Genya + Alina ☀️ Die Verheerte [2]

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FANDOM: shadow & boneSHIP: Alina Starkov & Genya Safin

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SHIP: Alina Starkov & Genya Safin


POV: GENYA

In der Nacht kauerte ich mich auf dem Deck zusammen. Kälte durchdrang meine Kleidung und Blut klebte in den Stoffresten. Die offenen Wunden brannten unangenehm und hielten mich wach.

Das Schiff des Dunklen glitt lautlos über die See. Die kühlen Gewässer der Knochenrinne lagen weit hinter uns und ich ahnte, dass wir den Hafen von Novokribirsk ansteuerten - jedenfalls das, was von der Handelsstadt nach der Ausdehnung der Schattenflur noch übrig blieb.

Es begann zu regnen. Das Wasser spülte die Blutflecken vom Deck, als wären sie nie dort gewesen. Ich kauerte mit angezogenen Beinen auf dem Boden und als der Morgen anbrach, war ich durchgefroren. Halbherzig rüttelte ich an den Ketten an meinen Fußgelenken, aber sie blieben unnachgiebig und erinnerten ständig daran, seine Gefangene zu sein. Ironischerweise war ich das schon immer gewesen - mit und ohne Fesseln.

Ivan brachte eine spärliche Mahlzeit und ein Glas Wasser. Die wulstigen Wunden in meinem Gesicht spiegelten im silbernen Tablett, auf dem der Teller stand. Entsetzt starrte ich mich selbst an, bis ich den Anblick nicht länger ertrug und das Tablett wütend wegschleuderte.

Am Nachmittag erhellte gleißendes Licht den Himmel. Alina trainierte mit dem neuen Kräftemehrer. Besorgt starrte ich hinauf, wo das Licht tanzte. Alinas Fähigkeiten faszinierten jedes Mal aufs Neue, aber der Dunkle durfte ihre Macht keinesfalls erhalten. Ich erinnerte mich an die gemeinsame Flucht, die ich ihr in Aussicht stellte. Ein teuflischer Plan. Ein Plan, der nicht existierte - jedenfalls nicht so, wie Alina glaubte. Ich brachte es nicht übers Herz, ihr die bittere Wahrheit anzuvertrauen. Wieder eine Lüge, wieder ein Betrug. Darin war ich gut. Vergebung verdiente ich nicht und doch hoffte ich auf ihr reines, unverdorbenes Herz.

•••

Die Sonne verschwand hinter dem Horizont und der Walfänger Sturmhonds dümpelte in den Gewässern vor dem Hafen Novokribirsks. Sanfte Wellen wiegten das Schiff hin und her und rauschten leise.

Ich zählte die Minuten. Resigniert nahm ich einen tiefen Atemzug. ,,Verzeih mir, Alina. Ich hatte keine andere Wahl", hauchte ich gebrochen. Die Träne, die im Anschluss über meine Wange kullerte, ließ ich gewähren.

Es knarrte. Ich konnte Bewegung bei den Stufen ausmachen, die zu mir nach oben führten. Kurz darauf erschienen vier verhüllte Gestalten, die es sehr eilig zu haben schienen. Eine von ihnen riss die Kapuze vom Gesicht und fiel mir in die Arme. Alina.

Erleichtert erwiderte ich die Umarmung und genoss die wohltuende Wärme, die von ihr ausging. ,,Wie hast du die Freibeuter auf unsere Seite bekommen?", flüsterte Alina, die Stirn zu sorgenvollen Falten verzogen.

Die drei Gestalten hinter ihr zeigten nun endlich ihre Gesichter. Tolya, Tamar und Sturmhond höchstpersönlich. Ich erkannte Prinz Nikolai schon vor Wochen, behielt seine Identität aber für mich und nannte ihn weiterhin Sturmhond. Der junge Prinz zeigte kein Erkennungszeichen, oder aber er stellte sich absichtlich dumm.

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