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POV Leon:

Wir beide nehmen unser Essen und Josh läuft voraus zu seinem Auto und ich laufe einfach hinterher.

Manchmal essen wir wirklich vor Ort bei unserem Döner, aber so mitten am Tag ist einfach zu viel los und die Chance erkannt zu werden ist einfach zu groß. Außerdem waren schon 2 andere Menschen im Dönerladen und dadurch war er auch schon relativ voll, da er sehr klein ist.

Da Jo zur Fahrertür läuft mache ich ihm das nach und gehe ums Auto herum um mich auf den Beifahrersitz fallen zu lassen.

Ich gucke Josh gespannt an was jetzt sein Plan ist, aber er ist voll kommen auf seinen Döner konzentriert.

„Ähm Joshi was machst du da?" frage ich verwundert denn das ist eigentlich die Todsünde.

„Ach sorry, wolltest du dort essen? Ich dachte nur weil Mittags ja relativ viele kommen und es ja auch schon so voll war das wir den letzten Tisch nehmen hätten müssen." Versucht er direkt sich zu entschuldigen und recht zu fertigen.

„ Nene alles gut, ich habe mir das selbe gedacht, nur das letzte Mal wolltest du mich nachhause laufe lassen nur weil ich mein Subway umgepackt habe und meinen Energy öffnen wollte. Weil was waren dein Worte nochmal? ‚ Das wagst es nicht irgendwas essbares in meinem Auto zu öffnen, sonst kannst du dir eine neue Mitfahrgelegenheit suchen und von hier nachhause laufen und vergesse ja das Auto saugen danach nicht ' und heute dürfen wir einfach so in deinem heiligen Auto essen?" frage ich ihn etwas verwundert und versuche ihn aufzuziehen.

„Wenn du dich ja so gut errinnerst, dann rede doch nicht so viel sondern konzentriere dich lieber darauf ja nichts zu kleckern, also fühl dich doch geehrt und denk ans putzen wenn irgendwas nicht in deinem Mund landet." Ermahnt er mich bevor er dann den nächsten Bissen von seinem Döner nimmt und seinen Blick wieder von mir weg dreht.

Also mache ich ihn das nach und nehme meinen Dürrem aus der Tüte und lege die Servietten auf meine Beine und klemme eine an mein T-shirt Krage damit ich das Auto und auch mich nicht voll kleckere.

Josh wirft mir nur einen Grinsen entgegen, denn wir beide wissen wie unfähig ich bin, wenn es um essen geht und er hat mich schon oft genug damit aufgezogen.

Da ich alle Vorkehrungen getroffen habe, reiße ich das erste Alufolien stück weg und hoffe einfach das alles gut geht. Josh macht währenddessen das Radio an und wir beide sagen einfach nichts und genießen die Atmosphäre um uns herum.

Doch als ich schon relativ weit mit meinem Dürrem bin fängt Josh an zu reden.

„Le ich muss dich etwas fragen." Eröffnet er das Gespräch und ich warte einerseits gespannt und andererseits nervös auf seinen nächste Aussage.

„Also ich hoffe du bist mir nicht böse, aber ich war gestern als du mir abgesagt hast etwas traurig, denn ich verbringe wirklich gerne Zeit mit dir. Und anscheinend kann ich das nicht so gut verstecken, denn Serge hat das natürlich direkt bemerkt was los war und du kennst ihn genauso gut wie ich, er wird niemals etwas einfach in Ruhe liegen lassen, also hatte er mich ausgefragt und ich habe ihm eben erzählt das du mit abgesagt hast und halt das ich etwas traurig bin. Und ich hoffe du verstehst das jetzt nicht falsch oder nimmst das Böse auf, aber du kennst Serge der zieht dir alles aus der Nase, also habe ich ihm gesagt das du Krafttraining machen wolltest. Und er war halt etwas verwundert darüber und hat mir dann erzählt das er zwei Mitarbeiter reden hören hat, das sie den Kraftraum wieder zusperren, weil du ihn verwendet hast." Er macht eine kurze Atem pause und mein Kopf dreht schon wieder durch.

Scheiße es war so klar das meine Lüge auffliegen wird? Was soll ich ihm bitte sagen warum ich ihn angelogen habe? Ich fühle mich ja jetzt schon schlecht, dass er gestern wegen mir traurig war, aber ich möchte ihn heute nicht auch noch verletzen. Was kann ich ihm bitte sagen was keine Lüge ist, aber ihn trotzdem nicht verletzt? Denn er soll nicht leiden, nur weil ich mein Leben nicht im Griff habe.

Doch bevor ich mir irgendwas ausdenken kann redet Josh schon weiter.

„Also ich will dir wirklich nicht unterstellen, dass du irgendwie gelogen hast. Nur es ist halt wirklich unrealistisch das dein Körper zweimal Krafttraining und unser normales Training aushält. Und es ist auch okay wenn du mal nicht mit mir Zeit verbringen möchtest, aber warum sagst du es mir dann nicht einfach so?" frägt er sehr verletzt und ich merke das ich mit jedem falschen Wort noch mehr weh tue, also sage ich einfach die Wahrheit, aber halt nur ein Teil.

„Joshi es tut mir so leid, ich wollte dich wirklich nicht anlügen und es liegt nicht an dir. Du bist so ein toller Mensch und ich würde am liebsten all meine Zeit mit dir verbringen. Aber irgendwie geht es mir in letzter Zeit mental nicht so wirklich gut und ich versuche es gerade wieder in den Griff zu bekommen, aber ich wollte dich nicht mit runterziehen oder das du dir Sorgen um mich machst. Deswegen habe ich gestern zu dieser Notlüge gegriffen, aber es tut mir wirklich leid und eigentlich wollte ich das auch garnicht, aber in der Situation hast du mich einfach überrascht und überfordert." Antworte ich ihm und versuche im in die Augen zu gucken, denn ich bin wirklich nicht gut mit Worten. Aber er kennt mich gut genug, dass er das weiß. Und ihm ist ganz genau bewusst was ich ihm mit meinem Blick und meiner Ausstrahlung sagen möchte. Kurzzeitig ist es zwischen uns still und ich weiß nicht ob ich das entspannend finden soll oder ob mich das nervös macht.

Doch nach ein paar Momenten fängt er wieder an zu sprechen.

„ Also Le du musst dich nicht nicht schlecht fühlen ich nehme es dir nicht böse. Es tut mir leid dass ich nicht bemerkt habe wie es dir geht. Also irgendwie war mir schon bewusst das irgendwas mit dir nicht stimmt, aber ich dachte ich habe es mir eingebildet. Auf jeden Fall was ich dir sagen wollte ist, das du immer mit mir reden kannst. Ich weiß man will vielleicht nicht über alles immer reden, aber ich bin immer für dich da und habe ein offenes Ohr." Entgegnet er mir mitfühlend und ich merke wie mein Herz noch mehr schmilzt.

„Danke Joshi aber es ist gerade wieder relativ okay." Antworte ich ihm, denn damit habe ich ihn zumindest nicht angelogen, denn wenn ich mit ihm bin geht es mir wirklich besser nur eben danach fühle ich mich wieder leer.

„Das freut mich sehr und die nächsten Tage sind wir ja wieder zusammen unterwegs da geht es dir ja hoffentlich auch wieder besser mit mir ... und natürlich auch den anderen." Schiebt er noch schnell dazu und wird etwas rot, auch wenn er es versucht zu verstecken in dem er sich schnell weg dreht.

Und natürlich dreht mein verräterisches Herz wieder durch und macht sich Hoffnungen wo ich keine haben sollte.

Doch damit die Situation nicht unangenehm wird sage ich schnell was.

„Ja das wird mir bestimmt helfen, aber wenn wir beide jetzt fertig gegessen haben sollten wir vielleicht zurück fahren, weil in 20 Minuten beginnt die Besprechung und wir sollten wirklich nicht zu spät kommen."

Und zum Glück stimmt er mir direkt zu und startet den Motor um zurück zu fahren.

Wann sollte man einfach aufgeben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt