Das Milchmädchen

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Die Felder verliefen in trübem Nebel. Die kalte Morgenluft lag schwer und trocken auf den Häusern und der Straße. Ich hielt den Henkel einer weißen Kaffe Tasse und schlürfte lauwarmen Kakau, um den wiederlichen Morgengeschmack aus meinem Mund zu spülen. Tante Ann, noch immer gekleidet in ihrem Pyjama, kochte sich gerade ebenfalls Kaffe. Verschlafen taumelte sie zu mir rüber und setzte sich vor mich. Ihre Brüste sahen vermutlich wieder umwerfend aus und ich hätte einen Ständer davon bekommen, doch ich konnte an nichts anderes denken, als an gestern Nacht. Lea war zwar noch nicht aufgestanden, doch ich hatte keine Ahnung wie wir jetzt noch normal miteinander reden geschweige denn unter einer Decke leben sollten.
...Und hast du schon gepackt?
Fragte Tante Ann mich mit halb offenen Augen. Ich blickte von meiner Tasse zu ihr hoch und signalisierte mit ahnungslos hochgezogen Augenbrauen, dass ich nicht wusste wofür ich hätte packen sollen. Ann sagte:
Bist wohl auch noch etwas müde. Ich meine hast du gepackt für die Übernachtung bei Luan und Luna heute?
Stimmt das war heute, das hatte ich total vergessen.
Nein, noch nicht.
Sagte ich als ich mir die Augen rieb. Tante Ann legte den Kopf schief und sah mich an.
Hast du letzte Nacht nicht gut geschlafen?
Wenn sie wüsste was ich gestern Nacht mit ihrer Tochter gemacht habe. Ich nickte aber bloß und stellte meine Tasse am Holztisch ab. Ich lehnte mich nach hinten und gähnte. Tante Ann griff nach ihrem Kaffee Becher, schob ihren Stuhl an den Tisch und sah auf die Uhr über der Tür.
Oh, es ist fast 8 Uhr, Sophie kommt bestimmt gleich.
Sagte Ann. Ich sah sie an.
Wer ist Sophi...
Ein lautes Glocken Läuten ertönte von Draußen. Ich schreckte hoch. Das Geräusch hatte mir endgültig meine Müdigkeit ausgetrieben. Ich legte meine Handflächen auf die Ohren und und redete Laut über das Geräusch hinweg mit Tante Ann:
Was ist das?
Tante Ann machte irgendwelche Gesten, die ich nicht interpretierten konnte. Ich gab auf sie zu entziffern, ging zur Eingangstür und schob sie auf. Das Geräusch hörte auf und ich spähte in den Nebel hinaus. Barfuß und auf Zehenspitzen stieg ich die Stein Stufen hinunter und meine Füße glitten in das tauversetzte Gras. Ich kniff meine Augen zusammen um im Nebel wenigstens Umrisse erkennen zu können, doch vergeblich. Ich trat vor bis zum Straßenrand und sah sowohl nach links als auch nach rechts die Straße hinauf, in der Hoffnung auf ein fremdes Lebenszeichen, doch plötzlich ertönte eine mädchenhafte Stimme direkt vor mir im Nebel:
Milchlieferung!
Wie bitte?
Fragte ich erstaunt. Aus dem dichten Nebel trat ein Mädchen das ungefähr im selben Alter war wie ich. Sie hatte Schulter lange hellbraune Harre eine süße Stupsnase und sie trug unter einer weiten Latzhose ein weißes Shirt mit schwarzen Kuhflecken. Um den Hals hatte sie eine Kuhglocke geschnürt, die vermutlich der Grund für all den Lärm war und in der rechten Hand hielt sie eine Box mit mehreren Milchflaschen darin.
Ich bringe die Milch vorbei.
Sagte sie und lächelte mich mit vollen Lippen an. Ah, das erklärte natürlich dieses Kuh Outfit. Ich sah auf den Kasten voll Milch, den sie leicht schief hielt, was dazu führte das die Milch bei den unteren Flaschen auslief. Ich deutete mit der linken Hand auf die Box und sagte:
Die Milch.
Oh Nein.
Schrie sie auf und tollpatschig versuchte sie alles irgendwie noch in Ordnung zu bringen. Sie machte keinen sonderlich klugen Eindruck, trotzdem war sie doch recht süß. Ich kniete mich runter und nahm ihr den Kasten ab.
Danke.
Sagte sie erleichternd aufatmend. Dann verzog sie ihr Gesicht zu einer fragenden Maske.
Wohnt hier nicht Ann? Wo ist sie? Wer bist du überhaupt?
Fragte sie mit einem ernsten Tonfall, als hätte sie meine nette Geste von gerade eben schon wieder vergessen.
Ich bin Jonas, ich bin Anns Neffe, ich bin vor ein paar Tagen aus der Innenstadt hierhergekommen.
Verwundert aber glücklich über die Aufklärung sah sie mich an und streckte mir daraufhin ihre Hand entgegen.
Ich bin Sophie.
Ich legte den Milchkasten auf den Boden und umschloss ihre Hand mit meinen Fingern.
Jonas.
Hihi, das weiß ich schon.
Sagte sie sehr erheitert. Sie verhielt sich wirklich sehr kindlich für ihr Alter, dachte ich mir.
Und du lieferst Milch aus?
Ja, meine Eltern haben weiter oben auf dem Hügel eine Kuh-Farm. Sie wollen, dass ich die Milch ausliefere. Sie sagen,... dass ist das einzige was ich kann.
Ein Hauch von Traurigkeit breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie tat mir leid, doch ich wusste nicht was ich sagen sollte. Nach einem Moment der Stille sagte ich ruhig:
Das glaub ich nicht. Bestimmt kannst du ganz viele Dinge ganz toll.
Sie blickte wie ein Welpe hoch zu mir und fragte: Wirklich?
Ganz sicher.
Sie trottete zu mir rüber und umschloss mich mit ihren Armen. Sie presste sich an mich und flüsterte mir leise ins Ohr: Danke, ...zum zweiten Mal.
Ich sah über ihre Schulter ihren Körper hinunter und meine Augen blieben hängen an ihrem großen runden Arsch gehüllt in Jeans Stoff von der Latzhose. Sie ließ mich wieder los und sagte zu mir:
Ann ist die einzige auf dem Land die nett zu mir ist. Ich komme öfter her. Vielleicht treffen wir uns ja morgen wieder.
Sie wurde rot im Gesicht und sagte hastig:
Genießt eure Milch.
Und lief zurück in den Nebel und das letzte was ich von ihr sah war ihr Arsch, wie er auf und ab hüpfte.

Zu Besuch bei Tante AnnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt