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"Harry, Hermione, da seit ihr ja! kommt ihr bitte kurz mit?", bat Remus, als wir gerade auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum waren. Wir nickten synchron und folgten dem Werwolf zu seinem Arbeitszimmer. Dieses war jedoch nicht leer. Mein Pate sass auf dem Schreibtisch.

"Siri!", begrüsste ich ihn freudestrahlend.

"Hallo Bambi! Hallo Hermione!", begrüsste er auch den Lockenkopf hinter mir.

"Hallo Sirius! Was ist los? Haben wir was angestellt?", wollte Hermione sofort wissen.

"Nein, überhaupt nicht! Remus hat mir erzählt, was gestern passiert und ich wollte mich vergewissern, dass ihr den Schock verkraftet habt."

"Hermione hat ganz gestern richtig festgestellt, viel verändert hat sich nicht. Ausser uns beiden betrifft es ja niemanden."

Der Werwolf, der mittlerweile hinter seinem Partner stand, sah zu der Braunhaarigen, ein erstaunter Ausdruck auf dem Gesicht.

"Eine sehr reife Art, das zu beschreiben!", lobte er dann.

"Remus hat recht, Hermione! Nicht jeder würde in deiner Situation so cool bleiben können", meinte auch der Animagus anerkennend. Ohne es zu sehen, wusste ich, dass Hermione gerade knallrot angelaufen war.

"Danke!"

"Es ist nicht weniger, als die Wahrheit! Wollt ihr noch länger wie bestellt und nicht Abgeholt da stehen? Setzt euch doch endlich!", forderte Remus dann, und deutete auf die beiden Sessel vor dem Tisch. Ich setzte mich, und etwas zögernd nahm auch meine Schwester platz.

"Hattet ihr einen schönen Tag in London? Harry, hast du die Winkelgasse stehen lassen?", wollte der Animagus wissen. Ich verdrehte die Augen.

"Nur, weil wir letztes Jahr einmal mit einem Drachen aus der Bank geflohen sind, und dabei die halbe Winkelgasse in Trümmer versetzt hatten, heisst das nicht, dass es da immer so aussieht, nachdem wir da waren! Und zu meiner Verteidigung war es damals auch nicht meine Idee!", verteidigte ich mich und sah dabei zu Hermione. Diese war erneut knallrot angelaufen, lächelte aber.

"Das mit dem Drachen nicht, aber wer von uns beiden kam auf die hirnrissige Idee, mich als Bellatrix lestrange auszugeben?", kam es konternd zurück. Jetzt war es an mir rot zu werden. Ja, von Intelligenz geprägt war die Aktion damals wirklich nicht gewesen.

"Keine Vorwürfe, bitte! Sirius, deine Witze waren auch schon mal besser!", rügte Remus uns, und stellte uns allen eine Tasse Tee hin, bevor er sich hinter seinen Schreibtisch setzte.

"Ja, ja, du Spassbremse! Wie war euer Ausflug heute denn jetzt?", wiederholte der Älteste in der Runde die Frage.

"Wir haben Fleur getroffen. Sie hat den Magietest bei Hermione gemacht. Ausserdem hat Hermione fast der Schlag getroffen, als ich ihr das Verliess gezeigt habe", berichtete ich, wofür ich mir einen Schlag auf die Schulter der Braunhaarigen einfing. Die beiden Rumtreiber sahen sich nur mit einem wissenden Lächeln an.

"Was wisst ihr, was wir nicht wissen?"; wollte ich wissen.

"Lily!", meinten beide Männer gleichzeitig. Da Hermione und ich sie aber weiter nur verwirrt ansahen, erklärte Sirius.

"James hat ihr, als sie gerade erst verheiratet waren, den Auftrag gegeben, etwas Geld aus dem Verliess zu holen. Als sie nach Hause gekommen ist, hat sie James eine Ohrfeige gegeben, und ihm gesagt, wenn er Sie noch einmal so erschreckt, dass sie fast einen Herzinfarkt bekommt, würde sie ihn verlassen."

"Ich muss sagen, das kann ich sehr wohl nachvollziehen! Es ist ein Wunder, dass ich nicht gleich wegen dem Schock ohnmächtig geworden bin!", meinte Hermione.

"Nicht einmal das Verliess der Lestranges, in das wir im Frühling eingebrochen sind, war so voll, wie das der Potters! Und das, wo die doch zu den reichsten Zaubererfamilien in ganz Grossbritannien gehört haben, oder?"

"Ja, irgendwie haben sie es geschafft, sich zu den reichsten Familien, zählen zulassen. Keine Ahnung, wie sie zu denen gehört haben. Als nächster männlicher Verwandter ist Bellatrix' ganzer Besitz in meinen übergegangen. Ich kann euch sagen, die Hälfte war wertloser Schrott, und der Rest irgendwelche Schwarzmagische, oder verbotene Artefakte", meinte Sirius, während er eine von Remus Schreibfedern in den Fingern drehte.

"Hä?", kam es etwas unintelligent von Hermione. In ihrem Kopf schienen die Zahnrädchen sich wieder in Hochgeschwindigkeit zu drehen. Ein wunder, dass noch kein qualm aus ihren Ohren drang.

"Was ist?", wollte ihr Pate wissen.

"Du warst doch garnicht der nächste, männliche Verwandte! Draco Malfoy ist doch der Neffe der Lestranges!"

"Theoretisch hast du recht, aber da Malfoy jr., genau wie alle anderen Todesser, verurteilt wurde, wenn auch nur auf Bewährung, hat er keinen Erbanspruch. Auch nicht, wenn er, wie in Bellatrix' und Rodolphus' Fall als Alleinerbe eingetragen ist", erklärte Sirius.

"Aber zurück zum Thema! Was habt ihr denn den restlichen Tag gemacht, wenn ihr nicht die Winkelgasse in die Luft gejagt habt?", fragte der Animagus dann, woraufhin der Werwolf ihm einen Schlag an den Hinterkopf verpasste.

"Keine solchen Anspielungen!", forderte er. Mein Pate verdrehte nur gespielt genervt die Augen.

"Wir waren Eisessen und haben danach noch einige Kleinigkeiten eingekauft. Nix grossartiges", meinte Hermione sofort. Hatte sie etwa Angst, dass ich ausversehen etwas von ihrem Geheimnis verplappern könnte? Es schien ganz danach! Ich sollte ihr wohl zeigen, dass ich sie weiterhin decken würde.

"Genau! Ich hab mir ein neues paar Quidditchhandschuhe und ein Besenpflegeset für Ginny gekauft!", berichtete ich von meinem Einkauf.

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