𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟗

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Sein Herz schlägt in einem sanften Rhythmus gegen meine Hand, während ich dabei zusehe, wie sein Brustkorb sich leicht auf und ab bewegt

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Sein Herz schlägt in einem sanften Rhythmus gegen meine Hand, während ich dabei zusehe, wie sein Brustkorb sich leicht auf und ab bewegt. Meine Beine hingegen zittern immer noch.

»Wie sollen wir es den Kindern sagen?«, frage ich Alvaro ruhig. »Sio wäre damit einverstanden, aber bei Adora bin ich mir absolut nicht sicher...«, füge ich noch hinzu und spüre dann plötzlich seine weichen Lippen auf meiner Stirn, die zuvor noch meinen gesamten Körper erkundet haben.

»Adora hasst mich.« Leicht richte ich mich auf, um direkt in seine blauen Augen zu sehen. »Wieso?«, hacke ich neugierig nach. »Wenn ich dir das sage, wirst du mich auch hassen, Calida...« Es ist so göttlich, wie er meinen Namen ausspricht. Es sollte ihm verboten sein, Spanier zu sein. »Ich werde dich schon nicht hassen«, versichere ich ihm und warte, bis er redet. »Adora hat mich rausgeschmissen, weil...« Er stoppt und blickt mir mit glasigen Augen entgegen. So schlimm? In seinen Augen schimmert nichts, außer Leere. Hinter dem Blau und all der Leere spiegeln sich seine Taten wider.

»Lass dir Zeit.« Ruhig streiche ich über seine Wange. »Ich habe fast meine Enkelin erschossen, weil ich Alessio aus Rachsucht mit einer Waffe bedroht habe...« Erschrocken ziehe ich die Luft zwischen meinen Lippen in meine Lungen.

»Ich bin rachsüchtig, all die Jahre schon und es hat sich nie geändert... Ich habe damals angefangen, meine Rache an Unschuldigen rauszulassen und das nur, weil sie mir meine Frau genommen haben, Calida... Aber Adora... Ich habe es bei ihr einfach vermasselt. Sie wird mir das nicht verzeihen, nie wieder...« Sein bitterliches Weinen hallt an den Wänden ab und ich erkenne, wie leid es ihm tut und wie sehr er seiner Frau noch hinterher trauert.

Sein Kopf legt er auf meiner nackten Brust ab und schluchzt bitterlich. Genau dieser Moment erinnert mich an Alessio, als er nach dem Tod von Antonio weinend in meinen Armen gelegen hat, nachdem ich ihm vor dem Selbstmord abgehalten hab, als er sich die Schuld gegeben hat. Ich atme tief durch und schließe meine Augen, ab hier spielt sich alles erneut ab.

»Sio, was machst du da?!«, schreit meine verzweifelte Stimme zu meinem Sohn, der mit einer entsicherten Waffe an seiner Schläfe in seinem Zimmer steht. »Ich kann das nicht mehr, Mama! Weil... Wegen mir ist er tot! Ich habe ihn zu spät gewarnt! Es ist alles meine Schuld...«, schreit auch Alessio nun mir entgegen und er sieht mich mit einem Tränen überzogenen Gesicht an.

Ich gehe leichte Schritte auf ihn zu, doch bleibe abrupt stehen. »Komm mir nicht zu nah!« Seine zitternde Hand richtet sich gemeinsam mit der Waffe auf mich und in meinem Verstand spielt sich schon der Tod vor meinen Augen. »Sio... Lass mich dir helfen und leg die Waffe weg...«, versuche ich beruhigend auf ihn einzureden und lasse meine Hände so an meinem Körper, dass er sie die ganze Zeit sehen würde.

»Ich will aber nicht reden!« Es verläuft alles so schnell, dass ich einfach nur aufschreie, als er sich die Waffe wieder an die Schläfe legt und abdrückt. Doch kein Schuss ertönt...

THE LIGHT IN MY DARKNESS | 16+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt