Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
FANDOM: Shadow & Bone SHIP: Alina Starkov & Genya Safin
POV: GENYA
Das Licht brach und hüllte den Thronsaal in ein goldenes Schimmern. Es kroch in jede Ecke des Raumes und füllte ihn bis zur kuppelförmigen Decke aus. Ich lächelte und applaudierte gemeinsam mit den anderen Gästen.
Alina stand auf der Bühne und kontrollierte das Licht. Bei unserer ersten Begegnung war sie auch schön gewesen, aber nichts im Vergleich zu jetzt. Sie strahlte ein neues Selbstbewusstsein aus, welches ihr guttat. Ich sah nicht mehr das verunsicherte Mädchen aus Keramzin, sondern die Sonnenkriegerin vor mir, die mir mit ihrer bloßen Anwesenheit den Atem raubte.
,,Das war wundervoll!", schwärmte ich hinterher, als Alina sich unter die Gäste mischte und zu meiner Freude als erstes wieder zurück zu mir kam.
Alinas Wangen waren leicht gerötet. ,,Danke, aber komm ja nicht auf die Idee, vor mir auf die Knie zu gehen und Lobreden an Sankta Alina zu sprechen. Das wäre ein bisschen zu viel des Guten. Hinter der Bühne ist mir das zweimal passiert und es war unangenehm." Ich grinste und machte Anstalten, vor ihr niederzuknien. Alina reagierte sofort und hielt mein Handgelenk fest. ,,Wag es ja nicht!"
Entschuldigend hob ich die Hände. ,,Schon gut, ein andermal vielleicht, meine Heilige." Alina verdrehte die Augen, nahm zwei Gläser vom Tablett und reichte mir eines davon. Ich lehnte guten Gewissens ab. ,,Die Zarin würde einen Herzanfall bekommen wenn sie sieht, dass wir zusammen trinken. Ich sollte besser nach ihr sehen."
,,Die Zarin ist eine blöde Kuh. Wenn sie dich daran hindern will, muss sie zuerst an mir vorbei."
Ich seufzte. Alinas Gutgläubigkeit war niedlich, ebenso wie ihre Unwissenheit über das höfische Leben. Manche Regeln ergaben aus ihrer Sicht wenig Sinn, aber sie zu hinterfragen brachte nichts. Insgeheim mochte ich sie gerade deswegen. Und aufgrund dessen, dass Alina mich nicht wie eine Dienerin, sondern als ihre Freundin behandelte.
Ich fand Königin Tatiana in der Menge. Sie plauderte mit ihren gackernden Freundinnen, die jeden Mittwoch zum Tee kamen. Bevor die Zarin einen Hass auf mich entwickelte war ich bei den wöchentlichen Teepartys dabei gewesen. Diese Tratschtanten hatten mir irgendwelche Kleidchen angezogen und mich wie eine Puppe hergerichtet. Je älter ich wurde, umso weniger wurde meine Anwesenheit dort geschätzt und nachdem Königin Tatiana mir die cremeweiße Kefta schenkte und mich zu ihrer Dienerin ernannte war ich maximal dort erwünscht, um Tee einzuschenken. Ich wünschte mir die Zeit zurück, in der sie mich liebte.
Alina folgte meinem wehmütigen Blick. ,,Siehst du, die Zarin ist beschäftigt. Sie wird es nicht merken, wenn wir zusammen trinken... oder tanzen. Komm schon, Genya - du hast mir versprochen, dass das ein unvergesslicher Abend wird. Nur dieser eine Tanz, dann bin ich glücklich."
Ich zögerte. Die anderen Grisha waren auch nicht gerade der Ansicht, dass die Sonnenkriegerin mit mir befreundet sein sollte. Andererseits hatte ich schon vor langer Zeit aufgehört, auf ihre Blicke zu achten. Und ein Tanz mit Alina war eine vielversprechende Aussicht. ,,Also schön", willigte ich letztendlich ein, trank einen Schluck aus ihrem Glas und nahm Alinas Hand.