⁻ ⁰⁶ ⁻

207 9 2
                                    

Die Sonne stand schon am Himmel, als sich meine Augen, vom Schlaf wieder öffneten. Ich nahm mir mein Handy in die Hand und sah mir die Benachrichtigung, die mich aus meinem Schlaf riss an. Es war eine Instagram Anfrage von einem Mert. Mir fiel der Junge aus dem Flughafen ein. Ohne weiter zu überlegen nahm ich die Anfrage an und ging ins Bad.

Danach zog ich mir mein Outfit an. Ein weißes Top kombiniert mit einer schwarzen Jeans Hose. Darüber zog ich mir noch einen dünnen Zipper.

Als ich auch schon mit dem schminken fertig war, wartete ich nur noch auf Tuana, die bei mir klingeln wird. Gestern hatten wir nämlich ausgemacht, dass wir uns am nächsten Tag treffen, um die Stadt einwenig zu erkunden, bevor die Uni in 2 Tagen beginnt.

Während ich auf das Klingeln wartete, scrollte ich auf meinem Handy und bekam eine Nachricht von Mert, also ging ich auf den Chat.

„Hey, ich bin's Mert, vom Flughafen. Sorry, falls ich an dem Tag etwas komisch rüber kam, wollte nur nett sein."

Als ich die Nachricht las, fiel mir ein, dass ich an dem Tag ohne irgendetwas zu sagen weggegangen bin, als Tuana mich aus dem Laden zog. Da hätte ich mich auch irgendwie schlecht gefühlt. Also schrieb ich ihm zurück.

„Hey, alles gut. Mir tut es auch leid, dass ich ohne ein Wort zu sagen weggegangen bin. Meine Freundin und ich hatten es etwas eilig."

Ich sendete die Nachricht ab und fing an mich zu fragen wie er überhaupt meinen Account gefunden hatte. Keine Sekunde später, klingelte es schon an der Tür. Es war Tuana. Wir umarmten uns und machten uns direkt auf den Weg in die wunderschöne Stadt, Turin.

Da wir beide noch nichts gefrühstückt hatten, setzten wir uns an ein kleines und süßes Cafe. Nachdem unsere Bestellung ankam, sah ich wie Tuana einer Person zuwinkte.

Also drehte ich mich verwirrt nach hinten, um die Person zu sehen. Keine Ahnung warum aber ich dachte, dass es Mert wäre, da wir den selben Flug nach Turin hatten und er sich momentan auch hier befindet. Dieser Junge machte mir irgendwie Angst. Nun stand die Person direkt vor uns.

„Hallo" - Es war nur Tuana's Bruder, Tolga. „Hi, ich dachte schon du wärst jemand anderes." sagte ich erleichtert und aß weiter. Daraufhin schnappte er sich ein Stuhl und setzte sich zu uns. „Du kennst hier doch niemanden?" fragte er mich. Bevor ich etwas sagen konnte, antwortete Tuana „Ist doch egal. Was willst du essen?" „Dasselbe wir ihr." Zwischendurch sah Tolga mich komisch an. Ich war verwirrt, war er jetzt sauer auf mich? Warum?

Nach einer Weile sind wir wieder aufgestanden und haben uns auf den Weg in die Stadt gemacht. Mittlerweile entfernte Tolga sich von uns, weil er sein neues Auto abholen musste. Er versicherte uns, dass er uns später abholt.

Wir besuchten viele verschiedene Läden und sahen nach einer Weile einen Trainingsplatz „Omg Ceylin guck, da sind Fußballer!" Tuana zeigte mit ihrem Finger auf den Trainingsplatz. „Und jetzt? Sag mir nicht, dass du dahin willst." Sie fing an zu lächeln und sah mich mit großen und bettelnden Augen an.

Obwohl damals Fußballer werden Kenan's Traum war, interessierte ich mich nie dafür. Ich hatte noch nie ein einziges Fußballspiel im Fernsehen oder sonst wo gesehen.

Mein türkischer Vater war nie ein großer Fußballfan, da er sein Leben lang mit seinen Schulden und den folgenden Problemen verbrachte.

„Aber guck mal wie voll es dort ist." Ich zeigte auf die vielen Mädchen die am Zaun standen und mit ihren Handys alles aufnahmen. „Ist doch egal Ceylin." „Na gut, aber ich werde da nicht lange stehen. Fußball ist langweilig." sprach ich zu ihr. Woraufhin sie vor Freude aufsprang und mich an meinem Arm dorthin zog.

„Seit wann bist du denn so ein großer Fußballfan?" fragte ich sie leicht verwirrt. „Das ist die Mannschaft von Turin, Juventus. Wir müssen das doch alles mitverfolgen."

Schon standen wir am Zaun und sahen genauso wie die Fangirls zu. Ich wollte hier einfach nur weg. „Schließlich leben wir ja jetzt in Italien." sprach Tuana weiter. „Na und? In Deutschland habe ich auch kein einziges Fußballspiel mitverfolgt?" „Man Ceylin, guck dir doch mal diese Fußballspieler an" , sie zeigte mit ihrem Finger in die Richtung der Spieler „die sehen alle so gut aus." beendete sie ihren Satz.

„Erwischt!, war doch klar, dass du dich nicht für Fußball interessierst, sondern für die Fußballer"
Tuana lächelte nur leicht ohne mir zu antworten.

Nach einer kurzen Zeit, war das Training beendet und sie verließen alle den Trainingsplatz. Währenddessen stürmten alle Fangirls auf sie zu, Tuana auch. Wie ist dieses Mädchen in paar Minuten zu einem Fan geworden? Ich war genervt und sah nur von weitem zu wie alle Fotos und Videos machten.

Einer der Fußballer kam irgendwie, ohne, dass die Fans etwas merkten aus der Menschenmenge heraus und war erleichtert. Doch als er mich sah schreckte er kurz auf. „Du willst auch ein Bild?" fragte er mich. Er hatte dunkelblondes bis braunes Haar und sah verschwitzt aus. Seine Arrogante Art war nicht zu übersehen. Doch er sah schon recht attraktiv aus. „Nein? Warum sollte ich unbedingt ein Bild mit dir haben wollen?" Ich weiß nicht warum ich ihm so kalt geantwortet habe, aber ich mag es einfach nicht, wenn sich Menschen für so wichtig halten.

Er lachte kurz auf, sodass man seine Grübchen sehen konnte. „Na, weil ich vielleicht ein Fußballer bin?" „Und das heißt?" fragte ich ihn genervt. Er kam paar Schritte näher, näher als mir lieb war. Jedoch hatten wir immer noch eine gewisse Distanz zwischen uns. „Guck mal, ich weiß nicht wer du bist aber anscheinend kennst du mich nicht, denn sonst würdest du nicht so mit mir reden."

Er sah direkt in meine Augen. Meine braunen Augen trafen seine wunderschönen grünen. Diese Augen kommen mir allzu sehr bekannt vor...

Ein Leben lang - Kenan YildizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt