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"Bereit, ganz Hogwarts zu zeigen, wie sehr ich dich liebe?", wollte ich wissen, als Aurora schon die Hand auf dem Türgriff zur grossen Halle hatte.

"Absolut!"
Ich nahm ihre Hand und so traten wir gemeinsam ein. Erst bemerkten uns weder die Schüler, noch die Lehrer. Erst, als die Lehrerin für Astronomie mir ihren Stuhl anbot, schienen die ersten Schüler zu realisieren, was hier beim Lehrertisch vor sich ging. Und begannen untereinander zu tuscheln. Auch McGonagall und Remus sahen zu mir und Aurora, die sich mittlerweile einen neuen Stuhl heraufbeschworen, und sich zu meiner Rechten gesetzt, hatte.

"Aurora, was wird das?", wollte die Schulleiterin von meiner Freundin wissen. Diese grinste und antwortete, lauter als notwendig, sodass auch alle Schüler sie verstehen konnten.

"Was meinst du, Minerva? Dass ich meiner Freundin den Stuhl zurechtgerückt habe?"

Die Vermutung von Aurora, wie die einzelnen Lehrer reagieren würden, hätte nicht treffender sein können. Schockiert sahen McGonagall und Remus uns an, Madam Pompfrey versuchte, die Schulleiterin irgendwie aus ihrer Schockstarre zu befreien. Die anderen drei Hauslehrer sahen uns erst verwirrt an, stotterten irgendwelche Glückwünsche und begannen dann untereinander zu tuscheln. Und Professor Vector verlangte sofort die ganze Geschichte von Aurora.

Auch die Reaktionen der Schüler waren zu amüsant, und Aurora hatte es absolut richtig prophezeit. Überall tuschelten sie. Ron starrte mich an, als sähe er mich gerade zum ersten Mal, Ginny war, wie auch immer das passieren konnte von der Bank gefallen, und regte sich gerade lautstark, und auf dem Boden sitzend darüber auf, dass ich ihr nichts gesagt hatte und ein ganz bestimmter, hellblonder Slytherin liess sich gerade lautstark über die Schande einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft aus. Auch einige andere, schrieen ihre Gedanken, und teilweise auch Beleidigungen, raus.

Noch kurz liess meine Freundin die Schüler tuscheln, dann erhob sie sich.

"Bitte, meine lieben Schüler, beruhigen Sie sich! Ich verstehe um ehrlich zu sein nicht, warum Sie alle so ein Drama machen. Liebe ist nichts, wofür man Menschen verurteilen sollte! Und nun widmen Sie sich doch bitte Ihrem Essen!"

Die blonde Lehrerin setzte sich wieder und nahm sich ein wenig Salat, bevor sie auch mir welchen auftat. Zu meiner Überraschung hatten die Schüler sich tatsächlich beruhigt, und widmeten sich nun ihrem Essen, obwohl man immer noch überall kleine Grüppchen tuscheln hören konnte.

"Aurora, wärst du so freundlich, und würdest mir erklären, was Miss Granger hier am Lehrertisch verloren hat? Beziehung oder nicht, aber dieser Tisch ist uns Lehrern vorbehalten!", verlangte die Schulleiterin eine Erklärung von meiner Freundin.

"Das ist nicht ganz Richtig, Minerva!"

"Die Partner von uns haben das Recht, ebenfalls hier zu sitzen und die Malzeiten hier einzunehmen, vorausgesetzt, sie leben im Schloss, was ebenfalls das Recht der Partner ist!"

"Wo genau hast du das her?", wollte die Schottin wissen. Der Werwolf, der zu meiner linken sass, schien in Gedanken schon zu planen, wie genau er Sirius dazu bringen würde, in Hogwarts einzuziehen, damit er ihn öfter um sich hatte. Seit der Animagus freigesprochen worden war, war er zwar häufig im Schloss zu besuch, wohnen tat er aber weiterhin im Grimmauldplace. Vermutlich nur, weil er garnicht wusste, dass er theoretisch auch hier leben könnte.

"Es steht in 'Geschichte Hogwarts'! Hermione hat es mir gezeigt", teilte Aurora ihrer Chefin mit. Man konnte förmlich sehen, dass diese sich gerade eine Gedankliche Notiz machte, das nachzuschlagen. Ich liess mein Blick über die Grosse Halle schweifen, und blieb bei meinen Freunden hängen. Ginny, Ron und Lavender quetschten Harry offenbar aus, was diesem, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, garnicht gefiel.

"Du kannst dich auf eine...schwierige Astronomiestunde gefasst machen, Liebes!", teilte ich meiner Freundin mit. Diese folgte meinem Blick.

"Und dann ist es auch noch eine Gryffindor- und Slytherinklasse", gab sie zu bedenken. Mein Blick glitt zum Tisch der Schlangen. Malfoy hatte seine Hassrede offenbar noch lange nicht eingestellt, und seine Ansichten wurden, wie es aussah, von Parkinson, Bulstode und Zabini unterstützt.

"Viel Spass, meine Liebe Kollegin!", wünschte Remus ironisch, fing sich dafür aber einen Blick von Aurora ein, bei dem er vermutlich tot umgefallen wäre, wenn Blicke töten könnten. Sie nahm sich etwas von den Bratkartoffeln und hielt auch mir die Schüssel hin, sodass auch ich mir etwas nehmen konnte. Professor Vector verwickelte Aurora dann aber in ein Gespräch, sodass ich mich gezwungener Massen auf mein Essen konzentrieren musste.

"Wo genau steht das?", wollte Remus von mir wissen.

"Seite achthundertsechsundsibzig. Im Kapitel über die Partner der Lehrpersonen. Lass mich raten, du willst Sirius ins Schloss holen?"

"Du bist wie James! Er wusste aus irgendeinem Grund auch immer, was ich dachte! Vor allem, wenn es um Sirius ging", meinte der Werwolf. Ich musste Lächeln.

"Ihr wart damals schon ein Paar?"

"Seit der fünften", teilte der Lehrer mit einem zufriedenen grinsen.

"Und unsere Eltern?", fragte ich. In der letzten Woche war es mir immer leichter gefallen, Lily und James Potter als meine Eltern zu bezeichnen. Vermutlich wäre es etwas ganz anderes gewesen, wenn sie noch leben würden, oder meine...Adoptiveltern ihre Erinnerungen an mich noch hätten.

"Lily hat sich erst kurz vor unserem Abschluss auf ein Date mit deinem Vater eingelassen. Der war aber schon seit der dritten der Meinung, in Lily seine zukünftige Frau gefunden zu haben", erzählte der Werwolf. Die Schulleiterin, die neben ihm sass meinte darauf dann:"Oh ja, wir erinnern uns alle! James war nämlich der Meinung, eure Mutter mindestens einmal in der Woche um eine Verabredung zu bitten. Und ihm war es dabei ziemlich egal, ob gerade jemand unterrichtete. Ich zum Beispiel."

"Ach Minerva, als hättest du mit James und Sirius jemals eine Lektion ohne Störungen gehabt"; stichelte mein Pate. Diese sah ihn nur vorwurfsvoll an.

"Tu doch nicht so, als ob du total unschuldig warst! Besonders die Stunde über Animagi ist mir von eurer Klasse in Erinnerung geblieben. Ihr vier wart unmöglich!"

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