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🎬 Legacies 👥️ Lizzie Saltzman & Penelope Park
POV: LIZZIE
Pulsierende Energie lag in der Atmosphäre. Der Bass hämmerte und schickte Stoßwellen durch meinen Körper wie ein zweiter Herzschlag. Um mich herum tanzten verschwommen Silhouetten, deren Gesichter ab und an von flackerndem Licht beleuchtet wurden. Der Geruch von Alkohol und Magie erfüllte den Raum mit knisternder Spannung. Hier und da sprühten bunte Funken wie kleine Feuerwerke. Goldene Lettern hingen an der Wand, groß genug, um zu gewährleisten, dass keiner den Anlass des Abends versehentlich vergaß.
Happy Birthday
Sweet seventeen. Die Geburtstage, die ich wie gewohnt mit meiner Zwillingsschwester teilte, waren kein Zuckerschlecken. Die zweiundzwanzig rückte näher. Jener Geburtstag, den eine von uns nicht überlebte. Womöglich war diese grausame Tatsache eine Ursache meiner Trunkenheit. Ein Drink nach dem anderen verschwand in meinem Rachen, ohne dass ich auch nur einen davon ernsthaft genoss. Nebelschwaden verschleierten meine Gedanken. Ich schwebte in den Wolken, leicht und frei. Keine Gemini Verschmelzung, kein tragischer Zwillingsgeburtstag. Nur ich, die Tanzfläche und das Mädchen in meinen Armen.
Der Körper der dunkelhaarigen schmiegte sich an meinen, als habe sie nie etwas anderes getan. Ihre Hände blieben nicht untätig. Sie waren überall und ich sehnte mich danach, sie ebenso zu berühren und ihre Nähe zu finden. Ich ließ es zu. Alles. Das ungehobelte Verlangen, jede noch so kleine Geste, jedes ehrliche Zittern, wenn sie unsittliche Stellen berührte. Es war ein Tanz und auf der anderen Seite war es schon lange kein Tanz mehr.
Ich erinnerte mich nicht mehr daran, wie unsere Lippen zueinander fanden. Das Chaos in mir fand keine Ruhe, sondern brannte umso heller, als habe die andere eine Flasche Brandbeschleuniger zugegeben. Es war eine Explosion, die nichts verbarg und alles zuließ. Aufregung mischte sich zu Wärme und roher Leidenschaft. Ihre Nähe brannte sich ein wie flüssige Tinte auf einem Papier. Meine Hände hatten sich auf ihrer Taille verankert, als müsse ich Halt in meinem eigenen Sturm des Verlangens finden. Und dann blickte ich in ihre Augen, die mir dunkel, lodernd, fast gefährlich entgegenblickten. Es war ebendieser Blick, der mich jeglichen Verstand kostete und mir gleichzeitig einen fetten Dämpfer versetzte.
Ich stockte.
Zwei Promille könnten mich nicht abhalten, diese Erkenntnis sacken zu lassen, die ich im Wirbelwind der Gefühle verdrängte. Womöglich realisierte ich wirklich gerade erst, wessen Lippen ich hingebungsvoll küsste.
Penelope Park.
Neigte ich zur Dramatik? Vielleicht. Aber die böse Ex meiner Zwillingsschwester an unserem Geburtstag zu küssen war das mieseste Geschenk, welches ich Josie je gemacht hatte. Nachdrücklich schob ich sie von mir, was trotz allem eine Menge Überwindung kostete. Atemlos versuchte ich, die verworrenen Gedanken zu sortieren, doch ich scheiterte kläglich. Mein Körper sendete Signale, die widersprüchlich zu dem standen, was ich mir einredete zu wollen: Abstand. Verdammt viel Abstand!
„Du Teufelin!", warf ich ihr empört vor und stemmte die Hände in die Hüften. Meine Stimme klang schleppend, eine Nachwirkung des Alkohols.
Penelopes Lippen standen leicht geöffnet, wodurch sie unglaublich sexy... Ich meine, unglaublich nervig aussah. Wie jemand, der versuchte verführerisch zu sein und kläglich daran scheiterte... mhm. Und dann begann sie zu sprechen. Wie ich es hasste, wenn sie den Mund aufmachte... „Ach Lizzielein", begann sie nachdrücklich. „Du hast mir besser gefallen, als du dich mir um den Hals geschmissen hast." Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem breiten Grinsen, das mich rasend machte.
„Das hab ich nicht!" – Hatte ich doch. „Du hast mich manipuliert."
Penelope hob eine Augenbraue. Am meisten verabscheute ich die Gelassenheit, mit der sie mir gegenübertrat. „Hm. Letztes Mal, als ich nachgesehen hab, hatte ich noch keine Fangzähne und hypnotisierende Augen... Wobei... Du stehst auf meinen verführerischen Blick. Das hab ich gemerkt."
„Tzzz", machte ich aus fehlenden Argumenten heraus.
Penelope schnippte mit den Fingern. Ein Drink, den es am Buffet gab, flog in ihre Hände. Mit diesem unerträglichen Selbstbewusstsein hob sie das Glas und trank einen großen Schluck. Ihre Augen fokussierten weiterhin mich, der Blick lasziv und mit einem spielerischen Funkeln versehen. „Wenn du ne zweite Runde willst, frag einfach. Es ist unerträglich lästig mit anzusehen, wie du verzweifelst versuchst, mich zu hassen."
Ich hob trotzig das Kinn. „Ich hasse dich ja auch. Du bist nicht der Mittelpunkt der Welt."
Penelope zuckte die Schultern. „Ansichtssache. Du hättest mit jedem rummachen können und bist trotzdem in meinen Armen gelandet. Wie's aussieht bin ich schon irgendwie der Mittelpunkt deiner Party."
„ICH bin der Mittelpunkt MEINER Party." Und Josie, aber an Josie wollte ich nicht denken, solange ich eine Erklärung suchte, um ihr zu erklären, dass ich auf ihre Ex reingefallen war.
„Was auch immer du dir einredest", sagte Penelope gönnerhaft.
„Auf Frauen steh ich auch nicht."
„Jaja, hat man gemerkt."
„Sei still."
„Zwing mich."
Penelope kam einen Schritt näher. Schnell und ohne zu zögern. Sie war nah. Zu nah. Ihr Atem streifte mein Gesicht und es war verdammt verlockend, sich dem einfach hinzugeben, um dort weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten. Mein betrunkenes Ich wollte genau das tun. Unvernünftig sein. Rücksichtslos. Diesen Geburtstag mit einer Entscheidung abschließen, die ich später bereute. Der winzige Funken der Vernunft schrie Josies Namen. Rief in meine Erinnerung, dass ich Penelope Park nicht ausstehen konnte.
Doch der Abend war zu fortgeschritten, um der Vernunft zu folgen. War nicht von Anfang an geplant gewesen, diesen Geburtstag nicht als solchen zu feiern, weil siebzehn näher an zweiundzwanzig lag als die verabschiedete sechzehn? Weil ein Teil von mir wusste, dass Josie die Verschmelzung gewinnen würde? Wir sprachen es nie aus, aber die Wahrheit lag wie ein hartnäckiger Schatten über uns. Sie war schon immer die stärkere gewesen. Die, die ihre Magie kontrollierte. Vielleicht hatte ich deshalb jahrelang versucht, Josie in anderen Lebensbereichen zu übertrumpfen. Ich entschied alles und sie machte mit. Ohne sich je zu beschweren. In mir sahen die Menschen den instabilen, verrückten Zwilling. Wer war ich schon neben der perfekten Josie? Josie, die jetzt Hope hatte und sich nicht darum reißen würde, was ich hier mit Penelope anstellte.
„Weißt du, wieso ich meinen Geburtstag hasse?", murmelte ich leise, fast unverständlich wegen der hämmernden Musik, die aus den Boxen schallte.
Penelopes Fingerspitzen glitten über meine Wange, um eine Haarsträhne aus meinem Gesicht zu entfernen. „Ich kann nur raten."
„In fünf Jahren werde ich tot sein."
Sie schwieg einen Moment, überrascht wegen meiner Ehrlichkeit. Dann, mit präzise gewählten Worten sagte sie: „Würde ich wissen, dass ich in fünf Jahren sterbe, würde ich jeden verdammten Tag genießen, als wäre das Ende schon da."
Kein: 'Red keinen Unsinn, du gewinnst die Verschmelzung.'
Es war ohnehin nicht das, was ich hören wollte. Penelope fand die besseren Worte. Keine Beschönigung, nur harte Ehrlichkeit. Ich holte tief Luft und fand den Mut, meine Hände an ihre Hüfte zu legen. „Keine Gefühle, keine Verpflichtungen. Nur du und ich. Ein einziges Mal. Verstanden?"
Penelopes Lippen schwebten vor meinen. Ich sehnte mich danach, sie wieder zu küssen. Denn dann hörte sie auf zu reden. Endlich. Sie war einfach unerträglich. Ein ruckartiges Nicken der anderen Hexe bestätigte unsere Abmachung. „Deal."