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Es dauerte noch einige Augenblicke bis sich die beiden Teenager dazu entschieden ihrer Müdigkeit nachzugeben und nun den unverweigerlichen Weg in ihr Bett aufzunehmen. Zum Glück war es ein Sonntag. Als Katsuki und Izuku das Wohnheim betraten, war noch keiner ihrer Klassenkameraden in Sicht. Gott sei dank dachte sich der Blonde. Er hatte gerade die Nacht durchgemacht und das Letzte was er jetzt machen wollte war sich zu rechtfertigen warum er und Izuku jetzt schon wieder angereist waren. Da das Zimmer vom Grünhaarigen einen kürzeren Weg darstellte, suchten sie dieses auf. Ohne sich noch großartig umzuziehen schmissen sich die beiden aufs Bett und fielen schnell in einen tiefen Schlaf.

Allerdings erwachte zugleich auch jemand. Ja, es war Denki. Geblendet von den grellen Sonnenstrahlen der Morgensonne, blickte er verwirrt durch das Zimmer, bis er bei dem auf seinen Beinen ruhenden Körper von Kyoka hielt. Sanft streichte er ihr durch das Haar, weshalb sie langsam wach wurde. Gemütlich richtete sie sich auf, ehe sie verstand was diese Geste zu bedeuten hatte. Der gerade noch müde Gesichtsausdruck wurde rasch hell und und ernst. Sie dachte wohl nach. Auch Denki grübelte. Wie konnte man überhaupt in so einer Situation ein Gespräch anfangen? Genau, er lässt sein Herz sprechen.

"Kyoka, trotz...trotz allem...bist du noch hier."

Und Kyoka ließ ihr Herz antworten. Mit aller Kraft holte sie aus und verpasste Denki eine Backpfeife die es in sich hatte, nur um ihm im nächsten Moment einen kurzen leidenschaftlichen Kuss auf seine Lippen zu verpassen. Er verstand die Welt nicht mehr. 

"Kyoka, ich- ich verstehe nicht recht."

"Du bist ein Idiot, Denki. Du hast unser aller Vertrauen missbraucht. Aber du hast dich letztendlich dazu entschieden, das Richtige zu tun. Und..ich liebe dich, das weißt du. Ich glaube fest daran, dass wir das zusammen schaffen."

"Ich liebe dich auch, Kyoka."

Gerade als die beiden sich wieder für einen Kuss näherten, kam Aizawa durch die Tür und seufzte, worauf hin die Teenager nur peinlich berührt auf Abstand gingen.

"Warum passiert sowas eigentlich immer mir....Denki gut, dass du..wach bist. Ich habe einige wichtige fragen an dich."

"Ich habe auch wichtige Informationen! Sie müssen Ochako sofort dingfest machen. Sie arbeitet auch für die Schurkenliga!"

Während Kyoka sichtlich geschockt war, antwortete Aizawa mit seiner monotonen Stimme.

"Zu spät. Sie ist letzte Nacht geflohen."

"Was?? Aber woher wussten Sie-"

"Eine lange Geschichte, wirklich. Aber unter anderem ist es auch nicht meine Sache sie zu erzählen. Viel wichtiger ist es jetzt ihr Motiv und auch deins heraus zu finden. Also Denki, fang an zu reden."

Der blonde Junge schluckte. Auch Kyoka war unsicher, man sah es ihr an. Doch das hielt sie nicht davon ab Denki jetzt beizustehen.

"Okay..ich habe ursprünglich wegen meiner Familiengeschichte für die Liga gearbeitet. Wir waren schon seit Genarationen treue...Ergebene von All for One...seit dem er an die Macht kam, um genau zu sein. Aber ich wollte diese Schandtaten nicht mehr vollbringen, dachte ich könnte mich als Held entpuppen und mich heimlich bei der U.A. anmelden. Warum ich dachte, man würde es nicht merken, tja...ich hab wohl in einem Luftschloss gelebt."

Aizawa legte nun behutsam eine Hand auf Denkis Schulter.

"Ja, du hast Fehler gemacht und ja auch schreckliche Dinge. Aber du bist auch der Erste aus deiner Familie, der sich aus diesem verfluchten Teufelskreis losreißen will. Und du kannst das auch schaffen. Du kannst noch ein Held werden, wenn du uns im Kampf unterstützt. Aber ich muss noch wissen, was für Ochako so wichtig ist, dass sie wieder zurück ging."

"Sie ist..sie ist wegen Toga zurück."

"Toga?? Warum??"

"Sie müssen wissen, die Schurkenliga besteht eigentlich nur aus Marionetten für All for One...selbst Shigaraki! Er lässt sie glauben, dass sie für sich kämpfen, für eine Zukunft in der sie mit ihren Spezialitäten frei sein können, endlich anerkannt und nicht verachtet werden. Ochako weiß das auch, dass sie eigentlich nur gebrochene Kinder sind. Anfangs war sie nur verzweifelt und wegen des Geldes dabei, sie wurde kurz nach dem Anfang des Schuljahres angeheuert. Sie haben ihr versprochen, dass gut für ihre Eltern und deren Firma gesorgt wird. Doch mittlerweile ist es mehr als das. Sie sieht das Gute in Toga...Ich weiß das ist keine Rechtfertigung, aber Sie müssen wissen, Toga wurde als kleines Kind, kurz nachdem sich ihre Spezialität entpuppt hat, von ihren Eltern aufs übelste beschimpft, beleidigt, misshandelt und irgendwann letztendlich verlassen. Ich denke Ochako hat Mitleid mit ihr. Oder noch mehr..."

"Das heißt, wenn wir Ochako retten wollen, müssen wir gleichzeitig auch Toga in Obhut nehmen.....Okay alles klar, das sind sehr nützliche Informationen Denki. Falls sich noch mehr Fragen aufstellen, werde ich mich melden."

Gerade als die Lehrkraft das Zimmer verlassen wollte, sprach ihn Denki noch einmal an.

"Herr Aizawa? Danke, dass...dass Sie Ochako und mich nicht aufgeben."

Der Mann nickte ihm mit einem leichten Lächeln kurz zu, verschwand dann aber durch die Tür.

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Die Uhr schlug bereits 10:47 Uhr als sanfte Sonnenstrahlen Izuku weckten. Er versuchte sich etwas zu drehen, doch war er fest im Griff des immer noch schlafenden Katsuki. So gab der Grünhaarige nach und schmiegte sich noch etwas an den Aschenblonden. Seicht strich er ihm seine spitzen Haare aus dem Gesicht und bewunderte still die Schönheit seines Gegenüber. Allein dieser Augenblick lies ihn für einen Moment vergessen, was jetzt alles passieren würde. Auch Katsuki wurde jetzt langsam wach und begrüßte seinen Freund sanft mit einem seichten Kuss auf die Stirn.

"..Guten Morgen, Izuku...hast du gut geschlafen..?"

"Mhm, und du?"

"Mit dir in meinen Armen schlaf' ich immer gut.."

Langsam platzierte Katsuki seine Lippen auf denen seines Gegenübers. Am liebsten hätten die beiden ewig so verweilt. Aber eben so, wie es nun mal ironischer Weise immer wieder auf unerklärliche Weise kam, wurde dieser intime Moment gestört. Es war Eijiro, der völlig panisch die Tür aufschlug und anfing hektisch zu plappern. Erschrocken riss das Paar auseinander.

"Leute, ihr müsst schnell kommen, Ochako ist weg!! Und da sitzt so eine fremde unten in der Wohnstube, die zu euch will!! Wir glauben sie hat was mit Ochakos Verschwinden zu tun, aber wenn wir sie auffordern zu reden, sagt sie nur, das ist eure Entscheidung das zu erzählen!!! Wir- oh, ihr ah..ihr seit noch im Bett, ich ehm, ich warte unten auf euch, also- ja bis gleich."

Katsuki fiel förmlich aus dem Bett.

"Warte, Eijiro! Wir- wir wollten nicht- ich- wir haben uns nur geküsst, nichts weiter!"

Doch der Rothaarige war schon verschwunden. Izuku steckte beschämt sein Gesicht in seine Hände, während Katsuki nur mit roten Wangen grummelte. Er würde seinen besten Freund definitiv noch zur Seite ziehen und das richtig stellen, doch jetzt gab es wohl erstmal Wichtigeres, weshalb sich das Duo in die Wohnstube des Wohnhauses begab.



Du Und Ich, Gegen Den Rest Der Welt ||Bakudeku Fanfiction||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt