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POV Leon:

Zum Glück ist die Fahrt gut gelungen und der Verkehr war wirklich auszuhalten, denn ich hatte schon Tage wo ich mir einfach gewünscht habe, dass das Training abgesagt wird, damit ich einfach wieder heim kann.

Doch heute war zum Glück nicht so ein Tag, also schultere ich mir meine Trainingstasche auf und mache mich auf den Weg zum Kraftraum.

Ein paar Mitarbeiter die schon da sind gucken mich verwundert an oder drehen sich nochmal um, um sicher zu gehen das ich das wirklich bin. Aber ich ignoriere das einfach und grüße sie trotzdem freundlich wenn ich an ihnen vorbei gehe.

Ich hoffe die ganze Zeit einfach das ich keinen meiner Mitspieler treffe, denn denen möchte ich das nicht erklären, denn die würden sich nur wieder unnötig Sorgen machen.

Doch zum Glück funktioniert alles so und ich komme ohne irgendwelche Begegnungen zum Kraftraum, der zu meinem Erwarten leer ist.

Also schmeiße ich meine Tasche in die Ecke und tue mir Kopfhörer in die Ohren um richtig motiviert zu sein. Dann fange ich meine Session an und trainiere heute nochmal Beine und etwas Oberkörper, denn für Ausdauertraining, ist das normale Training davor noch zu viel. Deswegen gehe ich es heute etwas ruhiger an, damit ich später noch genügend Kraft habe um meine beste Leistung zu zeigen.

Ich trainiere so eine gute Stunde, bevor ich dann kurz duschen gehe und mich dann in den Eingangsbereich zu setzen um wieder etwas runter kommen zu können vor dem Training.

Da ich ja heute Nacht nicht so viel geschlafen habe lasse ich mich noch mal auf das Sofa fallen und ruhe etwas um noch mehr Kraft tanken zu können.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergeht, aber anscheinend bekomme ich nicht viel um mich herum mit, denn ich öffne erst wieder meine Augen, als ich aufschrecke, weil jemand mich an den Schulter anfässt.

Ich brauche kurz um zu sehen das es Manu war und versuche dann mich etwas gerader hinzusetzen, damit ich einfach wieder vollkommen wach und da bin. Erst dann merke ich, das Manu mich auch angesprochen hat.

„Hey was machst du denn hier?" frägt er mich verwundert und ich lüge ihn einfach aus Reflex und Angst an.

„Ähm, also irgendwie war ich heute früh etwas früher schon fertig und ich war mir nicht sicher wie der Verkehr heute sein soll, deswegen bin ich einfach etwas früher gefahren und habe jetzt noch ein paar Minuten hier entspannt." Versuche ich ehrlich rüber zu bringen.

Ich glaube zwar das Manu mir nicht wirklich glaubt, denn er hat seine Augenbrauen so komisch zweifelnd verzogen, aber er spricht es nicht weiter an. Also wird es wohl doch passen für ihn.

Doch mehr Gedanken kann ich mir garnicht mehr machen, denn ich stehe schnell auf und greife nach meiner Tasche. Denn ich will schnell Manu folgen und nicht in der Gefahr laufen, dass mich wirklich noch irgendwer anderes sieht und ich es dem auch noch erklären muss.

Also ziehe ich mich in der Kabine um und langsam kommen die anderen auch alle nach und nach durch die Tür.

Doch als eine Person durch die Tür kommt und wegen irgendeinem Witz von Serge lachen muss, wendet sich mein Blick direkt zu Tür und ich kann meinen Blick auch nicht mehr lösen.

Jo ist einfach so eine Erleuchtung meines Lebens, ich muss einfach direkt wie ein Bekloppter lächeln, aber wer muss das denn nicht wenn er lacht.

Zwar bin ich schon etwas eifersüchtig, das Serge dieses Lachen gewidmet war und nicht mir, denn ich würde am Liebsten für jedes seines Lachen der Grund sein.

Denn wenn er lacht, muss jeder Mensch der um ihn rum ist auch grinsen. Er ist einfach die Sonne in jeden Raum in den er geht und ich glaube es gibt eigentlich keinen Menschen, der ihn wirklich kennt und ihn nicht mag.

Zwar ist er auf dem Feld sehr ehrgeizig und immer laut mit vorne dabei wenn es um meckern oder schreien geht, aber privat ist er das komplette Gegenteil. Es gibt wenige Zuhörer die so gut sind wie Jo. Außerdem bringt er immer gute Laune mit egal wo er hingeht und keiner kann dann noch schlecht gelaunt sein. Und auch wenn es vielleicht nicht immer gut für ihn ist wird er jedem helfen oder helfen wollen, dem es nur ansatzweise schlecht geht.

Zum Glück sitzt Manu neben mir, denn anscheinend war ich schon wieder so in Gedanken und habe geträumt, das ich überhaupt nicht bemerkt habe das ich aufgehört habe meine Stutzen hoch zu ziehen. Also stoßt er mir mit dem Arm in die Seite so dass ich schnell wieder reagiere und weiter mache. Ich werfe ihm noch kurz einen dankbaren Blick zu, denn ich es soll wirklich niemand herausfinden das ich Jo verknallt bin.

Aber natürlich lässt mich Manu nicht in Ruhe, sondern wirft mir anzügliche und auslachende Blicke zu. Doch in dem Moment interessiert es mich eh nicht wirklich, denn meine voll Konzentration liegt wieder auf Jo.

Denn auch wenn ich mich durch die Nächte quälen muss und keine ruhige Minute ohne mein Gedanken mehr bekommen werde, würde ich jede Minuten mit ihm genießen und dankbar sein das er ein Teil meines Lebens ist.

Manche Opfer sind es wirklich wert, wenn ich dafür ein so schönes Leben führen kann und ihn jeden Tag sehen darf ohne das er sich vor mir ekelt oder sonst etwas.

Also leide ich lieber 100 weiter Jahr unter meine unerwiderten Liebe, als das ich ihn aus meinem Leben verliere.

Doch da ich langsam fertig bin mit dem umziehen gehe ich mit Manu und den anderen auf den Platz und dann fängt das Training auch schon wieder an.

Ich bin wirklich froh das unsere 3er Freundschaft so gut funktioniert, denn so mache ich viele Übungen zusammen mich Jo aber auch ein paar mit Serge oder auch Manu, wenn dieser eben welche mit macht.

Leider merke ich aber meine verlorenen Stunden schlaf heute früh und mir passieren immer wieder unnötige kleine Fehler.

Irgendwann bin ich wirklich froh, dass das Training vorbei ist, denn ich könnte wirklich auf der Stelle einschlafen, aber andererseits weiß ich das ich jetzt nicht schlafen darf.

Doch Jo macht mir einen doppelten Strich durch die Rechnung, als er ankommt und frägt.

„Hey wie siehts bei dir aus? Wollen wir heute was mit einander mache?" ich fühle mich so unglaublich schlecht, aber ich antworte ihm nur kurz.

„Sorry ich wollte noch etwas Krafttraining am Nachmittag machen, vielleicht können wir uns ja nächste Woche wieder treffen."


Wann sollte man einfach aufgeben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt