⁻ ⁰¹ ⁻

318 9 0
                                    

Ein extrem nerviges Geräusch reißt mich schon wieder aus meinem bequemen Schlaf. Ich öffne meine müden Augen und schalte meinen Wecker, der wie jeden Morgen um 06:30 Uhr anfängt zu klingeln, aus. Daraufhin quäle ich mich aus meinem warmen und weichem Bett aufzustehen und ins Bad zu gehen. Wieder angekommen in meinem Zimmer ziehe ich mich um und mache mich fertig für die Schule.

Obwohl mein Wecker schon so früh klingelt, schaffe ich es immer zu spät zu kommen. In Eile werfe ich noch einen Müsli Riegel in meine Tasche, denn Zeit für ein leckeres Frühstück bleibt mir nie. Ohne meine Mutter aufzuwecken verlasse ich jetzt schnell das Haus.

Da ich immer noch kein Auto habe, obwohl ich 18 Jahre alt bin und meinen Führerschein erfolgreich bestanden habe, muss ich zur Bushaltestelle laufen. Auf dem Weg dorthin ruft mich meine Freundin an.

„Ceylin, wo bist du? Ich bin schon an der Bushaltestelle." „Ich bin in 5 Minuten da, Tuana!" antworte ich ihr am Telefon und lege auf.

Zeitgleich mit dem Bus kam ich an der Bushaltestelle an und wir stiegen beide ein.
„Und, bist du aufgeregt wegen der Abitur Klausur gleich?" fragte mich Tuana. „Nein, ich bin eher froh darüber, dass es gleich endlich vorbei ist."
„Wie schaffst du es immer keine Aufregung zu spüren? Ich platze gleich vor Aufregung."
„Ich glaube das liegt einfach daran, dass niemand hinter mir steht, den ich stolz machen kann. Seitdem mein Vater uns verlassen hat, hat meine Mutter ihr Interesse am Leben verloren, was ich nicht einmal verstehen kann, da die beiden immer nur gestritten haben." antwortete ich ihr mit einer etwas gesunkenen Stimmung. Tuana schaute mich nur noch so an, als würde sie es etwas bereuen mir die Frage gestellt zu haben also wechselte ich das Thema, als wir aus dem Bus ausstiegen, denn wir hatten noch einen kurzen Fußweg bis zur Schule.

„Wie auch immer, hast du dich endlich entschieden was du studieren möchtest?" fragte ich sie. „Ceylin" sie schaute mich schuldig und irgendwie ängstlich an. „Ja?" ich verspürte leichte Angst vor ihrer kommenden Antwort „Meine Eltern wollen zusammen mit mir und meinem Bruder nach Italien ziehen, da mein Vater dort eine bessere Arbeitsstelle gefunden und mein Bruder eine Zusage von einer Universität in Italien bekommen hat." Ich blieb während wir am laufen waren stehen und fing an zu lächeln „Tuana, das ist perfekt." sie schaute mich verwirrt an. „Ich wollte schon seit meiner Kindheit in Italien studieren aber ich wusste nie, wie ich dir das erzählen soll." Tuana fing auch an zu lächeln und zog mich in eine feste Umarmung „Ich bin so glücklich, dann werden sich unsere Wege doch nicht trennen und wir können sogar auf der selben Universität studieren!" schrie sie.
Als wir uns aus der Umarmung trennten fragte sie mich „Ist das auch ein Traum mit deinem Kindheitsfreund gewesen?" Sofort fiel er mir wieder ein und meine gute Laune ging ganz schnell wieder runter.

Ein Leben lang - Kenan YildizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt