7. Kapitel

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"Noah?", fragte ich mit zittriger Stimme.

Der Mann, der aus dem schwarzen Kompaktwagen gestiegen war, erstarrte und drehte sich langsam zu mir um. Seine Augen weiteten sich, als er mich erkannte. Für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Dann stürmte ich auf ihn zu und warf mich in seine Arme.

"Noah! Du lebst!", rief ich, und meine Stimme zitterte vor Erleichterung. Ich klammerte mich an ihn, als ob ich ihn nie wieder loslassen wollte. Sein Körper fühlte sich fest und warm an, seine vertraute Präsenz überwältigte mich.

Noah hielt mich fest und murmelte in mein Haar, "Freya, es tut mir so leid. Es tut mir alles so leid." Seine Stimme war rau vor Emotion, und ich spürte, wie er zitterte.

Ich hob meinen Kopf und sah ihn an. Tränen liefen über mein Gesicht, aber ich konnte nicht aufhören zu lächeln. "Ich dachte, du wärst tot. Wo warst du all die Zeit? Warum hast du dich nicht gemeldet?"

Noah sah mich mit traurigen Augen an. "Es ist kompliziert, Freya. Aber ich bin jetzt hier und werde dich nie wieder verlassen."

"Was zum Teufel...?", murmelte Alex ungläubig und starrte uns ungläubig an.

Noah löste sich langsam von mir und trat einen Schritt zurück. "Alex, können wir einen Moment in die Lagerräume gehen?", sagte er und richtete seine tiefbraunen Augen auf Alex. "Ist das sicher?"

Alex starrte ihn an und nickte dann langsam. "Klar. Kommt rein."

Noah nickte, dann sah er mich an. "Freya, ich habe so viel zu erklären."

Ich spürte, wie die Anspannung in mir nachließ, aber auch neue Fragen aufkamen. Warum hatte Noah sich nie gemeldet? Was war mit dem Brief? Und was war seine Verbindung zu Alex?

Wir folgten Alex in das alte Fabrikgebäude. Wir stiegen durch ein zerschlagenes Fenster und liefen durch ein Labyrinth von feuchten und nach Verwesung riechenden Gängen. Ich sollte hier nicht sein, dachte ich. Wir bleiben vor einer Tür stehen, die definitiv neu eingebaut wurde und Alex gab öffnete die Tür mit einem Zahlencode. Als die schwere Tür hinter uns ins Schloss fiel, wusste ich, dass dies nur der Anfang war und dass noch viele unbeantwortete Fragen vor uns lagen. Wir standen in einem dunklen quadratischen Raum, auslegt mit drei großen Teppichen und zwei alten Ledercouchen.

Ich lies mich auf eins der Sofa fallen und versuchte das ungute Gefühl in meiner Magengegend zu ignorieren. Noah setzte sich neben mich, seine Hand ruhte auf meinem Knie, als wollte er sicherstellen, dass ich wirklich da war.

Alex stand vor uns, die Arme verschränkt und mit einem angespannten Ausdruck im Gesicht. "Okay, was zur Hölle geht hier vor?", fragte er und sah Noah an.

"Noah und ich kennen uns aus Richmond. Wir waren...beste Freunde.", erklärte ich und Alex nickte. Sein Blick glitt wieder zu Noah und er schien wohl auf weitere Erklärung zu warten.

Noah atmete tief durch und begann zu sprechen. "Ich habe einige... Verbindungen in dieser Stadt. Und ich habe gehört, dass Alex hier etwas hat, das ich brauche." Seine Stimme war ruhig, aber ich konnte die Anspannung darin hören. Ich zog scharf die Luft ein. Was auch immer er vorhatte, es bedeutete nichts gutes.

Alex nickte langsam, als ob er die Worte abwog. "Also hast du dich einfach entschlossen, hier aufzutauchen und dich bei mir einzudecken?"

Ich verstand nur Bahnhof und blickte verwirrt zwischen den zwei jungen Männern hin und her. Noah zuckte mit den Schultern. "Ich will mich mit nichts eindecken. Es geht um etwas anderes.", nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: "Ich wusste nicht, dass Freya hier ist."

Dann riss meinen Geduldsfaden und ich konnte nicht anders, als zu fragen: "Warum hast du dich nicht gemeldet, Noah? Ich habe so lange auf ein Lebenszeichen von dir gewartet."

Where Did Jesus Go? | Noah Sebastian - Bad OmensWhere stories live. Discover now