Wann sollte man einfach aufgeben?

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POV Joshua:

„Sorry ich wollte noch etwas Krafttraining am Nachmittag machen, vielleicht können wir uns ja nächste Woche wieder treffen."

Sind Leons letzten Worte bevor er schnell in die Dusche verschwindet.

Ich weiß nicht warum, aber das hat mich sehr getroffen. Ich verbringe wirklich gerne Zeit mit Leon. Ich wäre mir auch nicht so sicher ob er vielleicht nicht die Person ist mit der ich am liebsten Zeit verbringe und bis jetzt dachte ich immer das beruht auf Gegenseitigkeit, denn er hat noch nie nein zu einer Verabredung gesagt. Aber anscheinend gibt es immer ein erstes Mal für alles.

Eigentlich habe ich kein Recht darauf verletzt zu sein, denn natürlich hat er auch noch ein Leben und kann nicht immer Zeit für mich haben, aber egal wie sehr ich mir einrede dass ich nicht traurig sein sollte hilft es nicht das ich weniger traurig bin.

Leider muss ich aber trotzdem weiter meinen Tag leben, also ziehe ich meine verschwitzten Trainingssachen aus und gehe in Boxershorts zu den Duschen.

Anscheinend habe ich sehr lange nachgedacht, denn Leon kommt schon wieder aus den Duschen raus während ich rein gehe. Aber er würdig mich keinen Blick und natürlich ist das eigentlich nichts besonders, das er aus der Dusche gegangen ist ohne mich anzugucken. Doch normalerweise lächelt er mich immer kurz an, aber ich sollte mir nicht zu viel darauf einbilden.

Ich sollte wirklich nicht soviel über alles nachdenken, es wird schon alles okay sein und jetzt muss ich eh erstmal duschen.

Also schalte ich mir den Duschkopf über mir an und genieße einfach das kühle Wasser auf meiner warmen und verschwitzen Haut.

Anscheinend bin ich heute wirklich für alles unfähig, denn ich brauche eine gute Zeit unter dusche bevor ich dann in die Kabine zurück gehe.

Doch als ich durch die Türe gehe, fällt mein erster Blick auf Leons Platz und zu meinem erstaunen ist er schon wieder leer. Es verletzt mich noch mehr das es jetzt schon der zweite Tag wo er einfach gegangen ist ohne sich zu verabschieden und vielleicht übertreibe ich auch etwas, aber das ist für uns einfach unnormal, dass einer einfach verschwindet ohne sich zu verabschieden.

Habe ich vielleicht etwas falsch gemacht? Aber im Training war er doch relativ normal zu mir? Oder habe ich einfach seine komische Art ignoriert? Geht es ihm vielleicht garnicht so gut? Oder ist irgendwem, der ihm wichtig ist, etwas passiert?

Tausend fragen schießen mir durch den Kopf und ich weiß wirklich keine Antworten, also kann ich wohl nichts anderes machen als einfach mich umzuziehen und heim zu fahren und morgen weiter zu sehen.

Ich gehe schnell wieder zu meinem Platzt und versuche mich schnell umzuziehen, denn ich will einfach nur nachhause und in meinem Bett liegen und meine Ruhe zu haben und in mein Bett zu kriechen.

Doch anscheinend war ich zu auffällig und Serge hat bemerkt, als ich kurz stehen geblieben bin und eben auf Leons Platz gestarrt habe. Denn da er schon fertig mit umziehen ist setzt er sich neben mich auf die Bank und frägt gerade heraus.

„Alles okay bei dir, ist irgendwas mich Leon?" Denn anscheinend war ich sehr auffällig. Doch ich versuche ihn abzuwimmeln und antworte ihm kurz.

„Alles gut es ist nichts Besonderes, ich habe nur gefragt ob er heute Zeit hat was zu machen, aber er hat mir leider abgesagt."

Doch Serge wäre nicht Serge wenn er nicht weiter nachfragen würde.

„ Oh okay, aber das mach er doch normalerweise nicht? Ich glaube ich habe euch noch nie wirklich von einander getrennt gesehen. Hat er gesagt warum er heute nicht kann?"

Ich überlege kurz was ich antworten soll, aber vielleicht hilft es mir ja mit jemanden darüber zu reden.

„Naja er meinte er wollte heute Nachmittag etwas Krafttraining bei sich zuhause zu machen."

Doch Serge antwortet nur verwundert.

„Sicher das er Krafttraining gesagt hat?"

Jetzt verstehe ich aber garnichts mehr und antwortet ihm etwas genervt von der ganzen Situation.

„Ja er hat sicher Krafttraining gesagt, ich bin doch nicht dumm oder taub."

Serge lehnt sich direkt etwas hinter und antwortet mir ruhig.

„Eyy Kumpel chill ich kann nichts dafür, dass du schlechte Laune hast. Zwar wird dir das, was ich dir jetzt sage auch nicht gefallen, aber ich kann nichts dafür. Manu hat mir vorher so neben bei erzählt das er heute, vor dem Training Leon hier getroffen hat und der hat auf dem Sofa im Eingangsbereich gechillt und du weißt das Manu eigentlich immer der erste hier ist. Aber da das nicht reicht, habe ich vorher, als ich kurz auf Toilette wollte zwei Mitarbeiter gehört, als einer dem anderen gesagt hat, das er den Kraftraum wieder zusperren soll, weil der anscheinend für einen bestimmten Herrn Goretzka schon geöffnet wurden."

„Also willst du mir damit sage, dass Leon heute schon früher hier war um Krafttraining gemacht hat und mich damit, angelogen hat warum er heute Nachmittag nicht kann." Antworte ich ihm etwas patzig, auch wenn es überhaupt nicht gegen ihn gemeint ist.

„ Ne ich will dir nur sagen was ich über die Situation weiß und das du dir deine eigene Meinung darüber bilden solltest. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen warum Leon dich anlügen sollte." Antwortet er mir wieder ruhig und ich atme auch einmal tief durch bevor ich wieder normal antworte.

„ich habe auch keine Ahnung, aber wir werden ihn morgen schon beim Training sehen und danach haben wir ja eh Besprechung." Antworte ich ihm noch bevor ich mich verabschiede und auf den Heimweg mache und einfach nicht die Gedanken über Leon los lassen kann.

POV Leon:

So schön die Zeit mit Jo heute im Training war, so sehr schmerzt es auch jetzt wo er nicht mehr da ist. Die Zeit heute war einfach so unglaublich gut getan und ich habe mich wirklich gut gefühlt, aber wie sagt man so schön, um so höher man fliegt umso weiter fällt man auch wieder.

Dadurch das ich jetzt das Gefühl wieder hatte, wie perfekt es mir geht wenn Jo wieder bei mir ist, umso schlechter geht es mir jetzt wieder.

Also verbringe ich einen weiteren Abend, nachdem ich mich vorher um den Haushalt gekümmert habe und einkaufen war, in meinem Bett liegend und über jo nachdenken.

Doch ich habe auch kein wirkliches Zeit Gefühl, also weiß ich auch nicht ob es 22 oder 2 Uhr ist.

Irgendwann drehe ich mich in meinem Bett um und sehe auf meinem Wecker schon wieder 3 Uhr nachts, also stehe ich langsam wieder auf und greife nach meinem Handy. Dann gehe ich wieder auf den Balkon, denn ganz ehrlich wenn ich hier zumindest etwas schlafen kann, dann werde ich wohl wieder eine Nacht hier verbringen. Doch dieses Mal habe ich mein Handy mit genommen, damit ich einen Wecker habe.

Und ich habe keine Ahnung warum, aber nachdem ich noch einen gute halbe Stunde die Sterne beobachtet habe, werde ich langsam müde und irgendwann schlafe ich anscheinend wirklich ein.