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Es ist mittlerweile ein Tag her, seitdem ich diesen Jungen gesehen habe. Ich wüsste zu gerne seinen Namen, denn er geht mir nicht mehr aus dem Kopf - ich weiß nicht warum.

Heute ist Montag und somit der allererste Tag in der Uni. Meine erste Vorlesung beginnt um 08:00 Uhr. Zum Glück haben Tuana und ich fast immer dieselben Vorlesungen und AG's. Tolga aber, der uns eigentlich jeden Tag zu unserer Uni fahren wollte, hat einen komplett anderen Stundenplan an seiner Uni und kann uns nur an Montagen fahren. Das macht mir persönlich aber nichts aus. Nur wünschte ich mir ein eigenes Auto zu haben, dann müssten wir nicht mit dem Bus fahren.

Es ist gerade 06:00 Uhr und somit meine Zeit aufzustehen. Im Badezimmer machte ich erst meine skincare und setzte mich danach an meinen make-up Tisch. Nachdem mein leichtes und schlichtes make-up fertig war, machte ich weiter mit meine braunen Haaren. Ich lockte sie einfach mit meinem Lockenstab.

Für mein heutiges Outfit entschied ich mich für ein weißes bauchfreies Top mit einer dunkelgrauen Jeans. Darüber zog ich mir noch einen dunkelblauen Zipper. Meine Ketten, Armbänder und mein Parfüm durften natürlich nicht fehlen.

Mittlerweile war es schon 07:20 Uhr und ich musste langsam runter, da Tuana und Tolga schon im Auto auf mich warten. Ich nahm schnell noch meine dunkelblaue longchamp Tasche und mein Handy in meine Hand. Unten angekommen stieg ich schnell ins Auto.

Endlich. Heute ist der Tag, an dem meine Träume in Erfüllung gehen werden. Ich kann es kaum glauben. Ich hoffe mein erster Uni Tag verläuft perfekt, genauso, wie ich es mir immer vorgestellt habe.

In der Uni angekommen suchten wir uns erstmal Hilfe, da wir keine Orientierung hatten. Als wir dann auch endlich den Vorlesungsaal gefunden haben gingen wir rein und der komplette Saal war überfüllt. Es war ehrlich schwer einen Platz zu finden. Tipp für das nächste Mal - früher kommen.

Als die Vorlesung vorbei war sind wir in die Cafeteria gegangen. Die Vorlesung war ganz okay. Sie war jetzt nicht wirklich interessant aber ich glaube das liegt daran, dass es noch die allererste Vorlesung ist.

„Boah das Essen sieht so gut aus." sprach Tuana, woraufhin ich nur lachte. Wir kauften uns unser Essen und setzten uns an einen Tisch.

„Wie sollen wir hier eigentlich Freunde finden?" fragte Tuana mich während wir am essen waren. „Keine Ahnung, ich bin eh kein sozialer Mensch." „Hör auf immer noch an Kenan zu denken. Du betrügst ihn nicht wenn du andere Freunde findest!" sagte sie aggressiv. „Ich habe Kenan nichtmal erwähnt, wie kommst du jetzt darauf?"
„Weil ich weiß, dass du immer noch jeden Tag an ihn denkst." Ich antwortete ihr nicht mehr und blickte runter zu meinem Essen.

Tuana platzierte ihre Hand auf meine. „Ceylin, ich wollte dich nicht verletzen aber du musst mal über ihn hinwegkommen! Nach Kenan hast du dich nicht mehr mit anderen angefreundet, außer mit mir." sprach sie wieder. „Ich will einfach nicht Tuana. Ich hasse es neue Menschen kennenzulernen, weil ich ihnen zu schwer vertraue." Ich zog meine Hand vom Tisch weg, sodass sie meine Hand nicht mehr berührte.

Tuana zählt wirklich zu meiner besten Freundin und ich habe sie auch so lieb aber sie versteht den Platz in meinem Herzen für Kenan einfach nicht. Er war das Beste, was mir je in meinem Leben passiert ist. Er ist was ganz besonderes für mich und ich kann nichts anderes tun, außer zu hoffen, dass ich ihn irgendwann irgendwo finden werde.

Wir gingen zu unserer letzten Vorlesung für heute und Tuana tat so, als hätten wir nie über Kenan geredet.

Ich bin ehrlich enttäuscht, da ich mir die Uni viel interessanter vorgestellt hatte. Wegen Tuana's Worten war ich dazu auch noch schlecht gelaunt.

Endlich verließen wir die Uni und wir sind an der Bushaltestelle angekommen. „Es ist so scheiße, dass Tolga uns nicht nach Hause fahren kann." sagte Tuana. Mich interessierte es kaum, ob er uns fährt oder nicht. „Tuana ich will ehrlich gesagt etwas alleine laufen." sprach ich zu ihr. Sie sah mich sofort besorgt an „Nein Ceylin ist es wegen mir? Es tut mir leid!" Sie zog mich in eine kurze Umarmung und als wir uns lösten sprach ich weiter. „Nein nein, es ist nicht wegen dir. Ich brauche einfach kurz Zeit für mich."

„Okay Schatz schreib mir aber bitte." „Mach ich." sagte ich und entfernte mich von der Bushaltestelle.

Ich lief einfach irgendwo hin und als ich eine leere Bank sah, setzte ich mich hin. Unkontrolliert liefen mir Tränen aus den Augen. Ich wusste nicht warum. Alles wurde mir zu viel. Ich sehe Kenan, meinen besten Freund und meine Liebe seit Jahren nicht mehr. Meine Mutter kontaktiert mich nicht und ihr ist es egal, was ich mache. Mein Vater ist wegen mir weg.

Ich bin ganz alleine. Ich habe niemanden, dem ich zu 100 Prozent vertrauen kann.

Mittlerweile wurde es schon langsam dunkel. Ich hielt meine Hände vor mein Gesicht und heulte mich einfach aus, bis ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Sofort hob ich meinen Kopf hoch.

Ich war verwirrt, denn die Person die neben mir auf der Bank saß und seine Hand auf meiner Schulter hatte, war Mert. Der Junge vom Flughafen.

Als er meinen verwirrten Blick sah, nahm er seine Hand runter. „Was machst du hier?" fragte ich ihn. „Dir auch Hallo Ceylin." sagte er leicht verärgert. „Oh sorry. I-Ich hab nur etwas Kopfschmerzen." Ich legte mein Gesicht wieder in meine Hände. Er fing an zu lachen „Alles gut Ceylin." Er legte seinen Arm um meine Schulter, weshalb ich auch verwirrt war. Warum kommt er mir so nah?

Ich war irgendwie beängstigt wegen ihm. Ich kenne ihn kaum und in dieser Umgebung war keine Menschenseele. Was wenn er mich vergewaltigen oder entführen will? Meine Gedanken machten mir mehr Panik. Wie soll ich aus dieser Situation rauskommen?

Zum Glück rief Tuana mich genau dann an. Ich ging sofort ran und tat so als wäre es mein Vater. „Ja Baba, ich komme sofort." sprach ich ins Handy. „Was laberst du Ceylin?" sagte die Verwirrte Tuana. „Ich muss los." sprach ich zu Mert. „Soll ich dich fahren?" „Nein, danke."

Sofort entfernte ich mich von dort. Vielleicht hatte er ja keine bösen Gedanken, aber meine Gedanken und mein Bauchgefühl reichten mir völlig aus, um von dort abzuhauen.

„Hallo? Ceylin? Gehts dir gut? Wurdest du umgebracht?" bombardierte Tuana mich mit Fragen am Handy. „Was? Nein, Mert war da und ich hatte Angst vor ihm." erklärte ich ihr. „Omg was? Wo bist du? Soll Tolga dich abholen kommen?" „Nein, danke ich laufe gerade nach Hause." „Sicher?" fragte sie nochmal nach. „Ja sicher." Ich legte auf und ging schnell nach Hause. Es ist jetzt schon dunkel.

Als ich gerade die Straße überqueren wollte, raste ein Auto und war kurz davor mich zu überfahren. Ich schrie vor Schreck auf. Ist der bescheuert? Die Ampel war grün für mich! Der Fahrer kam sofort aus dem Auto.

Zu meinem Glück war es der Fußballer von letztens, der mir nicht aus dem Kopf ging.

„Alter, du hast mich fast überfahren!" schrie ich ihn an. „Du?" fragte er mich. Er hatte mich wohl erkannt. Er kam näher zu mir. „Es tut mir so leid, geht's dir gut?" fragte er mich und platzierte seine Hände auf meinen Schultern. „Ja mir geht's gut aber kannst du nicht aufpassen? Du hättest mich fast überfahren!" schrie ich schon wieder. „Es tut mir wirklich so leid, wie kann ich das wieder gut machen?" „Garnicht!" antwortete ich ihm aggressiv.

„Kann ich dich wenigstens nach Hause fahren?"
Ich wusste nicht was ich sagen soll. Bis nach Hause dauerte es zu Fuß noch zehn Minuten.

Als ich in seine wunderschönen Augen blickte, fiel ich wieder in die Falle.

Omg ich glaube das ist mein längstes Kapitel und ich hasse es. Wie findet ihr es?😭😭
Morgen ist wieder Schule, habe Depressionen

Ein Leben lang - Kenan YildizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt