Niall sah mich die ganze Zeit an doch ich vermied Augenkontakt. „Kayla, ich kann verstehen dass du sauer bist“, sagte er. Ich schüttelte den Kopf. „Eher traurig und enttäuscht“, sagte ich. Er schaute in seine fast leere Müslischale. „Es tut mir echt leid“, sagte er. „Ich weiß“. „Du hast gestern noch nicht geschlafen?“, fragte er. Ich nickte. „Hab ich mir gedacht“, sagte er. Ich biss auf meine Unterlippe. „Kann nicht wieder alles einfach so sein wie früher?“, meinte er. „Du denkst dass es so leicht geht?“, gab ich zurück, „es wird doch eh nichts mehr so wie damals sein“. Ich stand auf und ließ meine halbvolle Müslischale stehen. Ich ging schnell duschen und zog mich an. http://www.polyvore.com/cgi/set?id=63265626&.locale=de Als ich grade aus dem Bad kam, kam Harry nur mit seiner Unterhose um die Ecke. Ich sah ihn von oben bis unten an und hob meine Augenbraue. „Gewöhn dich dran“, lachte Louis der an ihn vorbeiging. „Gut zu wissen“, sagte ich und musste lachen. „Ich geh raus“, sagte ich. „Was?“, fragte Harry, „was willst du da machen, soll ich lieber mitkommen?“. Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein ich stell schon nichts an“, sagte ich ehrlich. Harry nickte. „Aber sei ja nicht zu lange weg“. „Ja, ja“, sagte ich und ging dann. Als ich an der Küche vorbei ging war Niall immer noch in der Küche mit seinem Handy beschäftigt. Er sah mich an aber sagte nichts. Dann ließ ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen. Ich atmete die winterlich kalte Luft ein. Und ja es war wirklich total kalt. Ich ging dir Straße entlang. Richtung Wald. Den Wald, die Brücke wo ich so viel mit Niall erlebt habe…und wo ich vor ein paar Tagen erst versucht habe mir das Leben zu nehmen. Ich war schon kurz vor dem Wald. Da hörte ich Schritte hinter mir. Sie waren sehr schnell, ich ging eher langsam. Ich drehte mich um und sah Niall. Seine Wangen waren durch die Kälte rot, wie immer. „Du denkst wohl auch dass ich mich wieder umbringe?“, fragte ich und blieb stehen. „Ich wollte nur auch mal an die frische Luft“, sagte Niall. „Ah…ja“, sagte ich unglaubwürdig. Ich grub meine Hände in meine Jackentasche. Es war total kalt. Wir erreichten die Brücke. Haben bis dahin kein Wort miteinander geredet. Ich lehnte mich ans Gelände und schaute runter. „Ich vermisse das alles hier“, sagte Niall. „Ich vermisse Irland, Mullingar, Sean, meine Familie und dich“. Er sah mich an doch ich schaute weiter nach unten. „Seit wann schminkst du dich?“, fragte er dann. „Halbes Jahr nach X-Factor?“, antwortete ich überlegend und sah jetzt zu ihm rüber. „Ich find die ohne Schminke hübscher“, sagte er. „Also sehe ich so hässlich aus?“, fragte ich. „Du siehst immer hübsch aus“, sagte er. Ich gab ein leichtes Lachen raus. Guter Lügner. „Würdest du dein neues Leben gegen dein altes tauschen?“, fragte ich. „Nein“, sagte er sofort, „ich liebe alles was ich mache, es ist das was ich immer werde wollte, nur ich vermisse es hier“. „Verständlich“, sagte ich, „würde ich auch“. „Ich weiß nicht wie ich es wieder gut machen soll“, sagte Niall und drehte sich um mit dem Rücken zum Gelände. Ich drehte mich ebenfalls um aber ging auf die andere Seite der Brücke. „Kannst du eh alles nicht mehr ändern“, sagte ich dabei. Wir standen uns jetzt gegenüber. Er lehnte an der einen Seite des Geländes, ich an der anderen. Die Brücke war aber nicht breit es hätten noch locker ein paar Fahrräder durchgepasst. „Warum haben dich eigentlich alle…gemobbt?“, fragte Niall. „Wir haben uns so lange nicht mehr unterhalten. Ich schmunzelte. „Es fing alles an nachdem du weg warst. Also irgendwann Live Shows. Es kam ein neues Mädchen an unsere Schule. Ashley. Sie kommt aus Amerika. Alle aus meiner Klasse himmelten sie an. Ich aber nicht. Ich fand sie einfach nur eingebildet. Sogar die Jungs fanden sie geil. Und irgendwie habe ich mich mit ihr mal gestritten. Seit dem an hat sie angefangen mich fertig zu machen. Alle machten mit. Alle“, erzählte ich, „dass Jamie mich nur benutzt war eh klar…ich habe mich fast täglich geritzt, es gibt nichts schlimmeres morgens aufzustehen und zu wissen dass man gleich in die Schule fahren muss, wenn du nur den Eingang betrittst und dich alle anstarren, flüstern, kichern. Man fühlt sich wie der Außenseiter in einem der amerikanischen Film. Nur weil ich EINMAL meine Meinung gesagt habe und mich EINMAL mit ihr gestritten habe. Niemand ist perfekt. Aber so was hat gleich mein ganzes Leben ruiniert. Ich hatte niemanden zum Reden. Du warst eh weg. Du hattest das Leben von dem alle noch nicht mal zu träumen wagen. Und ich habe einfach das Leben wovor alle Angst haben. Doch es hat mich noch nicht Mal gekümmert…ich wollte es gar nicht ändern…ich wollte es einfach nur beenden“. Ich schaute traurig nach unten. Endlich habe ich alles einigermaßen rausgelassen und es Niall erzählte. Meine Augen füllten sich mit Wasser und mir liefen einige Tränen über die Wange. Ich fühlte plötzlich seine Hände an meiner Taille. Mit seiner anderen Hand hob er langsam mein Kinn. Er sah mir direkt in die Augen. Schaute auf meine Lippen und biss sich seine Lippen. Er rückte näher zu mir. Ich konnte mir denken was gleich passiert. Dann trafen sich meine Lippen mit seinen Lippen. Erneut. Wie damals. Auf derselben Brücke. Ich legte meine Arme um seinen Hals. Seine Lippen waren weich und warm. Der Kuss ging nicht lange. Er schaut mir wieder in die Augen und strich mir ein paar Tränen weg. Ich ließ mein Kopf in seine Schulter fallen und er streichelte meinen Rücken. „Ich werde immer für dich da sein“, sagte er.

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